Bürgerkarten – Seoul setzt auf die Blockchain-Technologie
Im September 2018 startete mit dem Block Seoul ein Forum, welches sich mit der Optimierung der Krypto-Industrie auseinandersetzte. Zusätzlich sollte dieses Forum neue Innovationen im Bereich der Blockchain-Technologie in Korea vorantreiben. Schlussendlich zeigt sich jedoch, dass es nicht lange dauerte, bis sich das Forum auf die diese Technologie fokussierte. Verdeutlicht wird dieser Fokus durch die neuste Ankündigung der Stadt, denn die Distributed-Ledger-Technologie soll nun in die Bürgerkarten der Stadt implementiert werden.
Blockchain-basierte Bürgerkarten in Seoul
Wie das koreanische Medium Queen.co.kr am 20. Mai 2019 mitteilte, führt die südkoreanische Hauptstadt Blockchain-basierte Bürgerkarten ein. Eine entsprechende Mitteilung erfolgt durch den aktuellen Bürgermeister der Stadt, Park Won-soon. Im Rahmen des Events „Korea Future Forum 2019 Blockchain Tech Show“ sprach Won-soon über die Errungenschaften der Stadt bei der Weiterentwicklung und Einführung bahnbrechender Technologie. Folglich verzeichnete die Stadt vor allem bei Technologien wie der Blockchain oder der künstlichen Intelligenz Fortschritte.
Die Nachricht, dass die Metropole nun die Blockchain-Technologie bei der eigenen Bürgerkarte verwenden möchte, ergeben umso mehr Sinn, wenn die Diskussionen der letztjährigen Block Seoul betrachtet werden. Diese fokussierten sich insbesondere auf die Einsatzmöglichkeiten der Blockchain-Technologie. Allerdings ist dieser proaktive Schritt zur Einführung der neuen Technologie auch nicht überraschend, denn der Won-soon hat sich in den vergangenen Jahren vermehrt am Korea Future Forum beteiligt und auch bei der Block Seoul 2018 teilgenommen.
Laut den Aussagen des Bürgermeisters sind Daten mittlerweile eines der wertvollsten Güter. Mithilfe der Distributed Ledger Technologien ließen sich die Daten der Nutzer vor ungewollten Zugriff beschützen und wesentlich effizienter verwalten.
Daten als Entscheidungsgrundlage für Entwicklungen
Wie Park Won-soon weiterhin erklärte, fungiert die Technologie als Grundlage zur Sammlung urbaner und administrativer Daten. Hierdurch ließen sich neue und sinnvolle Services für die Bürger der Metropolregion implementieren. Des Weiteren bietet die Technologie ein sichereres Authentifikationssystem für die avisierten Bürgerkarten. Mithilfe dieser Karten können die Einwohner leichter und schneller auf administrative Services innerhalb von Seoul zurückgreifen.
Dabei ist der Einsatz von Distributed Ledger Technologien keine Neuheit für die asiatische Metropole. Vielmehr nutzt Seoul die Blockchain bereits im Zuge mehrerer öffentlicher Services – hierzu gehören auch e-Wahlen und Autoverkäufe. Dementsprechend scheint der Wechsel zu der Technologie und die Implementierung weiterer Services keine große Herausforderung darzustellen. Insbesondere im Strategiepapier der Stadt hier der Bürgermeister entsprechende technologische Upgrades bereits fest und setzt diese nunmehr um. Insbesondere im Jahr 2018 wollte die Stadt die Investitionen in neue Technologien um 12 Millionen Dollar erhöhen. Mittlerweile stellt die städtische Regierung einen Fonds über 88 Millionen Dollar bereit, welcher zur Förderung innovativer Projekte dient. Bereits im Februar 2019 kündigte die Seouler Regierung an, dass Sie diesen Punkt der Strategie nicht weiter verfolge. Vielmehr sollen sich die Investitionen in Blockchain- und Fintech-Startups bis 2022 auf mehr als eine Milliarde Dollar belaufen.
Allerdings ist Seoul nicht die einzige Region Südkoreas, die sich offen gegenüber neuen Technologien präsentiert. Vielmehr hat die staatliche Finanzbehörde neun Startups mit einer Lizenz ausgestattet, sodass diese innerhalb der regulatorischen Sandbox des Landes agieren können. Das positive Innovationsklima innerhalb Südkoreas und Seouls kann langfristig zu einer schnelleren Adaption der aufstrebenden Technologien beitragen und den Schutz der persönlichen Daten vorantreiben.