Uniswap: Einstellung des Yield-Farming mit negativen Folgen

Der große Hype um DeFi der Vormonate scheint mittlerweile etwas abzuflachen, nicht zuletzt aufgrund der enormen Preissteigerung von Bitcoin in der jüngsten Vergangenheit. In diesem Artikel geht es um einen ganz speziellen Anwendungsbereich von DeFi.

Uniswap vs. Sushiswap

Unter den Yield-Farming Protokollen des DeFi-Sektors kommt es aber zu etwas mehr Bewegung. Uniswap stellte am 17. November 2020 das Yield-Farming Programm ein, das TVL sank drastisch: 

Graph des TVL in US-Dollar bei Uniswap bis Mitte November 2020

Das Yield-Farming war ein Incentivierungs-Programm für Nutzer, die Liquidität bereitstellen und dafür Belohnungen erhalten. Innerhalb von nur 24 Stunden sank das TVL (Total Value Locked) um mehr als eine Milliarde US-Dollar, während das von SushiSwap stark anstieg:

Graph des TVL in US-Dollar bei SushiSwap bis Mitte November 2020

SushiSwap ist einer der prominentesten Konkurrenten von Uniswap, dem ersten automatisierten Market Maker.

AMM (Automated Market Making)-Markt formiert sich

SushiSwap ist nicht die einzige AMM-Plattform, die sich vorgenommen hat, Uniswap weitere Marktanteile bzw. Liquidität abzunehmen, sobald das dortige Yield-Farming Programm abgestellt werden würde.

So folgte auf Sushi auch die Plattform von Bancor, am Tag darauf der Anbieter 1inch. Gegenüber Cointelegraph teilte der CEO Sergej Kunz mit: 

„Im Moment sehen wir viele andere Projekte, die nach dem Ende von Uniswap Anreize schaffen. Da wir zuversichtlich sind, dass unser Mooniswap-Protokoll ein großes Potenzial hat, das es zu erschließen und gleichzeitig zusätzliche Liquidität anzuziehen gilt, haben wir beschlossen, unser neues Programm zur Förderung von Liquidität bekannt zu geben, um die frei gewordene Liquidität von Uniswap zu suchen.”

Es wird spannend zu beobachten sein, wie sich die Liquiditätsverhältnisse der einzelnen Protokolle über die Zeit entwickeln und ob es ggf. noch weitere, neue Protokolle geben wird, die in den Ring steigen.

Was ist eigentlich Automated Market Making?

Physische ETH Münze stehend vor einem Münzstapel

Ein automatisierter Market Maker (AMM) ist ein neuartiges, dezentralisiertes Protokoll für eine neue Form von Krypto-Börsen. Dezentralisierte Börsen sind wichtig für das Ökosystem, um den Einfluss von anderen, zentralisierten Entitäten, möglichst gering zu halten.

Das AMM stützt sich auf eine Formel, um den ‚korrekten‘ Preis eines Assets zu ermitteln. Diese Börsen arbeiten ohne Auftragsbücher, alles wird berechnet. 

Uniswaps Formel ist x ∗ y = k → x ist die Anzahl Token in einem Liquiditätspool, y die des anderen. K ist eine Konstante, die Gesamtliquidität des Pools muss immer gleich bleiben. Während auf allen dieser Protokolle diese algorithmische Preisfindung angewandt wird, können die Formeln variieren.

Uniswap und andere AMM-Protokolle profitierten enorm vom diesjährigen DeFi-Hype und gelangten zu großer Beliebtheit in der Krypto-Community. Nun gilt es jedoch, das Momentum nicht zu verspielen und Vorsprung zu anderen Protokollen einzubüßen.

Proposal: Wiedereinführung des Yield Farmings auf Uniswap

Uniswap Governance Proposal, um das Yield-Farming mit verminderten Belohnungen wieder einzuführen.

Währenddessen gibt es auf Uniswap ein neues Governance Proposal, um das Yield-Farming mit verminderten Belohnungen wieder einzuführen.

Dabei sollen dann 50 % der ursprünglich ausgeschütteten Belohnungen die Norm sein. Bis zur Annahme des Vorschlags müssen jedoch noch zwei Abstimmungen im Netzwerk durchlaufen werden. Werden mindestens 40 Millionen Stimmen gesammelt, wird der Vorschlag angenommen. 

Fazit: Uniswap nimmt es mit der Konkurrenz auf

Eine Annahme des Uniswap Proposals hinsichtlich der Fortführung des Yield-Farmings bei Halbierung der Belohnungen ist kurzfristig essenziell für Uniswap, um weitere Abflüsse von Liquidität zu anderen Protokollen wie SushiSwap zu verhindern.

Es ist zu erwarten, dass es immer wieder gezielte Marketing-Aktionen hinsichtlich der Belohnungen von allen Plattformen geben wird. Der Markt formiert sich gerade erst und es ist nicht abzusehen, wer mittelfristig die Nase vorn haben wird.

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