XRP Checks könnten den Weg in die Produktivumgebung schaffen

Distributed-Ledger-Technologien sind vergleichsweise neu und haben das Potenzial, gesamte Märkte zu disruptieren. Vor allem Ripple, welches auf dem XRP Ledger basiert, arbeitet an der Transformation des Finanzwesens.

Um Fehler zu beheben und neue Versionen zu entwickeln, befindet sich die Ripple Blockchain permanent in der Entwicklung. Nachdem Schecks – das entsprechende Amendment im Ripple-Netzwerk heißt Checks – nun fast die benötigten Zustimmungen der Nutzer erhalten hat.

Ripple könnte XRP Checks einführen

Die Entwicklung neuer Funktionen in den XRP Ledger (XRPL) erfolgt auf Basis von Abstimmungen. Bevor eine Funktion – bei Ripple heißen diese Amendments – eingeplant wird, müssen mindestens 80 Prozent der Validatoren dieser Änderung über einen Zeitraum von zwei Wochen zustimmen.

Mit diesem Ansatz demokratisieren die Entwickler die Anpassungen im Netzwerk und schaffen somit eine optimale Priorisierung der neuen Funktionalitäten.

In der Vergangenheit konnte Ripple auf diese Weise zahlreiche neue Funktionen in den XRPL implementieren. Eine dieser Anpassungen war beispielsweise Escrow, welches löschbare Accounts und die Sperre von 55 Milliarden XRP auf monatlicher Basis eingeführt hat.

Da die Entwicklung neuer Funktionalitäten demokratisch funktioniert, befinden sich einige Programme bereits seit längerer Zeit im Backlog der Entwickler. Zu diesen Neuerungen gehört auch Checks.

Bisher konnte Checks nicht die notwendige Mehrheit erreichen. Allerdings hat ein UNL Validator sein Veto aufgehoben, sodass lediglich eine weitere Stimme fehlt, um diese Mehrheit zu erreichen.

Was sind die XRP Checks eigentlich?

Bei Checks handelt es sich um eine Scheckfunktion für den XRP Ledger. Mit diesen XRP-Schecks haben Nutzer die Möglichkeit Zahlungen zu erstellen, welche die Empfänger stornieren oder einlösen können.

Auch bei diesen digitalen Schecks muss der Absender einen Betrag und den Betrag des Schecks vermerken. Mit der Einlösung dieses digitalen Schecks sorgt der Empfänger dafür, dass die Zahlung auf der Wallet des Absenders zum Einzug geht und an die eigene Wallet fließt. Die Transaktion findet erst mit dem Einlösen des XRP-Schecks statt.

Wie bei einem regulären Scheck erfolgt bei der Ausstellung ebenfalls keine Rückstellung, sodass die angeforderte Lastschrift zu einem späteren Zeitpunkt scheitern kann.

Ein XRP-Scheck besitzt eine definierte Laufzeit – erfolgt die Einlösung nach dem Ende der Laufzeit, dann ist dies nicht mehr möglich.

Das Objekt verbleibt im XRPL und muss manuell von einer anderen Person storniert werden. Die Stornobuchung muss nicht von einem Validator ausgeführt werden.

Soll ein Storno während der Laufzeit stattfinden, dass können dies nur der Sender und der Empfänger der Zahlung veranlassen.

Zwar ähneln die avisierten Checks Escrow und Zahlungskanälen, weisen jedoch einige grundlegende Unterschiede auf. So können Nutzer mit Schecks die ausgestellte Währung versenden, während Escrow und die Zahlungskanäle nur XRP-Transaktionen zulassen.

Zudem erfolgt durch einen Scheck keine Bindung von Kapital. Stattdessen lassen sich die XRP erst ausgeben, wenn ein Anspruch geltend gemacht wird. Schlussendlich ist es bei XRP Checks nicht möglich, dass Nutzer Transaktionen an sich selbst veranlassen.

Ein wichtiger Schritt aus für die Compliance

Die XRP Checks ähneln stark dem analogen Pendant und sind zudem eine sehr gute Möglichkeit, um Gelder asynchron auf dem Netzwerk zu tauschen.

Dafür achten die Entwickler auf eine Interoperabilität zwischen verschiedenen Währungspaaren. Auch aus Sicht der Finanzindustrie ist der asynchrone Tausch von Währungen ein wichtiger und akzeptierter Vorgang, der heute ein wichtiger Bestandteil der entwickelten Finanzwelt ist.

So ist es beispielsweise nicht möglich, eingehende Transaktionen nur bei Bedarf abzulehnen. Stattdessen erfolgt per definitionem die rigorose Ablehnung von Transaktionen, wenn diese nicht den Prüfkriterien entsprechen.

Durch die Einführung von Checks ließe sich dieser Status quo fundamental verändern. Immerhin können die Zahlungsempfänger durch diese neue Transaktionsmethode eigenständig entscheiden, ob eine Transaktion zugelassen wird.

Insbesondere bei der Einhaltung von Regularien und Vorschriften könnte dies ein sinnvolles Feature sein. Vornehmlich Unternehmen, die den Ursprung der Zahlung kennen müssen, profitieren hier maßgeblich.

Fazit: XRP Checks Potenzial im Zahlungsverkehr

Grundsätzlich sind Schecks aus heutiger Sicht ein altmodisch wirkendes Zahlungsmittel. Immerhin sind diese direkt bei der Bank einzulösen.

Allerdings bietet die Implementierung von Schecks auf einen verteilten Ledger einige Vorteile. So ist die Zahlungsmethode weiterhin komplett digital. Außerdem gehen Schecks nicht unmittelbar zur Einlösung.

Vielmehr spricht der Absender ein Recht zur Einlösung der Transaktion aus. Nun kann der Empfänger prüfen, ob diese Transaktion eingelöst werden soll.

Falls es sich um eine Zahlung handelt, die nicht den regulatorischen Anforderungen im jeweiligen Land entspricht, kann es zur Ablehnung kommen. Hierdurch laufen die beteiligten Unternehmen nicht Gefahr, die Gesetze im jeweiligen Land zu verletzen.

Aus meiner Sicht ist Checks eine sinnvolle Erweiterung, die insbesondere im internationalen Transaktionsverkehr einen Mehrwert bietet. Vor allem Unternehmen können auf diese Weise profitieren und die Einhaltung der Geldwäschegesetze gewährleisten.

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