KEPCO Open MG | Das Blockchain-basierte Microgrid
Der größte südkoreanische Energieanbieter, die Korea Electric Power Corporation (KEPCO), hat die Entwicklung eines Blockchain-basierten Stromnetzes (KEPCO Open MG) bekannt gegeben. Das Projekt lautet auf den Namen „Future Micro Grid“ und zielt auf die Entwicklung eines offenen Netzwerks ab, welches die Vorteile der Blockchain-Technologie mit denen einer Microgrids kombiniert.
KEPCO Open MG – KEPCO kündigt eigenes Mircogrid an
Aus einer Mitteilung vom 18. November 2018, welche vom KEPCO-CEO veröffentlicht wurde, geht hervor, dass das Unternehmen an der Entwicklung eines eigenen Blockchain-basierten Mircogrids arbeitet. Dieses Mircogrid soll unter dem Namen „KEPCO Open MG“ veröffentlicht werden und zur Entwicklung eines offenen Energienetzwerks beitragen.
Im Zuge der Mitteilung hebt KEPCO hervor, dass die lokalen Stromnetzwerke – auch als Mircogrids bezeichnet – bisher mithilfe kleiner Photovoltaikanlagen, Windräder und Energiespeicher versorgt wurden. Allerdings zeigte sich, dass die permanente Bereitstellung eines funktionierenden Stromnetzwerkes durch diese Mircogrids nicht gewährleistet werden konnte. Mit der Entwicklung des KEPCO Open MG könnte dieses Problem nun allerdings behoben werden.
Der Ansatz basiert auf einer Power-to-Gas-Technologie, welche den überschüssigen Strom in Wasserstoff umwandelt und für den Bedarfsfall speichert. Durch den Einsatz einer sogenannten Fuel Cell wird der gespeicherte Wasserstoff wieder in elektrische Energie umgewandelt. Durch dieses Vorgehen wird die Energieunabhängigkeit des Marktes auf ein höheres Niveau gehoben und die Effizienz bestehender Energienetzwerke maßgeblich verbessert. Zudem werden bei diesem Vorgehen keine ungewollten Treibhausgase emittiert, sodass auch der wichtige Umweltfokus berücksichtigt wird.
Neben diesen entscheidenden Vorteilen sieht KEPCO auch Vorteile für die Wirtschaft, denn das KEPCO Open MG könnte eine tragende Rolle bei der weiteren Entwicklung einer Energieinfrastruktur tragen. Kim Jong, der CEO von KEPCO, sieht drei maßgebliche Trends, die das weitere Wachstum der Energiebranche beeinflussen werden. Neben der Entkarbonisierung der Energieproduktion stehen vor allem die Digitalisierung und die Dezentralisierung im Fokus. Mithilfe des Projekts will das Unternehmen die Vorteile von erneuerbaren Energien aufzeigen. Zudem möchte das Unternehmen eine tragende Rolle beim digitalen Wandel sowie der intelligenten Energieerzeugung einnehmen.
Blockchain-Technologie ermöglicht den Energiehandel
Eine tragende Rolle beim KEPCO Open MG nimmt die Blockchain-Technologie ein. Die Pressemitteilung beschreibt einen Use Case, in dem die Blockchain-Technologie eine einfache Vernetzung der Netzwerke sowie eine Steigerung der Effizienz gewährleistet. Mithilfe der implementierten Blockchain kann die Elektrizität über verschiedene Microgrids hinweg gehandelt werden. Durch dieses Vorgehen würde der Flaschenhals bestehender Microgrids egalisiert werden. Zudem hebt der südkoreanische Energieversorger hervor, dass das stark diversifizierte Marktumfeld durch diesen Ansatz angeglichen werden kann.
Bisher setzen zahlreiche Energieversorger auf unterschiedliche Ansätze bei der Energieversorgung, sodass die Interoperabilität eine Herausforderung darstellt. Mithilfe des neuen Frameworks erhalten Netzbetreiber und Kunden die Möglichkeit zur Interaktion mit dem Markt. Hierdurch können die Marktpreise fairer bestimmt und bestehende Ineffizienzen ausgeglichen werden.
Im Rahmen der Pressemitteilung gab das Unternehmen zudem die Konstruktion des ersten unabhängigen Megawatt Microgrids bekannt. Dieses soll bereits auf dem KEPCO Open MG basieren. Bisher fand keine offizielle Inbetriebnahme des Frameworks statt. Doch KEPCO hat angekündigt, dass bis zum Jahresende kleinere Provinzen den Test des Frameworks starten können. Zum aktuellen Zeitpunkt befindet sich KEPCO in Verhandlungen mit zahlreichen Betreibern von Mircogrid-Netzen.