Fondsdienstleister Calastone will 2019 komplett auf Blockchain umstellen

Calastone, ein Fondsdienstleister mit Sitz in London, will im Mai 2019 seinen gesamten Fondshandel auf Blockchain umstellen. Jährlich könnten dadurch im globalen Fondmanagement Einsparungen in Höhe von Milliarden US-Dollar erzielt werden. Die Umstellung betrifft die Erstellung elektronischer Nachrichten zwischen den Geschäftspartnern. Noch immer werden viele Nachrichten per Fax verschickt, was für einen hohen Zeitaufwand bei der Abwicklung sorgt.

Nachrichtenaustausch mit Blockchain vereinfachen

Calastone ist ein britischer Fondsdienstleister, der Lösungen für das Back- und Middleoffice für so namhafte Unternehmen wie JP Morgan oder Invesco erstellt und seine Kunden beim Verkauf der Finanzprodukte durch Berater und Banken unterstützt. Calastone will mit der Einführung der Blockchain-Technologie den Versand von ungefähr 9 Millionen Nachrichten im Monat vereinfachen und für eine jährliche Einsparung von etwa 3,8 Milliarden Euro in der Fondsbranche sorgen. Beim Handel mit Fonds zwischen zwei Geschäftspartnern müssen gegenwärtig drei Nachrichten verschickt werden:

  • Platzieren der Order
  • Bestätigung über den Empfang der Order
  • Bestätigung des Preises

Mit der Einführung der Blockchain-Technologie könnten der Prozess beschleunigt und die Kosten für Calastone reduziert werden. Andrew Tomlinson, der Marketing-Chef des Unternehmens, kommentiert die Pläne:

Je mehr sich automatisieren lässt, desto geringer wird das Risiko und desto glatter und schneller laufen die Prozesse.

Wachsende Bedeutung von Blockchain

Der Fondsmarkt kämpft mit steigenden Kosten. Ein Grund dafür sind die strengeren Regulierungsmaßnahmen nach der globalen Finanzkrise von 2008. Die Blockchain-Technologie ist die Basis vieler Kryptowährungen und daher noch immer umstritten. Etablierte Unternehmen wie Calastone haben das Potential jedoch entdeckt, um Kosten zu senken und Finanzprozesse zu vereinfachen. Gegenwärtig müssen Unternehmen bei Finanztransaktionen immer die gleichen Informationen in das System eingeben. Das ist kostspielig, zeitaufwendig und anfällig für Fehler.

Die Blockchain-Technologie könnte zu weniger Fehlern und weiteren Verbesserungen führen. Nach Auskunft von Calastone ist es noch zu früh, um eine Aussage zu treffen,ob die Einführung von Blockchain zu einer Veränderung der Preisstruktur führt. Der Geschäftsführer von Calastone, Julien Hammerson, sagte kürzlich, dass die Umstellung auf die Blockchain notwendig sei, da das Fondsystem gegenwärtig durch steigende Kosten und die wachsende Konkurrenz immer unwirtschaftlicher wird.