Mastercard – Identitätsprüfung per Blockchain
Der Finanzdienstleister Mastercard hat ein neues Patent zur Identitätsprüfung eingereicht. Im Rahmen des Patents verdeutlicht das Unternehmen, wie die Blockchain (Was ist Blockchain?) zur Verifikation von Identitäten angewendet werden kann.
Die Blockchain zur Identitätsprüfung
Jüngst reichte Mastercard ein neues Patent ein, welches den Einsatz einer privaten oder auch semiprivaten Blockchain vorsieht. Diese Blockchain soll die Identitätsdaten von Benutzern empfangen und speichern. Basierend auf dem eingereichten Patent umfassen die Identitätsdaten wichtige Informationen wie den Namen, die Adresse und die Steuernummer. Mastercard gilt generell als ein besonders innovatives Unternehmen, welches einen Fokus auf die Blockchain wirft, denn bereits zuvor reichte der Finanzdienstleister zahlreiche Patente zu diesem Thema ein. So wurde beispielsweise im vergangenen Jahr ein Patent angemeldet, das eine schnellere Verarbeitung von anfallenden Zahlungen realisieren soll.
Mehrwert des neuen Patents für Mastercard
Grundsätzlich hat Mastercard bereits einen Mehrwert in der Blockchain entdeckt. Dies belegen die zahlreichen Patente, die bereits angemeldet wurden. Mittlerweile belaufen sich die Patentanmeldungen des Zahlungsdienstleister auf mehr als 30 Stück. Doch durch die Blockchain-basierte Identitätsprüfung kann sichergestellt werden, dass keine Scheinidentitäten beim Finanzdienstleister registriert werden. Aus dem eingereichten Patent geht hervor, dass das dahinterliegende System eine Datei für jede Entität anlegt. Diese Datei erhält anschließend einen Public Key sowie einen geografischen Schlüssel, welcher eine eindeutige Zuordnung erlaubt. Diese Daten erhalten von der übergeordneten Einheit des Systems eine digitale Signatur. Wurde diese Signatur generiert, so kommt ein Hashing-Modul zum Einsatz, welches einen Identitätswert für diese Einheit generiert und anschließend in einem Block abspeichert. Anschließend erhält dieser Block einen Datensatz des neusten Blocks sowie einen Zeitstempel.
Aufgrund der privaten oder semiprivaten Nutzung der Blockchain stellt Mastercard sicher, dass nicht jede Node im Netzwerk Daten einspeisen kann. Somit kann sichergestellt werden, dass lediglich die autorisierten Nodes Daten speichern. Der Zugriff fremder Nodes ist in diesem Fall explizit nicht gewünscht, da diese ansonsten eine Manipulation der hinterlegten Stammdaten veranlassen oder die allgemeine Datenqualität negativ beeinflussen könnten.
Anwendungsfall für die neue Identitätsprüfung
Durch den neuen Service kann Mastercard einen klassischen Blockchain-Use-Case erschaffen. Das bedeutet, dass der Finanzdienstleister eine korrekte und einmalige Datenerfassung ermöglichen muss.
Zum aktuellen Zeitpunkt sieht der klassische Use-Case des Zahlungsanbieters vor, dass Menschen das bestehende Zahlungssystem für die Bezahlung von Waren im Einzel- oder Onlinehandel nutzen. Ein besonders wichtiger Aspekt bei diesem Vorgang ist die Verifizierung des Nutzers, die aufgrund der steigenden Geschwindigkeit beim Bezahlvorgang an Relevanz verliert. Viele Experten sehen die klassische Unterschrift als unzureichendes Mittel zur Verifizierung, da schnell gefälscht werden kann und kein Abgleich mit den offiziellen Ausweisdokumenten stattfindet. Der zweite Verifizierungsansatz basiert auf der klassischen PIN, welche ebenfalls gestohlen werden kann.
Dieser Umstand bestätigt, dass eine genauere Kontrolle Überprüfung des Eigentümers stattfindet. Ein logischer Schritt zur Verbesserung der Sicherheit wäre etwa ein Barcode oder ein Magnetstreifen. Diesen könnte ein Mitarbeiter benutzen, um Zugriff auf die Mastercard-Blockchain zu erhalten und somit die hinterlegten Eigentümerdaten abzurufen. Somit gäbe es einen besonders schnellen und sicheren Zugriff auf den Namen, die Adresse, das Geburtsdatum oder ein aktuelles Foto. Für die Sicherheit des gesamten Zahlungsverkehrs würde dieses Vorgehen ein wahres Plus bedeuten. Doch auch eine Anwendung beim Online-Shopping ist möglich. Hierbei können beispielsweise die Personalausweisdaten mit den Daten der Kreditkarte abgeglichen werden. Insbesondere ein Bar- oder QR-Code kann hierbei zur Verifizierung genutzt werden.
Mastercard – Blockchain statt Datenbank
Prinzipiell ist auch die Nutzung einer dezentralen Datenbank denkbar. Allerdings würde dieser Ansatz keinen positiven Einfluss auf die Datenbank mit sich bringen. Insbesondere die Sensibilität der Daten sowie das Risiko der Manipulation begründen den Einsatz der Blockchain-Technologie. Doch auch die generelle Geschäftsentwicklung Mastercards kann positiv durch den Einsatz der Blockchain beeinflusst werden. Risiken, welche sich aus der steigenden Globalisierung ergeben, können durch einen globalen Denkansatz minimiert werden, sodass die Blockchain als globales Netzwerk einen Vorteil bedeuten würde.