China mit Richtlinien, um Anonymität der Blockchain aufzuheben
Die Internetbehörden von China werden von den Nutzern blockchain-basierter Dienstleistungen bald verlangen, dass sie sich mit ihrem richtigen Namen bei der Regierung registrieren. Das widerspricht dem Ruf der Distributed-Ledger-Technologie, die (vollständige) Anonymität zu gewährleisten. Die Regulierung für gemanagte Blockchain-Informationsdienste soll am 15. Februar 2019 wirksam werden.
Neue Regelung für alle Anbieter von blockchain-basierten Informationsdienstleistungen in China
Die neue Regelung zur Aufhebung der Anonymität gilt für alle in China ansässigen Unternehmen, die sich als Anbieter von Informationsdienstleistungen auf DLT-Basis bezeichnen und als Unternehmen oder Knoten definiert werden, die Online-Informationen unter Nutzung der Blockchain-Technologie für die Öffentlichkeit über eine Webseite oder eine mobile App bereitstellen. Diese Vorgehensweise ist ein umfassender regulatorischer Rahmen, der speziell auf die aufstrebende Blockchain-Industrie des Landes zugeschnitten ist.
Registrierung mindestens zehn Tage vor Bereitstellung der Dienstleistung
Die neue Regelung sieht vor, dass Anbieter von Blockchain-Informationsdienstleistungen spätestens zehn Tage vor Bereitstellung ihrer Dienste für die Öffentlichkeit
- ihren Namen
- die Art der Dienstleistung
- ihre Server-Adressen
an die Regierung melden müssen. Gemäß einer anderen Regelung müssen Einzelpersonen, die solche Dienste nutzen, den Behörden in China ihre Personalausweisnummer oder Telefonnummer mitteilen. Organisationen müssen inzwischen ihre staatliche Registrierungsnummer angeben. Nach Auskunft der Cyberspace-Administration will die Politik eine gesunde Entwicklung der Blockchain-Industrie in China fördern und die Sicherheit von Informationen auf Blockchain-Plattformen schützen. „Die Entwicklung der Blockchain-Technologie bringt neue Möglichkeiten für die Wirtschaft und die Gesellschaft des Landes„, so ein Sprecher der Cyberspace Administration of China (CAC). „Mittlerweile wird sie jedoch auch von Kriminellen genutzt, um illegale Informationen zu speichern und zu verwalten.„
Zensur von Inhalten
Die Richtlinie fordert eine Zensur von Inhalten, die eine Bedrohung für die nationale Sicherheit darstellen könnten. Dienstleister und Benutzer, denen die Produktion und Verbreitung von nach chinesischem Recht verbotenen Informationen nachgewiesen werden können, sollen mit einer Strafe von 3.000 bis 4.400 US-Dollar belegt werden. Im Fall einer Straftat können die Betroffenen inhaftiert werden.
Unnötige Hindernisse für Marktinnovationen
„Die frühzeitige Auferlegung von Beschränkungen für die Blockchain-Technologie könnte ein unnötiges Hindernis für die Marktinnovation sein. Für die künftige Entwicklung der Blockchain-Technologie ist das nicht gut,“ wie Yang Dong, ein Rechtsprofessor der Renmin University in Peking, in einem Interview erklärte. In den letzten Jahren hat China seinen Zugriff auf Kryptowährungen als eine der bekanntesten Anwendungen der Distributed-Ledger-Technologie verstärkt und neue digitale Währungen verboten. Die chinesische Regierung hat jedoch große Pläne für die Blockchain und die sich daraus ergebenden scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten. Die Technologie könnte einen Durchbruch für Chinas Produktionssektor darstellen. Mit XuperChain hat der Technologie-Gigant ein superschnelles Netzwerk aufgebaut, das 10.000 Transaktionen pro Sekunde verarbeiten kann.