Italian Banking Association | Blockchain-basiertes Interbankensystem

Die Italian Banking Association gab bekannt, dass die Testphase zur Entwicklung eines Blockchain-basierten Interbankensystems erfolgreich abgeschlossen wurde.

Distributed Ledger Technologie soll Bankprozesse verbessern

Laut eines Berichts des Finanzmediendienstes Ansa hat die Italian Banking Association den initialen Test zur Entwicklung eines Blockchain-basierten Interbankensystems erfolgreich abgeschlossen.

Dieses neue Interbankensystem wird aus einer Kooperation von 14 italienischen Banken entwickelt und soll auf der Distributed Ledger Technologie basieren.

Ziel des neuen Systems ist die Verbesserung von Prozessen, welche mehrere Banken betreffen und als Interbanking-Prozesse bezeichnet werden.

Der Fokus dieses Zusammenschlusses liegt auf der Verbesserung der Bearbeitungszeit bankenübergreifender Prozesse.

Zudem soll die Transparenz beim Banking erhöht und die Verifikation sowie der Austausch von Daten innerhalb des neuen Systems optimiert werden.

Laut der Corriere Nazionale wird das neue System auch auf die Blockchain-Technologie setzen. Diese soll spezifische Aspekte von Bankoperationen verbessern und bestehende Diskrepanzen beseitigen.

Die Blockchain-Technologie dient dabei zur Speicherung der benötigten Daten auf unterschiedliche Bank-interne Nodes.

Die Transaktionen werden anschließend von Smart Contracts durchgeführt. Insgesamt sollen im Laufe der Testphase rund 1,2 Millionen Transaktionen auf einer Infrastruktur von 14 Nodes durchgeführt worden sein.

Die positiven Resultate der ersten Tests sorgen nun dafür, dass die Banken mit der Implementierung von Blockchain-basierten Applikationen im Tagesgeschäft beginnen.

Spunta Projekt dient zur Etablierung der Blockchain im italienischen Bankensektor

Bereits im Juni dieses Jahres gab die Arbeitsgruppe bekannt, dass die Arbeiten an einem Blockchain-basierten Interbankensystem begonnen hat.

Während der Bekanntgabe wurde das Projekt als Spunta Projekt bezeichnet. Die Entwicklung des Systems wird durch das Forschungs- und Entwicklungscenter der Italian Banking Association vorangetrieben.

Als technische Grundlage des Spunta-Projekts wird die Corda-DLT-Plattform verwendet.

Laut der Italian Banking Association wird das Projekt von mehreren italienischen Banken genutzt. Hierzu gehören: Banca Mediolanum, Banca Monte die Paschi di Siena, Banca Sella, BNL – Gruppo BNP Paribas, Banca Popolare di Sondrio, Banco BPM, CheBanca! – Gruppo Mediobanca, Credito Emiliano, Crédit Agricole, Credito Valtellinese, Iccrea Banca, Intesa Sanpaolo, Nexi Banca und Ubi. Mit der Crédit Agricole nimmt zudem die größte Bank Europas an der Implementierung des Interbankensystems teil.

Eine defensivere Meinung zur Implementierung der Blockchain-Technologie im Bankensektor weist die Unternehmensberatungsfirma Deloitte auf.

Aus einem aktuellen Bericht geht hervor, dass die verfügbaren Blockchain-basierten Ökosysteme einige eklatante Nachteile für den Einsatz im Bankenwesen aufweisen.

Dabei gehören vor allem langsame Transaktionszeiten zu den Nachteilen bestehender Blockchain-Ökosysteme. Dennoch setzen immer mehr Banken auf die Blockchain-Technologie.

So hat die viertgrößte Bank Thailands, die Bank Kasikornbank als erste thailändische Bank die Blockchain-Technologie zur Ausführung von Transaktionen implementiert.

Vorerst werden allerdings nur Visa-Transaktionen aus dem B2B-Connect-Program, welche auf internationaler Ebene stattfinden, ausgeführt.

Auch die größte polnische Bank, die PKO Bank Polski, hat am 20. September den Plan zur Nutzung eines Blockchain-Tools veröffentlicht.

Dieses Tool dient zur Verifizierung von Legitimationsdokumenten und wird in Zusammenarbeit mit dem britischen Unternehmen Coinfirm entwickelt.

Nur einen Tag nach der Mitteilung veröffentlichte die PKO Bank Polski auf Twitter eine Erklärung, um Kunden aufzuzeigen, wie der neue Service im Alltag funktionieren wird.