Effizienz dezentraler Ethereum-Applikationen laut EY nicht optimal

Paul Brody, der Global Innovation Leader für Blockchain bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY) hat sich über die Effizienz dezentraler Ethereum-Applikationen geäußert.

Demnach verzeichnen diese nicht immer eine optimale Produktivität. Die entsprechenden Aussagen traf der Manager im Rahmen der Capital Formation Considerations, ein Event, welches von der SEC veranstaltet wurde. 

Potenzial der Distributed Ledger Technologien noch nicht ausgenutzt 

Im Rahmen des Fintech-Forums hat sich Paul Brody über die Effizienz dezentraler Ethereum-Applikationen geäußert. Demnach nutzen 83 Prozent der dezentralen Apps im Ethereum-Netzwerk nicht das volle Potenzial aus.

Neben dieser Aussage sprach Brody ebenfalls über die grundlegenden Entwicklungen in der Branche. Die Organisation des Events übernahm der Finhub, ein strategischer Hub der SEC für Innovationen und Finanztechnologien.

Die Gründung des Finhubs fand im Oktober 2018 statt. Mithilfe des Finhubs möchte die US-amerikanische Finanzaufsicht die Engagements im Fintech-Umfeld sowie im Bereich der Distributed Ledger Technologien kontrollieren. 

Im ersten Teil des Fintech-Forums fanden die Capital Formation Considerations statt. In diesen sprach Brody über ein grundsätzliches Problem, welches sich bei der Implementierung der Blockchain-Technologie (Was ist Blockchain?) ergebe.

Demnach müssen sich junge Start-ups auf die Grundzüge der Technologie fokussieren und nicht nur auf die Einführung eines alternativen Zahlungsmittels hoffen. Vielmehr ginge es darum, Lösungen für den Markt zu entwickeln und die globalen Märkte zu disruptieren. 

Geschäftsmodelle dezentraler Ethereum-Applikationen zu konzentriert

Im weiteren Verlauf des Events merkte Brody an, dass die grundlegende Funktion eines Kapitalmarkts darin bestehe, dass Investoren Gelder in produktive Anlageformen investieren, um eine Rendite zu generieren.

Insbesondere bei der Generierung von nachhaltigen Renditen sei die Krypto-Branche nicht besonders gut. Laut Brody sind die meisten dezentralisierten Applikationen nicht sonderlich produktiv. 

Außerdem hat Brody die Daten des Q1-Berichts des Blockchain-Unternehmens DApp.com für die Argumentation herangezogen. Demnach fungieren 14 Prozent aller Ethereum-basierten Applikation als Handelsplätze für Kryptowährungen.

Auch das Glücksspiel kommt auf einen Anteil von 44 Prozent, während immerhin 13 Prozent der DApps auf klassischen Spielen basieren. Demnach entfallen 71 Prozent des gesamten DApps-Volumens auf unproduktive Anwendungsfälle.

Gemäß des EY-Managers sollten die neuen Implementierungen auf Basis der DLT in produktiveren Anwendungsfällen erfolgen.

Dabei sollten Bereiche wie verteiltes und dezentrales Computing, Immobilienhandel, neue Geschäftsmodelle und Infrastrukturaufbau im Fokus der Unternehmen stehen.

Nach Ansicht des EY-Experten trägt eine solche Strategie zu einem enormen und bleibenden Effekt bei der Adaption der DLT bei. 

Noch zum Ende des vergangenen Jahres verglich der EY-Manager das Initial Coin Offering mit den Internet-Start-ups der späten 1990er-Jahre.

Auch zu diesem Zeitpunkt war der Ruf dieser Industrie schlechter als das dahinterstehende Produkt. Bei einer vergleichbaren Entwicklung sei eine Adaption der Technologie jedoch nur eine Frage der Zeit.