Alibaba mit Patent zur Unterbindung illegaler Transaktionen
Der chinesische e-Commerce-Gigant Alibaba hat ein Patent beim US-amerikanischen Marken- und Patentamt eingereicht. In diesem Patent wird ein Blockchain-basiertes System beschrieben, welches es einem dritten Administrator erlaubt in einen Smart Contract einzuschreiten, der im Rahmen illegaler Aktivitäten genutzt wird. Das Patent wurde am 4. Oktober 2018 vom US-amerikanischen Marken- und Patentamt veröffentlicht.
Alibaba lässt sich Blockchain-System patentieren
Am 4. Oktober 2018 veröffentlichte das U.S. Patent and Trademark Office (USPTO) ein Patent, welches vom chinesischen e-Commerce-Konzern Alibaba eingereicht wurde. Das Patent beschreibt ein System zur Unterbindung illegaler Smart Contracts. Dabei erhalten dritte Administratoren die Möglichkeit Smart Contracts, welche zur Ausführung illegaler Aktivitäten genutzt werden, zu unterbinden. Da es sich bei einem Smart Contract um ein Protokoll handelt, welches definierten Verträge ausführt, werden diese automatisch durchgeführt. Sämtliche Vertragsbestandteile werden automatisch ausgeführt und direkt in Code umgewandelt.
Aus dem veröffentlichten Patent, welches im März eingereicht wurde, wird eine Blockchain-basierte Transaktionsmethode beschrieben, welche es autorisierten Nutzern ermöglicht Transaktionen zu stoppen. Ein solches Einschreiten wird nur bei potenziell illegalen Transaktionen erlaubt. Die Funktion soll zudem das Einschreiten in komplette Blockchain-Netzwerke ermöglichen. Im Zuge des Patents beschreiben die Entwickler, dass die Blockchain-Technologie viele Vorteile, etwa das hohe Maß an Transparenz, eine Unveränderbarkeit von Transaktionen sowie eine Dezentralisierung aufweist. Dennoch werden nicht sämtliche Rahmenbedingungen gewährleistet, welche im realen Leben bestehen. Hierbei handelt es sich um administrative Eingriffe in Form von speziellen Transaktionen. So ist es im Rahmen des klassischen Finanzverkehrs möglich, dass illegale Konten eingefroren werden, um weitere illegale Transaktionen zu verhindern. Ein solches Einschreiten wird durch die Funktionalität der Smart Contracts dahingegen nicht gewährleistet.
System soll Überwachung von Transaktionen erlauben
Mit dem Patent möchte Alibaba nun ein System entwickeln, das eine effektive administrative Überwachung aller Accounts eines Blockchain-Netzwerks erlaubt. Dabei soll die Überwachung allerdings beschränkt werden. Spezifisch bedeutet dies, dass normale Transaktionen, welche von Nutzern initiiert werden, nicht gestoppt werden können. Aus dem Patent geht hervor, dass der überwachende Account durch eine staatliche Behörde oder vertrauensvolle Institution benutzt werden kann. Demnach sollen Transaktionen, welche durch Smart Contracts veranlasst werden, nur dann ausgeführt werden, wenn die überwachende Node nicht einschreitet. Diese Funktion würde illegale Aktivitäten unterbinden und das Problem des fehlenden staatlichen Einschreitens eliminieren.
Im Rahmen der Ethereum-Blockchain gibt es bereits jetzt upgradefähige Contracts. Diese erlauben die Separierung der Logik und der Daten in zwei separate Contracts. Bei der Ausführung greift einer dieser Smart Contracts auf den anderen Contract mithilfe eines Ausführungs- und Proxy-Contracts zu. Durch dieses Vorgehen haben die Entwickler auch nach der Ausführung des Contracts die Möglichkeit auf diesen zuzugreifen. Dabei geht die Upgradefähigkeit jedoch mit einer höheren Komplexität einher. Zudem können sich Fehler leichter in solche Smart Contracts einschleichen, sodass die Arbeit zur fehlerfreien Ausführung eines solchen Vertrags enorm ansteigt. Durch das neue System des chinesischen Konzerns würde dieses Problem allerdings adressiert werden. Vor allem Administratoren hätten die Möglichkeit Smart Contracts innerhalb eines kompletten Blockchain-Netzwerks zu unterbinden, sofern deren Ausführung zu Nachteilen für Dritte Parteien führen würde.