Deutsche Börse-HQLAx wickelt Transaktionen über DLT-Plattform ab

HQLAx und die Deutsche Börse haben ihre gemeinsam entwickelte Distributed-Ledger-Technologie-Lösung (DLT) für reibungslose Sicherheitenswaps auf dem Wertpapierleihmarkt erfolgreich eingeführt.

Im Zuge der Markteinführung haben die Commerzbank, Credit Suisse und UBS bereits erste Transaktionen durchgeführt. Die Plattform stellt nunmehr die erste produktiv laufende DLT-Lösung eines Finanzinstituts dar.

Deutsche Börse und HQLAx führen DLT-Plattform ein

Am 3. Dezember hat die Deutsche Börse in einer Pressemitteilung bekannt gegeben, dass die avisierte DLT-Plattform zur Abwicklung von Wertpapierswaps erfolgreich eingeführt wurde.

Bei der Entwicklung hat der Börsenplatz- und Abwicklungssystembetreiber mit dem FinTech HQLAx kooperiert. Die Gründung des FinTechs erfolgt durch das Blockchain-Unternehmen R3.

Dementsprechend basiert die entwickelte Lösung auf der von R3 entwickelten Blockchain Corda. Der Fokus von HQLAx liegt auf der Entwicklung von Produkten für das Liquiditäts- und Sicherheitsmanagement.

Bereits zum Start konnte die Plattform den Besitz eines Korbs deutscher Staatsanleihen und eines Korbs mit Unternehmensanleihen zwischen der UBS und der Commerzbank tauschen. Im Zuge dieses ersten Produktiveinsatzes fungiert Clearstream Banking als ausführende Depotbank.

Auch Inter-Depotbank-Swap verlief erfolgreich

Des Weiteren verdeutlicht die vorliegende Pressemitteilung, dass die Plattform im Rahmen eines Inter-Depotbank-Swaps zwischen der UBS und der Credit Suisse Anwendung fand.

Dabei erfolgte der Tausch eines Korbs mit Unternehmensanleihen bei Clearstream Banking sowie eines Korbs mit deutschen Staatsanleihen bei der Euroclear Bank.

Wie der Bericht verdeutlicht, mussten bei diesem Swap keine Wertpapiere physisch bewegt werden. Normalerweise erfolgt eine Übertragung der Wertpapiere an den entsprechenden Sicherheitsagenten.

In diesem Fall erfolgte der Eigentümerwechsel in der HQLAx-Registrierung.

„Die Einführung des HQLAx-Betriebsmodells zeigt die Innovationskraft, die DLT für die Finanzdienstleistungsbranche bietet. Es zeigt, wie neue Technologien erfolgreich mit einer vertrauenswürdigen Marktinfrastruktur kombiniert werden können – und die positive Akzeptanz des Modells auf dem Markt spricht für sich.“ – Jens Hackmeister, Leiter Neue Märkte bei Deutsche Börse

Deutsche Börse-HQLAx kooperiert mit drei Pionierbanken

Außerdem verdeutlicht die Pressemitteilung der Deutschen Börse, dass das Unternehmen bei der Entwicklung der Plattform bereits seit dem Start des Projekts mit drei Banken kooperierte.

Bei den Kooperationspartnern handelt es sich um die Commerzbank, Credit Suisse und UBS. Wie der CEO von HQLAx, Guido Stroemer, verdeutlicht, sind die aktuellen Errungenschaften das Ergebnis der engen Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern.

Obendrein habe die Entwicklung der Plattform vor weniger als drei Jahren begonnen.

Zum damaligen Zeitpunkt stand bereits fest, dass die avisierte Lösung bestehende Kritikpunkte im Markt lösen sollte. Dementsprechend war eine enge Kooperation mit Banken maßgeblich für den Erfolg des Projekts.

Das Design der Plattform kommt von den Marktteilnehmern und adressiert somit direkt die Probleme des Marktes.

„HQLAx bietet einen fantastischen Ansatz, um die fragmentierte Post-Trading-Landschaft zu überwinden. Treasury-Abteilungen können damit ihre Sicherheitenpools effizienter verwalten, indem sie den Abwicklungszyklus erheblich verkürzen und ressourcenintensive Bewegungen von Sicherheiten vermeiden. Dies ist ein erster, aber wichtiger Schritt in Richtung eines neuen Ökosystems, in dem mit Token versehene Vermögenswerte in einer DLT-Umgebung gehandelt werden können.“ – Peter Schmidt, CO-Head der Repo Desk Treasury bei der Commerzbank AG

Fazit: Neue DLT-Plattform eröffnet neue Möglichkeiten

HQLAx ist die erste DLT-Plattform eines deutschen Finanzinstituts im Produktivbetrieb. Bereits am 3. Dezember gab die Deutsche Börse-HQLAx bekannt, dass die Plattform in den Realbetrieb überführt wurde.

Dabei haben gleich drei der langfristigen Entwicklungspartner Transaktionen mithilfe der Plattform durchgeführt. Hierbei handelte es sich um Wertpapierswaps, bei denen keine Änderung der Verwahrstelle notwendig war.

Für die Beteiligten ist die Plattform bereits jetzt ein Erfolg. Außerdem verdeutlicht HQLAx das Potenzial der Distributed-Ledger-Technologie im Finanzsektor.

Des Weiteren stellt die Plattform einen wichtigen Schritt in Richtung eines neuen Ökosystems dar, welches den Handel von tokenisierten Vermögenswerten ermöglicht.

Aus meiner Sicht ist das Potenzial der neuen Plattform von Deutsche Börse-HQLAx enorm. Dabei zeigt bereits der erste Einsatz im realen Umfeld, dass das abgebildete Modell durchaus Potenzial besitzt und eine echte Erleichterung für die Banken und Clearingstellen darstellt.

Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert