Blockchains: Arbeitsbedingungen für Freelancer
Mit BitCoin begann eine digitale Revolution der Finanzwirtschaft, die mit Ethereum noch größere Kreise zieht.
Dem Online-Nachrichtenmagazin Mashable zufolge könnten Blockchains auch die Arbeitswelt für Freelancer wesentlich verändern. Der Bericht bezieht sich auf den US-amerikanischen Arbeitsmarkt, aber auch in Deutschland gibt es hier Potenzial.
Von Bitcoin zur Blockchain 2.0
2013 stellte der Bitcoin-Entwickler Vitalik Buterin seine Kollegen vor eine folgenschwere Entscheidung. Er wollte die Blockchain um eine Möglichkeit erweitern, universelle benutzerdefinierte Skripte auszuführen, fand aber keine Mehrheit für seine Idee.
Das war Startschuss für Ethereum, eine neue Blockchain-Plattform, bei der die Kryptowährung Ether nur eine spezielle Anwendung ist.
Bitcoin besitzt zwar bereits eine Scripting-Funktionalität, diese ist aber nur für bestimmte Zwecke einsetzbar, die eng mit der Funktion einer Kryptowährung verknüpft sind.
Smart Contracts – mehr als eine Kryptowährung
Die Scripting-Funktionalität in der Blockchain (Was ist Blockchain?) ist ein Konzept, das der Computerwissenschaftler Nick Szabo bereits 1996 als Smart Contracts vorgestellt hat.
Digitale Verträge, deren Aushandlung oder Erfüllung durch Computer auf Basis vorgegebener Protokolle ermöglicht, überprüft oder erzwungen wird.
Smart Contracts erleichtern insbesondere die Vertragsgestaltung zwischen Parteien, die einander unbekannt sind. Das ist der Punkt, an dem sich ihr Potenzial für die Umgestaltung der Arbeitswelt zeigt.
Neue Chancen für Freelancer
Von Blockchains und Smart Contracts profitieren vornehmlich Freelancer, und das gleich mehrfach, wie der bei Mashable erschienene Artikel aufzeigt.
Die Freiberufler stellen in den USA einen wachsenden Anteil der Arbeitskräfte, der bereits auf mehr als ein Drittel angewachsen ist.
In Deutschland sieht die Situation zwar anders aus, hier registriert unter anderem das Freelancer-Portal Gulp einen Rückgang, besonders bei der jüngsten Gruppe, den 20- bis 29-jährigen.
Gerade das könnten Blockchain und Smart Contracts ändern. Zum einen bieten sie neue Arbeitsfelder für Experten mit entsprechender Qualifikation, zum anderen neue Wege, diese nachzuweisen.
Kontrolle über die eigenen Daten – nicht nur für Freelancer interessant
Eine Möglichkeit, mittels Blockchain Informationen über die eigenen Tätigkeiten und Qualifikationen in unabhängig gesicherter Form nachzuweisen und dafür auch noch Geld in der Kryptowährung Ether zu erhalten, ist Datum, ein Marktplatz für Daten.
Der auf Ethereum aufbauende Dienst ermöglicht es, Daten zu speichern und zu handeln. Die zu Datum übertragenen Daten sind mit den Mitteln der Blockchain kryptografisch gegen Veränderung gesichert.
Potenzielle Auftraggeber können somit Tätigkeitsnachweise, Bewertungen und Statistiken von Freelancern gesichert abrufen, ohne dass dafür eine zentrale Kontrollinstanz nötig wäre.
Neue Jobs für Blockchain-Experten
Vorteile durch den Einsatz von Blockchains wollen sich inzwischen auch große Unternehmen verschaffen, wie J. P. Morgan, ING und Banco Santander, um nur ein paar Namen aus dem Bankensektor zu nennen.
Hier öffnen sich neue Tätigkeitsfelder für Blockchain-Experten und besonders Freelancer, die diese zunehmende Nachfrage nach Spezialisten effizienter nutzen können.