Lockdown 2.0 – Auswirkungen auf Krypto-Kurse
Das Coronavirus sorgt weiterhin für einen weltweiten Ausnahmezustand. Die Pandemie, die ihren Ursprung im chinesischen Wuhan hatte, wird uns wohl noch eine längere Zeit beschäftigen. So kommt es aktuell in mehreren Ländern, darunter auch Deutschland, zu einem Lockdown 2.0. Angela Merkel nannte es einen „Lockdown Light“, hinsichtlich der Tatsache, dass es in Deutschland zuvor keinen wirklichen Lockdown, lediglich einen „Shutdown“ gab.
Lockdown Light in Deutschland
Gestern stellte Bundeskanzlerin Angela Merkel den Plan für den Lockdown Light in Deutschland vor und erntete dafür einiges an Kritik, sowohl von anderen Mitgliedern des Deutschen Bundestags, als auch aus der Bevölkerung. Schon monatelang kam es immer wieder zu öffentlichen Diskussionen über die Notwendigkeit eines Lockdowns bzw. Shutdowns.
Ab dem 2. November werden alle Restaurants, Bars, Cafés, Fitnessstudios, Ladengeschäfte etc. geschlossen. Davon ausgenommen sind lediglich Schulen und Fabriken größerer Firmen. Gerade die Gastronomen wird der zweite Corona Lockdown höchstwahrscheinlich hart treffen.
Um einen finanziellen Ausgleich zu schaffen, wird die Bundesregierung kleinere Betriebe mit maximal 50 Mitarbeitern entschädigen, bis zu 75 % des Umsatzes sollen aus einem 10 Milliarden Euro Topf ausbezahlt werden. Ob dieses Geld genügt, bleibt abzuwarten. Denn es ist nicht ausgeschlossen, dass der Corona Lockdown Light länger andauert, als die geplanten vier Wochen.
Auswirkungen auf die Aktien- und Krypto-Kurse
Als Covid Mitteleuropa im März 2020 so richtig traf und nahezu alle Länder einen Lockdown bzw. Shutdown durchführten, reagierten die Aktienmärkte, neben anderen Assets wie Bitcoin, sehr empfindlich. Nun droht sich dieses Szenario zu wiederholen.
Nach Bekanntgabe des Lockdown Light in Deutschland rutschte der DAX unter die psychologisch wichtige Marke von 12.000 Punkten, innerhalb eines Tages sank der deutsche Leitindex um mehr als 3,5 %. Für Anleger bedeutet das nun extrem vorsichtig zu sein.
Auch Bitcoin musste einen Abfall verzeichnen, der jedoch nicht so sehr ins Gewicht fällt, wenn man den Bitcoin-Kurs der letzten zwei Wochen betrachtet. Bitcoin konnte über 30 % steigen, der leichte Rückgang ist kein Grund zur Sorge. Die Nachrichten über institutionelle Investoren wie MicroStrategy und Square scheinen einen anhaltenden Effekt zu haben.
Auch die Nachricht von dem Zahlungsdienstleister Paypal, der künftig Bitcoin-Trading anbieten wird, stimmt die meisten Bitcoin-Anleger optimistisch.
Lockdown: Wie geht es weiter mit den Krypto-Kursen?
Aktien- und Krypto-Anleger spekulieren nun natürlich, wie es mit den Märkten weitergehen könnte. Doch dies ist keine einfache Frage, angesichts der großen Menge an Variablen.
Sollte der Lockdown Light in Deutschland beispielsweise funktionieren und die Zahlen (Neuinfektionen pro Tag) verbessern sich signifikant, könnten die Regelungen auch schnell wieder gelockert werden. Andernfalls droht eine Verlängerung der Maßnahmen, was den Finanzmärkten weitere Probleme bereiten würde.
Bitcoin ist dabei ein Spezialfall, wie er bereits nach dem März-Crash bewiesen hat. Zwar erholten sich die meisten Märkte, doch kein anderes Asset konnte sich so schnell erholen und in neue Höhen schnellen, wie Bitcoin es tat.
Dennoch sollte man stets ein Auge auf die immer noch hohe Korrelation von Bitcoin und den Börsen-Märkten haben, die im Q1 und Q2 2020 zeitweise sehr hoch war. Bis es zu einer finalen Dekorrelation kommt, wird es wohl noch etwas dauern.
Sehr risikoreich sind die aktuellen Zeiten, insbesondere für Altcoin-Anleger. Altcoins gaben flächendeckend nach, nachdem Bitcoin seinen Run von 10.000 auf knapp 14.000 US-Dollar angesetzt hatte. Experten sehen in den nächsten Wochen und Monaten eher weitere Abwärtsbewegungen, als eine Erholung. Die neuen Corona Lockdowns verschärfen die Situation weiter.
Fazit: Ungewisse Aussichten für Aktien- und Krypto-Kurse
Die zweite Runde der Lockdowns kommt zwar nicht unbedingt überraschend, dennoch reagierten die Märkte empfindlich. Zu ungewiss ist die nahe Zukunft und die nächsten Wochen werden sehr wichtig für die künftigen wirtschaftlichen Entwicklungen sein.
Ich gehe davon aus, dass sich Bitcoin erneut behaupten wird. Selbst wenn es zu einem flächendeckenden Crash kommt, wie bereits im März dieses Jahres, rechne ich mit einer zügigen Erholung von Bitcoin. Vorsicht ist aber bei Altcoins geboten, speziell bei kleineren Marktkapitalisierungen.