IBM meldet US-Patent für Blockchain Webbrowser-Schnittstelle an

Am 6. August 2019 wurde von IBM eine Patentanmeldung eingereicht, in der eine einzigartige Idee beschrieben wurde. Das Patent beschreibt einen Webbrowser, der von einem Peer-to-Peer-Netzwerk mit Blockchain-Nutzung unterstützt wird.

Gemäß den aus der Patentanmeldung gewonnenen Informationen soll der theoretische Browser vorgegebene Informationen aus Web-Browsing-Sitzungen sammeln. Diese sollen dann zur Speicherung an ein Netzwerk von Peer-to-Peer-Knoten übertragen werden. Die gesammelten Informationen hängen von der vom Endbenutzer gewählten Browser-Einstellungen ab.

IBM plant, bestimmte Informationen auf besuchten Webseiten zu erfassen. Darunter fallen u.a. Lesezeichen, Aufgabenleistung, Geolokalisierung, Plugins und Sicherheitspatches.

Das Unternehmen erklärt in dem Patent, dass ein Peer-to-Peer-Browser für die Nutzer in einer Welt, die sich zunehmend auf den Datenschutz konzentriert, von Vorteil wäre:

Die vorliegende Erfindung sieht ein System zur Speicherung von Browsing-Informationen vor, so dass die Privatsphäre gewahrt bleibt und die Privatsphäre in die „Hände eines Benutzers“ und nicht in die eines Dritten gelegt wird.

IBM erklärt ein mögliches Merkmal ihres Browsers, das besagt, dass im Falle eines Angriffs auf den Browser des Computers alle erforderlichen Daten auf der Blockchain gespeichert und ein Backup leicht verfügbar ist.

Zum IBM-Modell gehörte interessanterweise auch ein Token. Der Technologieriese erklärte, dass Token die Surfaktivitäten eines Benutzers überprüfen könnten, wenn sie in Blöcke für die Blockchain verpackt würden.

Dieses Projekt hätte nicht in einer turbulenteren Zeit für die Idee des Datenschutzes vs. der Blockchain kommen können. Während Facebook Libra vor dem Hintergrund des öffentlichen Verdachts und der besorgten Regulierungsbehörden Stellung beziehen muss, stellt sich für alle die Frage nach der Macht, die den Unternehmen verliehen wird.

Da der Datenschutz immer mehr zu einer begrenzten Ressource wird, könnten dezentrale Lösungen zur Datenspeicherung wie der mögliche neue Browser von IBM sehr wohl zum Schlüssel für eine private Zukunft werden. Ein Weg weg von Social Media-Giganten und Werbetreibenden, die hauptsächlich Informationen monetarisieren wollen. Ob das Unternehmen IBM dafür der richtige Partner ist wird die Zukunft entscheiden.