Wandel in Island | Von Mining-Hotspot zum Blockchain-Innovator

In den vergangenen Jahren gewannen Kryptowährungen das Interesse des breiten Marktes. Das hohe Interesse in die digitalen Währungen sorgte zudem auch für ein Interesse in das Mining. Vor allem in Island entstand eine Industrie, die einen Fokus auf das Mining legte. Doch vor allem das steigende Interesse in die Blockchain-Technologie sorgt dafür, dass die isländische Krypto-Industrie nun einen Fokus auf Distributed-Ledger-basierte Geschäftsmodelle legt.

Vom Krypto-Mining zum reinen Blockchain-Geschäft

Island war ein Aushängeschild für Krypto-Mining-Unternehmen. Die niedrigen Durchschnittstemperaturen sorgten dafür, dass viele Unternehmen eigene Rechenzentren auf der Insel betrieben. Mittlerweile kühlt das Interesse in Kryptowährungen etwas ab und das Interesse in die Blockchain-Technologie nimmt zu. Diesen Trend erkennen auch die ansässigen Unternehmen und fokussieren sich nun auf rein Blockchain-basierte Geschäftsmodelle. Vor allem isländische Branchenexperten erwarten eine entsprechende Entwicklung. In einem Interview gab der Geschäftsführer des Borealis Data Center, Halldór Jörgensson, zu verstehen, dass es eine klare Entwicklung zum reinen Blockchain-Business gibt. Dementsprechend würden sich lokale Krypto- und Distributed-Ledger-Unternehmen zusehends auf das reine Blockchain-Geschäft fokussieren. Der Fokus auf das Bitcoin-Mining nehme dementsprechend ab.

Laut Jörgensson ist auch der Hype um Bitcoin nicht mehr auf einem vergleichbaren Level wie 2017. In diesem Jahr erreichte die Währung bekanntlich den bisherigen Höchststand. Zudem trug der Bitcoin-Hype zum schnelleren Wachstum der lokalen Energie- und Datenindustrie bei. Aus diesem Grund verfügt Island über eine gut ausgebaute Infrastruktur in diesen Bereichen. Aus Jörgensson könnten diese guten Rahmenbedingungen dazu beitragen, dass weitere Blockchain-Unternehmen den Weg nach Island suchen.

Island ist einer der Kernmärkte für Krypto-Mining

Mittlerweile gilt Island als einer der Marktführer im Bereich des Krypto-Minings. Vor allem das kalte Klima und die nachhaltigen Energiequellen tragen dazu bei, dass Unternehmen von günstigen Konditionen profitieren können. Auch eine der größten Krypto-Mining-Zentren befindet sich in Island. Die Mining-Farm von Genesis Mining betrieben. Dem Vernehmen nach soll Genesis Mining der größte Stromverbraucher des Landes sein.

Im Februar dieses Jahres gab Johann Snorri Sigurbergsson, ein Manager vom isländischen Energiekonzern HS Orka, eine gegenteilige Prognose ab. Der Entwicklungsmanager kündigte an, dass sich die Relevanz des Krypto-Minings in Island bis zum Jahresende verdoppeln wird. Auch der CEO von HS Orka, Asgeir Margeirsson gab zu verstehen, dass die Krypto-Industrie einen entscheidenden Anteil an der vierten industriellen Revolution tragen wird. Zudem gab der Direktor des „Icelandic Institute for Intelligent Machines“ bekannt, dass das Bitcoin-Mining einen entscheidenden Anteil an der voranschreitenden industriellen Revolution habe.

Dennoch gab Snorri Sigurbergsson zu verstehen, dass Bitcoin kein langfristiges Marktinteresse erhalten wird. Demnach könnten die Rechenzentren, die aktuell für das Bitcoin-Mining genutzt werden, in Zukunft anders genutzt werden. Demnach hätten die Rechenzentren das Potenzial als Inkubator für neue Technologien zu fungieren. Dass der Bitcoin-Trend noch nicht vorbei ist, zeigte das Blockchain-Unternehmen Bitfury. Im Laufe der vergangenen Woche veröffentlichte Bitfury eine neue Bitcoin-Mining-Hardware. Basierend auf den Aussagen des Unternehmens wird diese Hardware in den Mining-Farms in Kanada, Island, Georgien und Norwegen eingesetzt werden. Insgesamt soll die neue Hardware eine bessere Performance beim Mining ermöglichen.