Anti-Geldwäsche-Aufsichtsbehörde in der EU
Die Mitglieder der Europäischen Union planen die Einrichtung eines Gremiums zur Regulierung von Krypto-Vermögenswerten, was bis 2024 geschehen soll. Ziel ist das Errichten einer Anti-Geldwäsche-Aufsichtsbehörde.
Illegale Aktivitäten durch Anti-Geldwäsche-Aufsichtsbehörde verhindern
Geldwäsche ist nicht nur ein europäisches, sondern ein globales Problem. Die weltweit erste Behörde zur Bekämpfung der Geldwäsche wird dazu beitragen, den Fluss illegaler Gelder in die europäische Wirtschaft zu stoppen, und allen helfen, in einer offenen und wettbewerbsfähigen Union zu gedeihen.
Die Bedeutung von Kryptowährungen wird immer wichtiger und diese werden vermehrt genutzt. Dies hat auch die EU erkannt, weshalb die Mitglieder der Union neue Schritte zur Regulierung von Vermögenswerten aus dem Bereich der Kryptowährungen planen. Dazu meint Luis Garicano, Mitglied des Europäischen Parlament, folgendes:
Es ist sehr wichtig, dass der Anwendungsbereich der neuen EU-Behörde ausdrücklich Kryptovermögenswerte umfasst.
Die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen von Kryptowährungen sind zu groß, um ignoriert zu werden. Die Europäische Kommission hat Krypto-Assets oder andere Blockchain-Technologien nicht in ihre neuen Vorschläge für eine Finanztransaktionssteuer der Europäischen Union aufgenommen.
Dieses Versäumnis wird nun korrigiert, damit Innovationen im Blockchain-Bereich gefördert werden können. Mit Hilfe von neu geschaffenen Behörden und der Klärung von Zuständigkeiten ist es möglich, dass die Aufsichtsgruppe illegale Transaktionen im Bereich Kryptowährungen verhindert.
Erster Vorschlag bereits Juli 2021
Einem Bericht von Bloomberg zufolge ist eine Gruppe von EU-Mitgliedsstaaten besorgt über Geldwäsche-Aktivitäten, die über Krypto-Firmen laufen. Um die Situation zu ändern, planen sie, Krypto-Firmen in den Zuständigkeitsbereich der Expertengruppe für Maßnahmen gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung aufzunehmen.
Dabei handelt es sich um die neue europäische Behörde zur Bekämpfung der Geldwäsche, die von der Europäischen Kommission im Juli 2021 vorgeschlagen wurde. Sie wird voraussichtlich 2024 ihre Arbeit aufnehmen, auch wenn es noch ein paar Jahre dauern könnte, bis sie voll funktionsfähig ist. Laut dem ersten Plan der EU soll bis 2026 die volle Funktionskraft eintreten.
Weitere Staaten haben bereits Entschlüsse und Erfahrungen in Bezug auf Kryptowährungen gemacht. Eine übersichtliche Zusammenfassung ist hier zu finden:
Konkretere EU-Vorschriften zu Transaktionen
Einem EU-Diplomaten zufolge plant die EU, ihre Vorschriften zur Bekämpfung der Geldwäsche auszuweiten und auch Kryptowährungen in ihren Geltungsbereich aufzunehmen. In diesem Zuge sollen die Regeln und Vorschriften konkreter werden, sodass der Interpretationsspielraum minimiert wird.
Die Europäische Kommission wird in den nächsten Monaten neue Regeln für Kryptowährungen einführen. In einem Sonderbericht über Kryptowährungen berichtet Reuters, dass die Kommission ihren neuen Ansatz für virtuelle Währungen vorstellen wird. Der Hauptzweck der Regeln ist die Regulierung von Krypto-Firmen, die ein hohes Risiko darstellen oder Pionierunternehmen sind, die grenzüberschreitende Dienstleistungen erbringen.
Ein konkreter Vorschlag zur Umsetzung muss noch im Anschluss von allen Beteiligten diskutiert werden. Hier wird wieder Luis Garicano, Mitglied des Europäischen Parlaments, zitiert:
Es ist sehr wichtig, dass der Anwendungsbereich der neuen EU-Behörde ausdrücklich Kryptovermögenswerte umfasst, da dieser Bereich besonders anfällig für Aktivitäten im Zusammenhang mit Geldwäsche ist.
Der genaue Wortlaut des EU-Parlamentariers ist in diesem Ausschnitt via Twitter zu sehen:
La Ley de Servicios Digitales protegerá a los consumidores europeos, pero la UE sigue rezagada en las transformación digital.
Necesitamos más inversión en innovación y un sistema universitario a la altura de EEUU y Asia.
Mi discurso en pleno 👇 pic.twitter.com/yZ0bYqcRD6
— Luis Garicano (@lugaricano) January 21, 2022
Relevanz der Anti-Geldwäsche-Bestrebungen
Europa ist auf dem Weg, künftige Fälle von Geldwäsche zu verhindern. Das Gesetz zur Bekämpfung der Geldwäsche wird die EU in die Lage versetzen, illegale Finanzierungen in einer gemeinsamen Anstrengung zu überwachen und zu regulieren.
Kryptowährungen werden häufig zur Geldwäsche verwendet, da sie die Anonymität von Transaktionen ermöglichen. Chainalysis, ein Unternehmen für Blockchain-Intelligenz, hat herausgefunden, dass im Jahr 2021 Kryptowährungen im Wert von 8,6 Milliarden Dollar gewaschen werden, verglichen mit ca. 6 Milliarden Dollar im Jahr 2020.
Spezialisten für Kryptowährungen werden sowohl in der US-Regierung als auch in der Wirtschaft allgemein, einschließlich des FBI, immer wichtiger. Ein Beispiel: In den Vereinigten Staaten kündigte die stellvertretende Generalstaatsanwältin Lisa Monaco am 17. Februar an, dass die Ermittlungsbehörde FBI ein „spezialisiertes Team für Kryptowährungen“ leiten wird.
Die US-Regierung hat eine Taskforce zur Untersuchung krimineller Aktivitäten im Zusammenhang mit Kryptowährungen gebildet. Die Virtual Asset Exploitation Unit wird eingesetzt, um Vermögenswerte im Zusammenhang mit illegalen Aktivitäten zu verfolgen und zu beschlagnahmen.