IWF erwartet Emission von Kryptowährungen durch Zentralbanken

Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet eine Adaption von Kryptowährungen durch die Zentralbanken. Im Fokus dieser Entwicklung stehen wichtige Trends wie die künstliche Intelligenz, mobile Applikationen und die Forderung nach sicheren und effizienten Zahlungsmitteln. 

Neue Technologien verändern die Finanzwelt 

In einem Blogbeitrag vom 27. Juni 2019 verdeutlicht der IWF die sich ändernden Gegebenheiten der Finanzwelt. Demnach haben neue Technologien wie künstliche Intelligenz, die zunehmende Nutzung mobiler Applikationen und die Forderungen nach Sicherheit und Effizienz bei der Nutzung von Finanzprodukten eine nachhaltige Auswirkung auf die gesamte Branche. Dementsprechend sorgen vor allem Fintechs für ein schnelleres Wachstum am Markt. 

Um die aktuelle Erwartungshaltung verschiedener Institutionen zu erfassen, haben die Experten des IWF verschiedene Finanzinstitute in 189 Ländern zu zahlreichen Themengebieten befragt und 96 Rückmeldungen erhalten. In einem neuen Bericht stellt die Institution die erlangten Erkenntnisse vor und reichert diese mit den Resultaten bestehender Studien an. Hierbei konnte der Internationale Währungsfonds verschiedene Handlungsfelder identifizieren in denen eine enge Zusammenarbeit von Regierungen und Institutionen erforderlich ist. Die nachfolgenden globalen Trends konnte der Währungsfonds im Rahmen der Studie identifizieren: 

  • Cybersicherheits- und Datenschutzrisiken identifizieren und beheben
  • Asien übernimmt die führende Rolle bei Finanztechnologien
  • Afrika fördert Innovationen beim mobilen Geld 
  • Europa adaptiert Finanztechnologien in unterschiedlicher Geschwindigkeit
  • Kryptowährungen von Zentralbanken als neuer Standard. 

IWF erwartet Kryptowährungen von Zentralbanken 

Auch die Blockchain-Technologie kristallisiert sich zunehmend als relevante Zukunftstechnologie im Finanzmarkt heraus. So verdeutlicht die Befragung, dass zahlreiche Länder mit dieser Technologie im Zahlungsgeschäft rechnen. Hierbei verdeutlichten die Erwartungen insbesondere, dass die Zentralbanken digitale Währungen emittieren könnten. Dementsprechend gaben 20 Prozent der Befragten an, dass die Finanzinstitute bereits die Ausgabe solcher Kryptowährungen prüfen. Nichtsdestotrotz bedeutet dies nicht, dass eine Emission zwangsläufig anstehe. Vielmehr befindet sich die Entwicklung solcher Digitalwährungen noch immer in einem frühen Stadium. 

Als Haupttreiber dieser Entwicklung lassen sich die damit realisierbaren Kostensenkungen, eine effizientere Steuerung der Geldpolitik, die zunehmende Konkurrenz durch Kryptowährungen, die Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit des Zahlungsmarktes und die Bereitstellung eines risikofreien Zahlungsinstruments für die Öffentlichkeit anführen. Einhergehend mit diesem Trend ist auch die starke Rolle des asiatischen Marktes. So setzen vor allem die asiatischen Märkte auf moderne Zahlungsinstrumente – etwa Kryptowährungen. Auch das steigende Interesse an internationalen Transaktionen fördert die grundlegende Adaption der Distributed Ledger Technologien. Der IWF verdeutlicht hier jedoch, dass es noch immer starke Unterschiede bei den Nutzergruppen gäbe. So nutzen vor allem wohlhabende Männer die neuen Technologien zur Transaktionsabwicklung.

Zahlreiche CBDCs sind noch nicht freigegeben

ken Studien zum Einfluss der CBDCs auf die Finanzstabilität des Landes durch. Auch der Einfluss auf die Struktur des Bankensektors und der Geldpolitik werde aktuell untersucht. Während große Volkswirtschaften die Digitalwährung als Alternative zum klassischen Bargeld etablieren möchten, streben Entwicklungsländer nach günstigen Möglichkeiten zur Geldtransferierung. Hierdurch sollen auch Einwohner ohne eigene Bankverbindung in den Genuss des internationalen Zahlungsverkehrs kommen. Dies möchte gerade auch Facebook mit seinem Libra Coin erreichen. Schlussendlich verdeutlicht die Studie jedoch, dass die Zentralbanken kein Interesse an anonymen CBDCs haben. Vielmehr benötigen die Behörden einen Zugriff auf die Transaktionen, um eine Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten.