ElaadNL | Weltweit erste IOTA Ladestation für Elektroautos
Die niederländische Forschungsinitiative ElaadNL hat am 18. April 2018 gemeinsam mit InnoEnergy Scandinavia die weltweit erste Ladestation für Elektromobilität auf Basis von IOTA eröffnet.
Auf dem Testgelände des Unternehmens sollen nun die Effektivität und Handhabung verschiedener Ladestationen und ihr Gebrauch im Alltag getestet werden.
Das Projekt könnte ein entscheidender Durchbruch für die Nutzung von Elektrofahrzeugen sein.
Über InnoEnergy
InnoEnergy ist ein skandinavisches Unternehmen für erneuerbare Energie, das in vielen Teilen Europas aktiv ist.
Das Unternehmen wird vom European Institute of Innovation and Technology (EIT) unterstützt. InnoEnergy arbeitet in drei wesentlichen Bereichen:
- Bildung: Das Unternehmen ist bestrebt, Wissen weiterzugeben. Daher haben sie unter anderem eigene Fortbildungs- und Studienprogramme in den Bereichen nachhaltige Energie und Energie Ingenieurswesen.
- Innovationsprojekte: Durch zahlreiche Partnerschaften sollen Erfinder und Unternehmen zusammengeführt werden, um neue Lösungen und Technologien für den Energiemarkt zu entwickeln.
- Business Creation Services: Unternehmen und junge Start-ups mit innovativen Ideen werden besonders unterstützt und gefördert.
Laut eigenen Angaben hat InnoEnergy 24 Aktionäre und arbeitet mit über 360 Partnern aus ganz Europa in den Bereichen Bildung, Innovation und Unternehmertum zusammen.
Eine erste Annäherung zwischen InnoEnergy und IOTA gab es bereits im November 2017. Denn das Energieunternehmen hatte sich damals zur Teilnahme am IOTA Data Marketplace bereiterklärt.
Das Data Marketplace ist ein Proof-of-Concept und bietet sichere Datenübertragungen und Micropayments ohne Gebühren. Diese Eigenschaften sind für eine Smart-Community von entscheidender Bedeutung.
ElaadNL untersucht Smart Charging Methoden
ElaadNL ist ein Wissens- und Innovationszentrum, das von niederländischen Netzbetreibern ins Leben gerufen wurde.
Das Hauptziel der Forschungsarbeit ist die Untersuchung und Optimierung des Stromnetzwerks, um die Elektromobilität weiter vorantreiben zu können.
Stromengpässe und sollen vermieden werden und das Fahren von Elektroautos günstig und nutzerfreundlich bleiben.
Bisher sind Elektroautos noch vergleichsweise wenig verbreitet. Das hängt teilweise auch mit der Situation der Ladestationen ab.
Es gibt wenige öffentliche Ladestationen und diese werden von unterschiedlichen Unternehmen betrieben. Die haben meist eigene Ladekarten, die wiederum an anderen Stationen nicht genutzt werden können.
ElaadNL untersucht daher, wie das Laden von Elektrofahrzeugen schneller, einfacher und günstiger erfolgen kann. Die Ladestation befindet sich in Arnhems Buiten, einem öffentlich zugänglichen Business Energy Park.
Hier haben Kunden Zugang zu den verschiedenen Ladestationen, vom Schnelllader über Ladeinseln hin zum neuen IOTA Charger.
ElaadNL nutzt IOTA Tangle Technologie
Der IOTA Tangle ist eine Distributed Ledger Technologie (DLT), die speziell für das Internet of Things konzipiert wurde.
Das System basiert nicht auf Blöcken und benötigt keine Miner. Es bietet die Möglichkeit von gebührenfreien Micropayments und eine sichere Datenübertragung.
Die neue IOTA Ladestation ist mit einer entsprechenden Hardware ausgestattet, die eine TCP/IP-Verbindung mit dem Fahrzeug herstellen kann.
Auf diese Weise kann das Aufladen völlig autonom von Maschine zu Maschine (M2M) ablaufen. Während des Ladens wird alle 15 Minuten eine Aktualisierung des Zählerstandes im Tangle gespeichert.
Da die Zahlung unmittelbar und in IOTA Token abgewickelt wird, benötigt der Nutzer keine Kartenzahlung oder muss ein Abonnement abschließen, um die Ladestation nutzen zu können.
Die Ladestation bietet folgende Funktionen:
- KW/h-basiertes Laden für eine exakte Abrechnung
- Eine proprietäre IOTA-Lade-App für einfachere Handhabung
- Ein kWh Messspeicher ähnlich wie der Kilometerzähler bei herkömmlichen Fahrzeugen
Die mit dem Smart Grid verbundenen Vorteile umfassen:
- Effizientere Übertragung und Verteilung von Elektrizität.
- Schnellere Wiederherstellung nach Stromausfällen.
- Reduzierte Betriebs- und Verwaltungskosten für Versorgungsunternehmen und daraus folgend geringere Stromkosten für die Verbraucher.
- Reduzierte Spitzennachfrage, die auch die Stromkosten senken wird.
- Verstärkte Integration von großen erneuerbaren Energiesystemen.
- Bessere Integration von Kunden-Eigentümer-Stromerzeugungssystemen, einschließlich erneuerbarer Energiesysteme.
- Mehr Sicherheit und Datenschutz.
Um mit der Ladestation kommunizieren zu können, benötigt das Auto eine spezielle Software. Die Software kann entsprechend nachgerüstet werden.
Doch die Nutzung wäre theoretisch auch ohne die Software möglich. In diesem Fall muss der Kunde die entsprechende Menge IOTA Token von seinem eigenen Wallet an die Ladestation senden. Eine M2M Kommunikation ist in diesem Fall jedoch nicht möglich.
Da die IOTA Ladestation die ISO 15118 Norm erfüllt, muss die Hardware an den Fahrzeugen nicht verändert werden. Dieser internationale Standard wurde speziell für Elektrofahrzeuge festgelegt. Das bringt einen enormen Vorteil bei der Umsetzung und Akzeptanz des Projekts.
IOTA treibt das Internet of Things voran
Nach dem Start des Smart City Projekt in Taipei Anfang des Jahres kann IOTA erneut eine interessante und vielversprechende Partnerschaft eingehen, um das Internet of Things weiter voranzutreiben und auszubauen.
Der Effekt auf den Absatz von Elektrofahrzeugen könnte groß sein. Für IOTA ist das Projekt eine vielversprechende Möglichkeit, die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten ihrer Technologie zu präsentieren und das Internet of Things für Endverbraucher greifbarer zu machen.
IOTA Fazit
IOTA steht aktuell auf Platz 9 nach Marktkapitalisierung und konnte in den letzten 24 Stunden um etwa 1,5 Prozentpunkte zulegen (Stand 24.04.2018).
Die neuen Partnerschaften und Innovationsprojekte der vergangenen Wochen haben dem Unternehmen viel Aufmerksamkeit eingebracht.
Dies hatte positive Auswirkungen auf die Kursentwicklung. Wilfried Pimenta, Leiter der Geschäftsentwicklung bei IOTA, hofft durch die Partnerschaft mit InnoEnergy die Tangle Technologie noch weiter in den Alltag der Menschen einbringen zu können.
Sollte das Projekt erfolgreich sein, könnte das ein weiterer Schritt für IOTA sein, sich als Marktführer in Sachen Internet of Things zu etablieren.