Crypto Climate Accord – Krypto-Branche braucht Nachhaltigkeit

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Was ist Crypto Climate Accord?

Die Initiative Crypto Climate Accord widmet sich dem Thema „Make Blockchain Green“. Eines der größten Probleme bei der steigenden Nachfrage nach Kryptowährungen und der beschleunigten Einführung von Blockchain-basierten Lösungen ist der wachsende Energieverbrauch der Technologie und ihre Auswirkungen auf unser Klima.

Ziel ist die 100-prozentige Umstellung auf erneuerbare Energie, um einen wichtigen Beitrag für Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu leisten.

Inspiriert vom Pariser Klimaabkommen, kamen die Gründungsmitglieder, das sind die Energy Web Foundation, die Alliance for Innovative Regulation und RMI zu einer Initiative zusammen.

Die vom Privatsektor geleitete Crypto Climate Accord Initiative möchte sich auf die Dekarbonisierung der Kryptowährungsbranche in Rekordzeit konzentrieren.

Wer ist beim Crypto Climate Accord dabei?

Der Initiative anschließen können sich alle Krypto-Marktteilnehmer, die sich öffentlich verpflichten, bis 2030 Netto-Null-Emissionen aus dem Stromverbrauch im Zusammenhang mit allen ihren jeweiligen krypto-bezogenen Operationen zu erreichen. Bisher sind das:

Argo Blockchain

Argo Blockchain ist das einzige Mining-Unternehmen, das an der Londoner Stock Exchange gelistet ist. Das börsennotierte Blockchain-Technologieunternehmen hat sich auf großangelegtes Mining von Kryptowährungen spezialisiert.

Die Mining-Anlagen des Unternehmens sind strategisch in ganz Nordamerika verteilt. Seine Mining-Infrastruktur hat das höchste Verhältnis von Petahash PH zu Megawatt MW aller börsennotierten Unternehmen auf dem Markt und belegt die Energieeffizienz des Prozesses.

DMG Blockchain Solutions

DMG Blockchain Solutions bietet Beratungsdienste zur Unterstützung anderer Krypto-Unternehmen bei der Entwicklung von Einrichtungen an.

Das Unternehmen verwaltet, betreibt und entwickelt digitale End-to-End-Lösungen zur Monetarisierung des Blockchain-Ökosystems.

Zu den Kunden zählen Finanzinstitute, Krypto-Börsen, Wirtschaftsprüfer und Anwaltskanzleien.

Die vertikal skalierte Blockchain von DMG fügt jeder Node Verarbeitungsleistung und Speicher hinzu. Das führt folglich zu mehr Leistungsfähigkeit der Node und dadurch auch zu mehr Effizienz einzelner Transaktionen.

Gryphon Digital Mining

Der Anbieter hat ein ehrgeiziges Ziel, denn er möchte den weltweit größten, voll integrierten, vertikalen Pure-Play-Bitcoin-Miner mit 100-prozentiger Versorgung aus erneuerbaren Energien entwickeln.

Gryphon Digital Mining ist ein innovatives neues Unternehmen im Bereich der Kryptowährung, das sich zum Ziel gesetzt hat, digitale Assets in das saubere Energienetz zu bringen

Zumo Smart Money for Everyone

Zumo ist eine vollständig dezentralisierte, Blockchain-basierte, mobile Wallet- und Zahlungsplattform, bei der Anwender FIAT und Kryptowährungen tauschen, kaufen, verkaufen, aufbewahren und ausgeben können.

Das Unternehmen sitzt in Edinburgh, UK und ist noch recht klein. Gleichwohl will Zumo aber hoch hinaus und hat sich zur Klimaneutralität verpflichtet.

Derzeit können jedoch nur BTC und ETH über Zumo gehandelt werden. Die App ist im App-Store sowie im Google Play Store verfügbar.

Für jede Transaktion von Fiat in Kryptowährungen und Kryptowährungen in Fiat berechnet Zumo nur 0,5 % Gebühren.

Zusätzlich zur Wallet App ist auch eine physische sowie eine virtuelle Karte verfügbar, die je nach Aktion Gebühren auslösen.

Neben den bisherigen Unterzeichnern unterstützen 45 Unternehmen die Initiative Crypto Climate Accord.

Welche Grundprinzipien hat Crypto Climate Accord?

Das Abkommen basiert auf den folgenden Grundprinzipien:

  • Auf dem bestehenden Fortschritt aufbauen und weiterhin darauf hinarbeiten, dass der Strom, der für den Krypto-Sektor benötigt wird, dekarbonisiert wird. Erneuerbare Energien sind auf den Energiemärkten auf der ganzen Welt kostenwettbewerbsfähig geworden. Infolgedessen wird ein wachsender Anteil des Stromnetzes sauberer, was folglich auch für die Mining- und Krypto-Branche Vorteile bringt.
  • Die Lücke schließen zwischen den Krypto-Emissionen heute und Netto-Null-Emissionen.
  • Agil zu bleiben, denn die Open-Source-Community der Krypto-Branche entwickelt ständig neue Technologien und Anwendungen. Das macht Kryptowährungen auch gleichzeitig ideal, um Veränderungen zu bewirken und für eine ganzheitliche Neuausrichtung zu sorgen.
  • Der Transformation begegnen und durch die dezentrale Open-Source-Technologie ein hohes Maß an Datentransparenz und Vertrauen in die Dekarbonisierungsbemühungen bringen.
  • Marktorientierte Lösungen aus dem Privatsektor unterstützen und die Maßnahmen zur Dekarbonisierung der Industrie unter dem Dach einer gemeinsamen Vision umsetzen. Das führt zu Marktwachstum und beschleunigt den langfristigen Wert für alle Beteiligten.
  • Zusammenarbeit mit anderen Communities, um sicherzustellen, dass die globale Erwärmung durch Kryptowährungen nicht weiter zunimmt. Stattdessen soll ein positiver Beitrag zum Übergang zu einer kohlenstoffarmen Weltwirtschaft im Fokus der gemeinsamen Investitionen stehen. Dabei wird keine zentrale Stelle Lösungen vorgeben, sondern stets die Gemeinschaft entscheiden.

Was sind die Ziele des Crypto Climate Accord?

Das Gesamtziel des Crypto Climate Accord sieht die Dekarbonisierung der globalen Kryptoindustrie vor, indem der Verantwortung für das Klima eine hohe Priorität eingeräumt wird.

Der Übergang zu Netto-Null-Emissionen soll so bis 2040 umgesetzt sein und wird vom Abkommen unterstützt. Es gibt zwei spezifische Ziele:

  • Netto-Null-Emissionen aus dem Stromverbrauch für die Unterzeichner des Abkommens bis zum Jahr 2030.
  • Entwicklung von Standards, Tools und Technologien mithilfe der Unterstützer des Abkommens, um die Umstellung auf 100 % erneuerbare Energien für Blockchains bis zur UNFCCC COP30-Konferenz im Jahr 2025 zu beschleunigen.

Die Conference of the Parties COP ist auch bekannt als die UN-Klimakonferenz. Das Gremium bewertet die Auswirkungen der von den Vertragsparteien ergriffenen Maßnahmen und Fortschritte bei der Erreichung des Endziels des Übereinkommens.

Basierend auf dem Pariser Klimaabkommen von 2015 ist die UN-Klimakonferenz von zentraler Bedeutung für internationale Klimaschutz-Vereinbarungen und Nachfolger des Kyoto-Protokolls.

UNFCCC steht für die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen oder auch United Nations Framework Conventions on Climate Change.

Hat die Blockchain irgendwelche Vorteile für den Klimaschutz?

Die UNFCCC beschäftigt sich auch intensiv mit der Blockchain Technologie und ihrem Beitrag zu mehr Klimaschutz. Dabei zeigen sich die Vorteile primär beim Einsatz von Blockchain-basierten Anwendungen im Energiesektor.

Das liegt hauptsächlich an ihrem dezentralen Charakter, denn der fördert die Transparenz. Der Kampf gegen den Klimawandel benötigt innovative Lösungen, die zu verbesserten Klimaschutzmaßnahmen führen.

Dazu gehört beispielsweise auch ein verbesserter CO₂-Emissionshandel. Die Blockchain kann in diesem Zusammenhang verwendet werden zur:

  • Verbesserung des Transaktionssystems für CO2-Assets
  • Kontrolle von CO2-Bilanzen in Unternehmen
  • Einhaltung von Quoten, in dem die Unternehmen CO2-Gutschriften von Niedrigemittenten kaufen
  • Entwicklung von Peer-to-Peer-Plattformen für den Handel mit erneuerbaren Energien
  • Verwendung von digitalen Vermögenswerte für Verbraucher, um erneuerbare Energien zu kaufen, verkaufen oder zu tauschen
  • Identifizierung von Klimafinanzierungsströmen mit mehr Transparenz
  • Überwachung der Fortschritte bei der Umsetzung der national festgelegten Beiträge des Pariser Abkommens.

Das Internet ist zentral für den Datentransfer, aber die Blockchain ist zentral für den Werttransfer.

Massamba Thioye

Co-Vorsitzender der Climate Chain Coalition und Manager, Subdivision Regulatory Framework Implementation, Abteilung Mitigation bei UN Climate Change

Kann man Krypto mit 100 % erneuerbaren Energien betreiben?

Keine Frage, doch der Weg dahin wird nicht leicht sein. Es gibt aber immer mehr internationale Bemühungen von Unternehmen, Institutionen und Anbietern für grüne, also nachhaltige Kryptowährungen.

Crypto Climate Accord
Quelle: cryptoclimacc.medium.com

Energy Web hat eine Open-Source-Architektur veröffentlicht, die mit einer „Green Hashrate“-Anwendung Bitcoin-Minern ermöglicht, die Menge an erneuerbarem Strom zu beanspruchen und folglich auch zu überprüfen. Es gibt mehrere erwartete Marktanwendungen für „Green Hashrate“:

  1. Nachweis erneuerbarer Energien im Rahmen von Know-your-Customer-Prozessen für alle neuen Miner über Green-Mining-Pools.
  2. Unterstützung von Minern bei der Bereitstellung von Nachweisen über die Beschaffung erneuerbarer Energien an lokale Behörden oder Investoren.

Langfristig soll es aber dann möglich sein, Investoren und Behörden jederzeit die tatsächliche Menge an erneuerbarem Strom nachzuweisen, die ein gesamtes Kryptowährungsnetzwerk mit Strom versorgt.

Die erste Version dieser Lösung ist manuell im KYC-Prozess integriert und für Green-Mining-Pools wie Terra Pool ausgelegt.

Der Green-Mining-Pool wird von zwei Unterzeichnern des Crypto Climate Accord, Argo und DMG Blockchain, angeführt. Verwendet wird das Energy Web Decentralized Operating System EW-DOS.

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Sind nachhaltige Kryptowährungen wirklich realistisch?

FairCoin

Die Entwickler von FairCoin behaupten von sich, gegenwärtig die ökologischste und widerstandsfähigste Kryptowährung zu sein.

Grund dafür ist laut eigenen Angaben der Konsensalgorithmus Proof-of-Cooperation PoC, der einen sehr geringen Stromverbrauch für die Transaktionskontrolle aufweist und extra für FairCoin entwickelt wurde.

Neben dem Aspekt der Nachhaltigkeit steht die Ethik im Mittelpunkt, denn der Coin unterstützt faire Geschäftswerte.

Auf FairMarket können Besucher Waren mit FairCoin bezahlen. Dort ist von Co-Working-Space über Bio-Eier bis Computerkabel alles zu finden.

Eine Karte gibt Überblick über die Standorte von Händlern. In Deutschland sind dies zurzeit einzelne Anbieter in der Nähe von Bonn, Frankfurt am Main oder nahe Berlin und Hamburg. In ganz Europa kommen aber 247 Standorte zusammen.

ECO Coin

ECO Coins werden durch nachhaltiges Handeln verdient. Das kann vegane Ernährung sein, der Wechsel zu einem Ökostromanbieter oder die Fahrt zur Arbeit mit dem Rad.

Die verdienten ECOs können auch hier auf einem Marktplatz ausgegeben werden, um ökologische Erlebnisse, Dienstleistungen oder Waren zu kaufen.

Im nächsten Schritt soll eine globale Kryptowährung entstehen, die nachhaltige Vermögenswerte, unter anderem das Pflanzen eines Baums, unterstützt.

Der dezentrale ECO Coin soll beispielsweise bei Events ausgegeben oder von Unternehmen für Ihre Mitarbeiter als Incentive verwendet werden können.

Laut Webseite wünschen sich die Entwickler einen Paradigmenwechsel, bei der der ECO Coin ein Werkzeug zur Verhaltensänderung ist.

Ziel ist ein nachhaltiges Handeln, um den CO₂-Ausstoß zu reduzieren und eine neue, nachhaltigere Kultur zu schaffen.

Unter namhaften Teilnehmern wie L’Oréal Niederlande sind inzwischen mehr als 4.000 Projekte umgesetzt worden und dabei über 8.000 Kilogramm CO₂ eingespart.

Leider finden sich keinerlei Hinweise zum Aspekt des Stromverbrauchs beim ECO. Die Aktivitäten sind offenbar nicht ganz auf dem aktuellen Stand, denn der letzte Eintrag in Twitter stammt aus dem März 2021. Der Link zum Pressekit ist ungültig, muss aber nichts bedeuten.

Algorand

Algorand verbraucht eigenen Angaben nach wesentlich weniger Energie als herkömmliche Open-Source-Blockchains. Grund dafür soll der Pure Proof of Stake, PPoS, sein.

Das Protokoll ermöglicht, das sogenannte Blockchain-Trilemma zu adressieren, ohne dass dabei Skalierbarkeit, Sicherheit oder Dezentralität eingeschränkt werden.

Laut Webseite ist der PPoS klimaneutral und hat ein einfaches Prinzip ohne Mining. Stattdessen setzt der Coin auf Staking durch Algo-Token, mit denen Nutzer zu Validatoren werden können.

climate change and its impacts
Quelle: sdgs.un.org/goals

Anders als andere um Nachhaltigkeit bemühte Netzwerke, steht aber bei Algorand nicht die Gefahr im Raum, dass der Benutzer mit den meisten Token die gewichtigsten Stimmrechte hat.

Bei Algorand bleibt alles dezentral und ist an die Ehrlichkeit der Mehrheit der Nutzer, statt an eine begrenzte Teilmenge der Wirtschaft gebunden.

Das Projekt nutzt der Klimaneutralität aber auch durch seine Anwendungsfälle, wie mit PlanetWatch. Dort soll ein globales Netzwerk von erschwinglichen Luftqualitätssensoren aufgebaut werden und folglich historische sowie Echtzeitdaten der Luftqualität teilen.

Algorand erlebt eine beschleunigte Einführung und Netzwerkerweiterung. Während diese Phase des Hyperwachstums anhält, finden wir es entscheidend, auf einem kohlenstoffnegativen Niveau zu arbeiten. Tatsächlich ist nachhaltiges Wachstum viel besser als Wachstum.

Silvio Micali

Gründer von Algorand

Quelle: Algorand

Autor
Autorin

Stefanie Herrnberger ist als freiberufliche Referentin und Redakteurin tätig. Ihre langjährige berufliche Erfahrung im Bereich der Industrie 4.0, Digitalisierung und Blockchain bieten ihr den perfekten Background, um über Anwendungsfälle der Distributed-Ledger-Technologie in der globalen Industrie und Wirtschaft zu berichten.

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