Energieversorger Iberdrola nutzt Blockchain für erneuerbare Energien

Der größte spanische Energieversorger, Iberdrola, hat eine Blockchain-Plattform zur Nachverfolgung von erneuerbaren Energien entwickelt. Das neue System wurde im Rahmen eines Berichts der spanischen Europa Press vorgestellt.

Aus einem Bericht der spanischen Europa Press vom 14. Januar 2019 geht hervor, dass der größte Energieversorger des Landes, Iberdrola, die Blockchain-Technologie im Elektrizitätsmarkt – insbesondere zur Nachverfolgung von erneuerbaren Energien – einsetzen wird. Der erste Test wurde in Zusammenarbeit mit der Kutxabank – eine lokale, baskische Bank – entwickelt. Die Kutxabank besitzt einen relevanten Anteil an Iberdrola und dessen Tochtergesellschaft Cajasur. Im Rahmen des Pilot-Tests nutzte Iberdrola die neue Plattform, um erneuerbare Energien nachzuverfolgen. Diese wurden von zwei verschiedenen Windparks sowie einem Kraftwerk bereitgestellt. Die Energie wurde anschließend an einige Büros in der Südstadt von Cordoba geliefert.

Als Grundlage für die neue Energieplattform setzt das Unternehmen auf die Energy Web Foundation. Hierbei handelt es sich um eine Open-Source-Blockchain-Plattform, welche verschiedenen Regularien entsprechen soll. Zudem soll die Blockchain den operativen und individuellen Anforderungen des Energiemarktes entsprechen. Im Test wurde deutlich, dass die Blockchain-Technologie zahlreiche Vorteile bietet. So konnte Iberdrola mithilfe der Blockchain eine eigene Hierarchie aufbauen. Diese sortiert die einzelnen Energieproduzenten in hierarchische Weise und sorgt für eine Automatisierung bei der Energieversorgung.

Test der Blockchain war für Iberdrola ein Erfolg

Aus dem Bericht der Europa Press geht hervor, dass der gesamte Test als Erfolg für Iberdrola gewertet werden kann. Das Unternehmen ist demnach der Ansicht, dass die Blockchain bei der Bereitstellung von erneuerbaren Energien eine tragende Rolle spielen wird. Demnach wird die Blockchain eine Garantie über die Herkunftsquelle der Energie erstellen und dem Kunden somit gewährleisten, dass die Energie aus der gewünschten Energiequelle gewonnen wurde. Bisher war es schlichtweg nicht nachvollziehbar, ob Energie aus Braunkohle oder Windkraft gewonnen wurde. Insgesamt tragen dezentrale Lösungen entscheidend zur Erhöhung der Transparenz bei. Zudem lassen sich die Kosten reduzieren und Intermediäre eliminieren.

Die Einführung der Blockchain-Technologie im Bereich der erneuerbaren Energien ist keine Weltneuheit. Vielmehr hat ACCIONA, ein anderer spanischer Energieversorger, bereits im Dezember eine eigene Blockchain-Lösung in diesem Bereich vorgestellt. Das Unternehmen gewinnt bereits heute genügend Elektrizität aus erneuerbaren Energien, um rund sechs Millionen Haushalte mit dieser Energie zu versorgen. Um die Bereitstellung dieser Energie zu optimieren, setzt das Unternehmen nunmehr auf die Blockchain-Technologie. Hierdurch soll sich die Energiequelle besser nachvollziehen lassen und die Nutzung dieser Energiequellen durchsetzen. Doch die Blockchain-Technologie wird nicht nur innerhalb von Spanien zur Optimierung des Energiemarktes genutzt. Vielmehr setzen zahlreiche Versorger auf diese Technologie, um bestehende Geschäftsprozesse zu optimieren. So nutzt etwa der deutsche Siemens-Konzern die Technologie. Dabei kooperiert das Unternehmen mit der Energy Web Foundation, um die Adaption dezentraler Technologien im Energiesektor voranzutreiben. Auch in den USA hat das Department of Energy eine Förderung über 4,8 Millionen Dollar für die Erforschung der Distributed Ledger Technologie ausgesprochen. Die Förderung soll vor allem von Universitäten genutzt werden und die Weiterentwicklung der Blockchain-Technologie im Energiemarkt absichern.