Neue Alpha Version des IOTA Smart Contracts Protocols ISCP

Mittlerweile fast ein Jahr ist es her, als wir über die neu ausgerichteten Segel von IOTA in Richtung Smart Contract berichtet haben. Nun hat das deutsche Blockchain Projekt IOTA (MIOTA) am 4. März die Alpha Version seines Smart Contracts Protocols, kurz ISCP, veröffentlicht. Damit gelingt IOTA ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur kompletten Implementierung von Smart Contracts. Dies ermöglicht dem Tangle den Einstieg in die Welt der dezentralen Finanzanwendungen und Non Fungible Token (NFT).

Was ändert sich mit der Alpha Version des ISCP?

Die grundlegendste Änderung des ISCP seit seiner Vorphase der Alphaversion ist die Integration einer Multi-Chain-Umgebung, die durch den Tangle (Layer 1) gesichert wird. Subnetze, bestehend aus Wasp-Knoten, können viele Blockchains parallel darauf laufen lassen. Dabei verlieren sie nie den Tangle aus den Augen. Schließlich sicher dieser die digitalen Vermögenswerte von IOTA. Jede dieser Blockchains ähnelt der einer Ethereum-Blockchain ist und kann viele Smart Contracts hosten.

Aufbau eines Smart Contracts

Laut der gestrigen Mitteilung besteht der Ansatz der IOTA Foundation für Smart Contracts darin, sich von bestehenden Strukturen loszulösen und deren Schwachpunkte zu beheben. Dazu gehören zum Beispiel die Tatsache, dass Smart Contracts nicht parallel und skalierbar ausgeführt werden können, dass Blockchain-fremde Smart Contracts nicht auf verschiedenen virtuellen Maschinen laufen können und dass sie durch volatile und bisweilen horrende Gebühren in der Ausführung behindert werden.

Besonders die Skalierbarkeit ist ein Punkt, der insbesondere bei Ethereum 1.0 in der Vergangenheit regelmäßig für Unmut unter den Anlegern gesorgt hat. Im Gegensatz zu ETH verfolgt IOTA den Ansatz, dass bei der Ausführung eines Smart Contracts nicht das komplette Netzwerk alle einzelnen Prozessschritte validieren muss. Vielmehr richtet sich die Vision von IOTA darauf ein Multi-Chain-Netzwerk zu werden, in dem eine Vielzahl von Blockchains ungehindert nebeneinander existieren und funktionieren können. Die Smart Contracts würden dann in diesen Subnetzwerken laufen.

Beispiel eines Multi-Chain-Netzwerks

Wie funktionieren die Subnetzwerke?

Die Subnetzwerke sind die Blockchains der Smart Contracts, die auf IOTA aufgesetzt sind. Sie legen eine bestimmte Zusammensetzung an Validatoren, sogenannten Committees, fest. Diese wiederum sind notwendig, um die Transaktionen zu validieren. Wie diese Committees zusammengesetzt werden, richtet sich nach verschiedenen Gesichtspunkten, wie beispielsweise der benötigten Stärke der Dezentralisierung.

Schöpfer eines Subnetzwerkes steht es somit zum Beispiel frei, alleinig ihre eigenen Nodes dafür zu verwenden, um Bestätigungen des Status ihrer Sub-Blockchain durchzuführen. Ebenso denkbar ist die Bildung einer Kooperation von Unternehmen oder Partnern, die in Gemeinschaft die Validator Nodes eines Subnetzwerks betreiben. Künftig soll auch eine Art Marktplatz ins Leben gerufen werden, auf dem Validatoren für ein Subnetzwerk-Committee verpflichtet werden können.

Die Validatoren beaufsichtigen den Subnetzwerkestatus und interagieren mit dem IOTA Tangle. Dieser hat die letzte Instanz aller im Subnetzwerk durchgeführten Transaktionen ist.

IOTA Smart Contract vorerst nur in der Testphase

In ihrem Blog-Beitrag macht die IOTA Foundation darauf aufmerksam, dass sich das IOTA Smart Contracts Protocol bisweilen im Testbetrieb befindet. 

Note that the current implementation of the ISCP is based on Goshimmer nodes (the Pollen version, our current Coordicide testnet) of the Tangle. The implementation should be considered “experimental”.

Um mit den ISCP zu experimentieren, steht lediglich das Testnetzwerk “Pollen” zur Verfügung. GoShimmer Nodes sorgen dort noch für die Integration der ISCP. Im Mainnet IOTA 2.0 soll diese Aufgabe die Node Software Wasm übernehmen. 

In dem Testnetzwerk wird bereits ausprobiert, wie IOTA ohne dem Coordinator, also dem zentralen Steuerungsmodul, funktioniert. Dass der Coordinator abgeschafft werden soll, daran arbeitet IOTA schon seit längerem. Sinnbildlich für die Abschaffung des Coordinators steht die Bezeichnung Coordicide für IOTA 2.0.

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Ein Blick in die Zukunft von ISCP

Mit dem Alpha-Release nimmt das IOTA Smart Contract Protocol zunehmend Gestalt an. Als kurzfristiges Ziel beschreibt IOTA in seinem Blog Post die Entwicklung von Goshimmer, dem Coordicide-Protokoll und dem Upgrade vom Chrysalis Mainnet weiter anzupassen. Mittelfristig soll ebenso ein offener Marktes für die Rekrutierung von Validatoren zur Bildung von Subnetzwerk-Committees erschaffen werden.

Darüber hinaus fokussiert sich IOTA auf die Weiterentwicklung und den weiteren Ausbau der ISCP-Funktionalität. Einer der Hauptfokuspunkte ist die Crosschain-Funktionalität, eine Brücke zwischen verschiedenen Blockchains. Sie soll unter anderem die Erstellung von dApps und anderen Anwendungen im Bereich der dezentralisierten Finanzen DeFi ermöglichen. Beispiele dafür sind dezentralisierte Handelsplatformen (DEX) sowie Automated Market Maker Protocols (AMM) wie Uniswap. 

Ein weiterer interessanter Punkt ist die geplante Interoperabilität zwischen der Ethereum Virtual Machine EVM und ISCP. Smart Contracts, welche in Ethereums Programmiersprache Solidity geschrieben sind, könnten sich somit auch auf IOTA transferieren lassen.

IOTA Smart Contract Protocol bald bereit für den Mainnet Release

Mit der Veröffentlichung der Alpha Phase der IOTA Smart Contract Protocols ISCP erreicht IOTA einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zum Coordicide Mainnet IOTA 2.0. Die implementierten von Neuerungen wie zum Beispiel Subnetzwerke und die mögliche Gründung von Validatoren Commitees zur Verifizierung von Transaktionen lassen verheissungsvoll in die Zukunft blicken. 

Viel spannender ist jedoch, dass IOTA langsam aber sicher immer weiter in den hart umkämpften DeFi und Smart Contract Markt vordringt. Allerdings liegt noch ein weiter und steiniger Weg vor ihnen, denn die Konkurrenz hat bereits enormen Vorsprung.

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