Legal & General nutzt Amazon Blockchain Service für Pensionsgeschäfte
Der britische Versicherer Legal & General (L&G) hat sich mit Amazon zusammengetan, um das erste Blockchain-System für eine betriebliche Altersvorsorge zu entwickeln. Folglich möchte der Versicherer ein von Amazon Web Services entworfenes Blockchain-System zur Abwicklung von Rentenansprüchen nutzen.
L&G setzt auf AWS-Service für Pensionsgeschäfte
Wie Reuters am 12. Juni 2019 bekannt gab, kooperiert der britische Versicherer Legal & General mit Amazon Web Services. Beide Unternehmen planen die Entwicklung des ersten Systems zur Abwicklung von Betriebsrenten – dieses soll vollständig auf die Distributed Ledger Technologie setzen. Gemäß der vorliegenden Informationen nutzt L&G das Managed Blockchain System, welches AWS jüngst veröffentlichte. Hierdurch sollen sich in Zukunft Massenrenten abwickeln lassen. Dementsprechend muss Legal & General auch die Leistungen der Unternehmen übernehmen und entsprechende Abrechnungssysteme zur Verfügung stellen.
Auch Thomas Olunloyo, CEO der L&G Rückversicherungen, sieht in der Blockchain eine sehr langfristige Technologie. Folglich entspreche sie somit dem langfristigen Charakter des Rentengeschäfts. Während der Laufzeit eines Rentenversicherungsvertrags, welcher oftmals über 50 Jahre andauert, fallen zahlreiche Daten und Transaktionen an. Diese müssen sicher unterzeichnet, dokumentiert und persistent gespeichert werden.
Versicherungen sind ein optimaler Anwendungsfall für die Blockchains
Global betrachtet zeigt sich, dass Versicherungen zunehmend an Relevanz für DLT-basierte Geschäftsmodelle gewinnen. Neben der stark zunehmenden Transparenz können die Versicherungen und Kunden auch von einer verbesserten Effizienz profitieren. Der US-Versicherungskonzern State Farm startete dementsprechend einen Blockchain-basierten Pilottest.
Hierbei möchte das Unternehmen den Prozess der Schadensabwicklung maßgeblich verändern und die Eintreibung von Forderungen gegenüber dem Schadensverursacher verbessern. Insbesondere Fälle, in denen die eigene Versicherung einen Schaden vorübergehend reguliert und im Anschluss das Geld beim Verursacher einfordert, gelten als hoch manuell. Eine DLT-basierte Lösung für dieses Problem würde zu einer Verschlankung der Prozesse im Versicherungsgeschäft beitragen.
Auch eine Gruppe von Versicherungsunternehmen führte im Frühjahr dieses Jahres einen Test auf dem chinesischen Markt durch. Hierbei überprüften die Unternehmen die Sicherheits- und Nachvollziehbarkeitsmerkmale auf den Distributed Ledger Technologien. Mithilfe solcher DLT-basierter Lösungen möchten die Versicherer die bestehenden Vertrauensprobleme auf dem chinesischen Markt adressieren und überwinden.
Zeitgleich gaben die Unternehmensberatung Accenture und der Versicherungskonzern die Einführung eines DLT-Systems bekannt. Dieses System soll vorerst das Bonusprogrammnetzwerk von Generali optimieren. Dieses beinhaltet umfangreiche Produkte wie Lebens-, Invaliden-, Unfall- und Krankenversicherungen.
Die Grundlage für den Erfolg des L&G Managed Blockchain System ist der Blockchain-Service von AWS. Das Unternehmen gab im Mai 2019 bekannt, dass das System nunmehr die Testphase überwunden hat. Somit haben Kunden die Möglichkeit, das System zur Erstellung von neuen DLT-Netzwerken zu nutzen. Auch die Verwaltung von Zertifikaten und das Einladen neuer Nutzer ist ohne Probleme möglich. Zudem möchte AWS mithilfe der neuen Softwarelösung die Ledger im Netzwerk reduzieren, um die Transaktionsgeschwindigkeit zu steigern.