Start von Bakkt Plattform: Bitcoin-Futures ab 23. September 2019

Update: Bakkt gab am 16. August 2019 in einem Blog-Post bekannt, dass die Plattform sich auf die Einführung ihrer Bitcoin-Futures für den 23. September vorbereitet.

Die Plattform hat die offizielle Genehmigung des New York Department of Financial Services (NYDFS) erhalten.

Bei der Beurteilung und den Möglichkeiten des Unternehmens Bakkt scheiden sich teilweise die Geister. Das Sammeln institutioneller Gelder gilt neben der Akzeptanz als eines der größten Ziele der Kryptowährungen.

Insbesondere im klassischen Finanzmarkt sind große Beträge in Bonds, Fonds und Aktien und anderen Finanzprodukten gebunden.

Durch eine Umschichtung in könnten die Marktkapitalisierungen der Kryptowährungen über das bekannte Ausmaß hinaus ansteigen.

Nur die Involvierung großer Finanzinstitute wird dazu beitragen, dass Kryptowährungen im Mainstream ankommen.

Sobald Großbanken wie Goldman Sachs oder die Bank of America ihre Geschäftsmodelle auf digitalen Währungen aufbauen, werden diese als Finanzinstrument akzeptiert.

Hauptsächlich seit dem Crash zum Anfang des Jahres 2018 konnten die bekannten Kryptowährungen keine sonderlichen Entwicklungen verzeichnen.

Auch die angekündigten Regulierungen wurden bisher nicht durchgesetzt, sodass nur wenige positive Nachrichten aus diesem Segment zu vernehmen waren.

Insgesamt lässt sich das Fazit ziehen, dass der Einsatz von Kryptowährungen im Finanzmarkt keine sonderliche Entwicklung vollzogen hat.

Die Ausnahme zu dieser Entwicklung ist Bakkt. Bei Bakkt handelt es sich um eine Plattform, die den Kryptowährungsmarkt revolutionieren und zahlreiche Dienste einführen möchte wie Bitcoin Futures.

Die Besonderheit an der Plattform ist das Unternehmen dahinter, denn es handelt sich hierbei um das gleiche Unternehmen, welches die New York Stock Exchange schuf – Intercontinental Exchange.

Zudem nehmen zahlreiche Unternehmen wie die Boston Consulting Group, Microsoft oder Starbucks bei der Entwicklung teil.

Eine Einführung in Bakkt

Im August 2018 hat die Intercontinental Exchange ein Statement veröffentlicht, in welchem bekannt gegeben wurde, dass mithilfe von Microsofts Azure-Cloud ein offenes und reguliertes Ökosystem für digitale Anlagegüter entwickelt werden soll.

Das angekündigte Unternehmen, welches mittlerweile unter dem Namen Bakkt bekannt ist, würde von Beginn an in den Genuss staatlicher regulierter Märkte und entsprechender Unterstützungsdienstleistungen, etwa das Warehousing, kommen.

Hierdurch könnte die Plattform Features wie den Umtausch von Bitcoin in Fiatwährungen gewährleisten – dieses Feature wird nur von wenigen Wettbewerbern angeboten.

Eine erste Schätzung sieht vor, dass Bakkt als digitale Marktplatz agiert, der ein Handelsvolumen von 270 Milliarden Dollar pro Jahr umsetzt.

In einem Statement gab der CEO der Intercontinental Exchange, Jeffrey Sprecher, an, dass Bakkt eine regulierte und verknüpfte Infrastruktur mit privaten und institutionellen Applikationen verbinden soll.

Hierdurch soll ein größeres Vertrauen in die neue Anlageklasse auf globaler Ebene geschaffen werden. Durch die permanente Dokumentation aller Transaktionen wird ein größeres Maß an Transparenz und Vertrauen generiert.

Als wichtigste Funktion der Plattform werden physische Bitcoin-Contracts gehandelt, welche zudem physisch eingelagert werden.

Die Funktion steht bereits auf Abruf, muss allerdings von der U.S. Commodity Futures Trading Commission freigegeben werden.

Durch dieses Angebot hofft Bakkt, dass alle Investorengruppen des Krypto-Marktes angesprochen werden können.

Insbesondere Starbucks könnte als erster Großkunden gelten, da das Unternehmen nach Wegen sucht, um gesammelte digitale Anlagewerte in US-Dollar zu transferieren.

Doch auch andere Finanzinstitute haben ein reges Interesse an den Funktionen der Plattform. Zu den gehandelten Kunden gehören etwa Alan Howard, Fortress Investment Group, Galaxy Digital und Horizon Ventures.

Die Meinung des Marktes zur neuen Plattform

Laut Experten sei es kein Zufall, dass der Name der Plattform „Bakkt“ ähnlich wie das englische Wort für besichert (backed) klingt.

Es müsse berücksichtigt werden, dass der Erfinder der Plattform auf für die NYSE verantwortlich ist und die Plattform auf der beliebten Cloud von Microsoft aufbaut.

Zudem befindet sich mit Starbucks bereits der erste Großinvestor in den Startlöchern. Für Enthusiasten des Krypto-Marktes ist diese Konstellation hervorragend, denn für den perfekten Start fehlt lediglich eine Rolle für den US-Händler Amazon.

Auch die finale Zustimmung der US-Behörden fehlt zum aktuellen Zeitpunkt. Somit kann allerdings gesagt werden, dass der Ansatz von Bakkt durchaus vielversprechend erscheint.

Sobald die Plattform live geht, könnte diese die regulatorischen Hürden, welche den Durchbruch von Kryptowährungen behindern, umgehen. Somit könnte die Plattform eine tragende Rolle bei der Adaption der digitalen Währungen spielen.

Einen besonderen Fokus legt die Plattform dabei auf institutionelle Investments. Vor allem durch Risikokapitalgeber könnte der erste wichtige Schritt in diesem Markt gegangen werden.

Mit den ersten Investitionen wäre auch der Weg für größere Kapitalgeber geebnet. Insbesondere die Einhaltung regulatorischer Anforderungen könnte dazu beitragen, dass Bakkt schnell große Investoren akquirieren kann und das Wachstum der Plattform voranschreitet.

Auch das Gegenteil kann dabei der Fall sein und Großinvestoren gehen den ersten Schritt auf die neue Plattform zu. Im Nachhinein würde auch der Weg für kleinere Finanzinstitute geebnet werden, sodass auch hier das Investitionsvolumen zunimmt.

Da kleinere Anleger stets den Aktionen der größeren Anleger nacheifern, könnten auch andere Kapitalanleger die Funktionen von Bakkt wahrnehmen – hierzu gehören Rentenfonds, Versicherungen und konservative Finanzholdings.

Durch diesen Schritt würde auch die Volatilität stark eingeschränkt werden, sodass der ganze Markt von dieser Entwicklung profitiert.

Auch für Microsoft, dessen Gründer Bill Gates als Skeptiker gegenüber Kryptowährungen gilt, könnte von der Nutzung der Azure-Plattform profitieren.

Kleinere Entwickler würden Azure als passende Plattform zur Entwicklung von Blockchain-basierten Lösungen (Was ist Blockchain?) wahrnehmen und ebenfalls auf die Plattform setzen.

Kann Bakkt die Massenadaption von Kryptowährungen beschleunigen?

Das Vertrauen des Marktes in die Finanzwelt ist seit der Finanzkrise in 2008 angeschlagen. Durch die Vergabe maroder Kredite verloren zahlreiche Menschen die Lebensgrundlage und zahlreiche Unternehmen standen vor einem finanziellen Ruin.

Um diese Vertrauenslücke zu schließen, wurden Kryptowährungen entwickelt. Das Vertrauensverhältnis zwischen Banken und Investoren sollte auf ein neues Level gehoben werden.

Investoren sollten auch ohne das Zutun von Banken überleben können. Dabei sollen Kryptowährungen demokratischer sein, wobei diese bisher noch nicht ausreichend getestet wurden.

Um dem fehlenden Vertrauen zu begegnen, können sich große Finanzinstitute gegenüber dem Krypto- und Blockchain-Markt öffnen und somit das verlorene Vertrauen wieder aufbauen.

So könnten Kryptowährungen den Ruf des spekulativen Anlageguts verlieren und den Weg in die Finanzwelt schaffen. Wir sind gespannt, ob das Unternehmen Bakkt einen Einfluss auf die Entwicklungen nehmen kann.