Yearn Finance (YFI) emittiert 100 % seiner Token an die Nutzer

Seit Juni 2020 verzeichnen Decentralized Finance Protokolle einen regelrechten Boom. Doch neben den Werten der führenden Token wächst auch die dahinterstehende Infrastruktur, sodass wir uns inmitten meines neuen Megatrends am Krypto-Markt befinden. Immer neue Liquidity Pools wie Yearn Finance treten auf den Markt und sorgen für die notwendige Liquidität. Allerdings verkauft Yearn Finance inmitten des Booms die mehr als 30.000 YFI an die Community. Was steckt hinter dieser Maßnahme?

DeFi auf dem Weg zu immer neuen Rekorden

Inzwischen haben Anleger rund 4,23 Milliarden US-Dollar in den DeFi-Markt investiert. In der direkten Folge zeigen sich Liquiditätsprobleme, welche sich durch dezentralisierte Liquiditätspools wie Uniswap oder Balancer minimieren lassen. Mithilfe von Smart Contacts können diese Plattformen die notwendige Liquidität bei den DeFi-Plattformen sicherstellen.

Dabei lässt sich die aktuelle Marktentwicklung insbesondere auf zusätzliche Anreize bei der Kreditvergabe sowie die steigende Akzeptanz von Yield Farming zurückführen. Im Grunde arbeiten die Nutzer beim Yield Farming gegen das entsprechende Protokoll, um Reward Tokens zu generieren. Hierbei transferieren die Anleger ihre Einlagen von einem Protokoll zum Nächsten, um stets im rentabelsten investiert zu sein.

Besonders hohe Aufmerksamkeit erhielt das Yield Farming durch Compoud. Mit dem COMP Token hat die Plattform ein Token für Kreditgeber eingeführt und somit zur Verbesserung der Liquidität beigetragen.

Nur einen Monat später, im Juli 2020, folgte mit Yearn Finance ein weiterer Liquiditätpool mit seinem nativen Token YFI. Inmitten der aktuellen Marktphase hat die Plattform ihre 30.000 YFI Token an die Nutzer veräußert.

YFI bringt Governance in den DeFi-Markt

Im Grunde hat Yearn nach einer Automatisierungslösung für die Yield Farming gesucht und hierfür Smart Contracts eingeführt, die das investierte Kapital automatisch zwischen verschiedenen Liquidity Pools transferieren, um die höchste Rendite zu erzielen.

Das emittierte Token, YFI, ist ein Governance Token. Per Definition verfügen Governance Token über keinen intrinsischen Wert und bieten auch keinen Zugang zu Dividenden oder sonstigen monetären Systemen. Vielmehr verdeutlicht der Name bereits den Sinn des Tokens, die Verwaltung des Netzwerks.

Eben jenes YFI Token verteilte der Gründer von Yearn Finance am 17. Juli 2020 – es geht um die initialen 30.000 Coins – an die Community. Die Ausgabe erfolgt an drei getrennte Liquidity Pools. Auch das Team von Yearn verdeutlichte, dass das Token keinen intrinsischen Wert besäße.

„Wenn wir die Kontrolle abgeben, haben wir YFI, einen völlig wertloses Token, freigegeben. Wir wiederholen, dass es einen finanziellen Wert von 0 hat. Es gibt keine Vorabmine, es gibt keinen Verkauf, nein, man kann es nicht kaufen, nein, es wird nicht auf uniswap sein, nein es wird keine Auktion geben. Wir haben nichts davon. – Andre Cronje, Gründer von Yearn Finance

Dementsprechend dient die Verteilung der Token nur dazu, die Rechte innerhalb des Protokolls dezentral und fair zu verteilen.

DeFi nur eine weitere Blase?

Seit dem Listing bei Uniswap konnte YFI seinen Kurs binnen eines Handelstages um mehr als 4.000 % steigern. Aktuell gibt es das Token bereits ab 3674 US-Dollar. Dabei kann sich selbst der YFI-Gründer Cronje nicht erklären, weshalb das Token einen solchen Preisanstieg realisiert hat.

Für viele Marktbeobachter offenbart der aktuelle DeFi-Markt gewisse Parallelen zum damaligen ICO-Markt. Auch zum damaligen Zeitpunkt haben die Marktteilnehmer neue Projekte mit hohen Bewertungen honoriert, auch wenn es keinerlei fundamentale Gründe hierfür gab. Folglich verwundert es auch nicht, dass bereits einige Marktteilnehmer von zahlreichen Kursspekulationen sprechen. Auch der Trend zum Yield Farming könnte aus Sicht der Kritiker einen negativen Einfluss auf das gesamte DeFi-Ökosystem haben.

Ein gutes Beispiel für besonders hohe Bewertungen ist etwa das Basic Attention Token (BAT), welches durch den Compount Belohnungsmechanismus hohe Kursgewinne realisierte. Erst mit der Anpassung der Belohnungsmechanismus normalisierten sich die Preise wieder. Doch trotz dieser negativen Auswirkungen auf die Preise der einzelnen DeFi Token sind die Liquidity Pools durchaus sinnvoll für eine bessere Effizienz des Marktes – der generierte Nutzen ist höher als die anfallenden Kosten.

Fazit: Distribution von YFI ein positives Signal

Das YFI seine Token vollständig an die Marktteilnehmer vergeben hat, ist ein positives Signal. Immerhin handelt es sich um ein Governance Token, welches lediglich ein Mitspracherecht an der Plattform einräumt. Die hohe Bewertung des Marktes ist eine Anomalie, die sich mittel- bis langfristig legt. Insgesamt profitiert der gesamte Krypto-Raum von der Demokratisierung des Marktes.

Allerdings dürfen wir auch gerade eine Überbewertung im DeFi-Markt beobachten. Nahezu jedes Investment, welches DeFi im Namen beinhaltet, erzielt heute eine hohe Bewertung. IM Vergleich zum ICO Boom aus 2017 sind jedoch nur gering Gemeinsamkeiten zu identifizieren. Zum damaligen Zeitpunkt erzielten die Plattformen höhere Renditen für geringere Gegenleistungen.

Außerdem nimmt DeFi nicht mal 1,5 % der gesamten Marktkapazität ein. Nichtsdestotrotz dürften die Anwendungen im Zuge der Niedrigzinsen weiterhin an Relevanz gewinnen. In Zukunft könnte das hohe Interesse an DeFi weiterhin zunehmen, sodass es zu weiteren Preisanstiegen kommt.

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