T-Systems MMS: Großer Player im Blockchain-Staking – Interview

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Blockchainwelt: Hallo Andreas, vielen Dank für deine Zeit, so kurz vor dem wohlverdienten Urlaub. Wir wollen heute über Staking, DeFi und das Engagement der Telekom in der Kryptowelt sprechen. Beginnen wir direkt mit dem Trustlab. Was können wir uns darunter vorstellen?

Andreas: Der Dank geht an euch zurück. Schön, dass wir hier etwas über die Technologie der Blockchain und ihrer Anwendungsmöglichkeiten reden können.

Das Trustlab ist hier in Dresden ein Raum, in dem wir Demonstrationsobjekte, Showcases oder andere technische Objekte aufbewahren.

Darin findest du auch Fischer Technik, denn manchmal ist es wichtig, Kunden ein reales Objekt an die Hand zu geben, um digitale Zusammenhänge verständlicher erklären zu können.

Dr. Andreas Dittrich, Head of Blockchain Solutions Center, T-Systems MMS

Dr. Andreas Dittrich ist Informatiker mit 25 Jahren Berufserfahrung in der IT-Branche. Er arbeitete in verschiedenen Rollen als Entwickler, Architekt und Berater.

Sein Fokus lag dabei auf der Sicherheit von Service- und Cloud-Infrastrukturen.

Dittrich_Andreas

Nach mehreren Jahren in der Wissenschaft ist er seit 2015 für die T-Systems MMS, einer Tochter der Deutschen Telekom (DT), tätig.

Dort leitet er seit 2019 die Transformation des Enterprise-Blockchain-Geschäfts mit Fokus auf Unterstützung und Förderung öffentlicher Blockchain-Netzwerke.

Blockchainwelt: Bleiben wir gleich bei den Kunden. Kommen die mit klaren Vorstellungen über Blockchain und digitale Lösungen zu euch oder müsst ihr noch große Überzeugungsarbeit leisten?

Andreas: Also wenn du mich das vor 3 Jahren gefragt hättest, hätte ich antworten müssen: “Ja, wir leisten noch viel Überzeugungsarbeit.”

Aber heute ist das ein ganz anderes Ding. Der Hype ist vorbei, die Kunden wissen ganz genau, dass die Technologie bleibt und kommen mit konkreten Problemen zu uns, für die sie sich eine Lösung mit Mehrwert wünschen.

Kunden, aber auch unsere Kooperationspartner z. B. im Bereich Kryptoverwahrung, beschäftigen sich intensiv mit der Blockchain und ihren Anwendungsmöglichkeiten.

Wir haben die Phase des Hypes hinter uns gelassen und betreuen jetzt Kunden mit konkreten Vorstellungen.

Blockchain macht jeden Use Case neu.

Dr. Andreas Dittrich

Head of Blockchain Solutions Center, T-Systems MMS

Blockchainwelt: Wie siehst du die Position der Telekom derzeit, mit Blick auf die Blockchain? Hat das Unternehmen eine Vorreiterrolle?

Andreas: Öffentliche Blockchain-Netzwerke, das zukünftige Internet der Werte, benötigen zuverlässige Infrastruktur-Anbieter.

Wir sind mutig genug, diese innovativen Leistungen anzubieten, haben ein gutes Team und sind in einen starken Konzern eingebunden. Dieses Paket und unsere Überzeugung, eine Technologie der Zukunft langfristig zu unterstützen, überzeugt.

Wir sind aktuell definitiv Vorreiter als Konzern, und das weltweit. Allerdings ist die Entwicklung sehr dynamisch und wir tauschen uns regelmäßig mit unseren Mitbewerbern aus.

Als großer Player allein im Markt!

Dr. Andreas Dittrich

Head of Blockchain Solutions Center, T-Systems MMS

Blockchainwelt: Wie siehst du den gesamten Kryptomarkt in Deutschland? Ist euer Unternehmen gut aufgestellt, um in Sachen Blockchain mit der Weltspitze mithalten können?

Andreas: Unsere Strategie zahlt sich aus. Wir als Unternehmen haben früh auf die Technologie gesetzt und haben sie nie als Hype oder Trend gesehen.

Es war von Anfang an klar, dass die Blockchain bleiben wird. Sie gehört zur Digitalisierung dazu. Eine langfristige Top-Down-Strategie, die viele andere Unternehmen am Markt anwenden, ist unserer Ansicht nach nicht auf Dauer geeignet und schon gar nicht, wenn es um neue Technologien geht.

Wir leben ein opportunistisches Bottom-Up-System und das zahlt sich aus unserer Sicht heute aus.

Wir sind einfach ein cooler Haufen!

Dr. Andreas Dittrich

Head of Blockchain Solutions Center, T-Systems MMS

Blockchainwelt: Wie sind die Bereiche intern aufgeteilt? Also, wer macht was und was sind die Schwerpunkte?

Andreas: Wir sind im Konzern grob in 2 Bereiche aufgeteilt: 1) Forschung & Innovation 2) Kunde & Markt, also das Blockchain-Solution-Center (BCSC), in dem wir kunden- und lösungsorientiert arbeiten.

Der enge Kreis des BCSC, dessen tägliches Geschäft Blockchain ist, umfasst etwa 50 Mitarbeiter*innen mit unterschiedlicher Spezialisierung. Hier haben wir Entwickler, aber auch Juristen.

Insgesamt beschäftigen sich in der Telekom sicherlich über 200 Menschen hauptsächlich mit Blockchain.

Festoanalge

Blockchainwelt: Welche Branchen sind es, die sich mit ihren Herausforderungen hauptsächlich an euch wenden?

Andreas: Seit 2 Jahren sind es vor allem Kunden aus der Finanzbranche. Dort sind die Herausforderungen am größten. Für die Finanzwelt bietet die Blockchain direkte Lösungen mit Mehrwert.

Innerhalb der Branche finden derzeit große Disruptionen statt. Direkt danach sind es die Finanzdienstleister, die digitale Produkte ihren Kunden anbieten wollen und dafür die notwendige Infrastruktur benötigen.

Danach folgt der öffentliche Sektor, mit Lösungen für digitale Souveränität (SSI). Hier haben wir aktuell viele Anfragen, denn die Blockchain ist ideal für digitale Identitäten und die Verwaltung von persönlichen digitalen Daten.

Die Behörden benötigen dafür einen sicheren Raum, innerhalb dem Datenschutz und Datensouveränität gegeben sind.

Blockchainwelt: Was sind die Probleme innerhalb der Finanzbranche genau? Wo siehst du die Herausforderungen, aber auch die Chancen?

Andreas: Als Chance sehe ich vor allem die Erfahrung der traditionellen Player und das recht gute Verständnis für dezentrale Finanzsysteme, also DeFi.

Es sind schließlich dieselben Finanzinstrumente und wer kennt sich damit besser aus als die klassische Finanzbranche? Die derzeitigen Renditen der Finanzwelt können nicht mit DeFi konkurrieren.

Digitale Werte haben eine hohe Innovationsgeschwindigkeit, die Verwaltung ist effizient. Der Markt hat allgemein eine sehr hohe Dynamik. Hier wachsen IT- und Finanzwelt zusammen.

Um auf Dauer für attraktive Renditen zu sorgen, müssen Banken sich auch mit IT-Dienstleistungen beschäftigen, den Basis-Leistungen für öffentlichen Blockchains. Das ist eine der größten Herausforderungen für die Finanzbranche, würde ich sagen.

Bei der Telekom handelt es sich ja um einen Dienstleister für Kommunikations-Infrastruktur. Wir haben also viel Erfahrung auf der IT-Seite.

Mit unserem neuesten Produkt, dem Staking Service, unterstützen wir als IT-Dienstleister neuartige Finanzprodukte. Im Hinblick auf öffentliche Blockchains bedeutet das, wir beteiligen uns aktiv am Konsens-Mechanismus verschiedener Blockchain-Netzwerke und unterstützen diese mit der technischen Infrastruktur, sodass eine dezentrale Einigung über den Status des jeweiligen Netzwerkes erzielt werden kann.

Die genaue Art von Infrastrukturleistung variiert je nach Netzwerk. Typischerweise validieren und finalisieren wir Transaktionen, die von Usern auf dem Netzwerk durchgeführt werden.

Blockchainwelt: IT-Dienstleistungen wachsen also mit Finanzdienstleistungen zusammen. Was waren die Beweggründe für die Telekom zur Kooperation mit Celo und der Teilnahme am Staking?

Andreas: Celo ist eine öffentliche Blockchain mit einem mobile-first Ansatz, der den globalen Zugang zu dezentralen Applikationen und Bezahlmethoden vereinfacht. Dieser mobile-first Ansatz hat eine hohe Überlappung mit dem Fokus der Deutschen Telekom.

Des Weiteren ist Staking Teil des Netzwerkes. Staking ermöglicht es Celo-Netzwerk-Teilnehmern entweder selbst, aktiv Infrastruktur anzubieten, oder Infrastruktur-Anbieter auszuwählen, die den Netzwerk-Konsens ermöglichen.

Celo
Quelle: www.celo.org

Es gibt also die Möglichkeit, eigenes Stimmrecht an gute Teilnehmer, wie zum Beispiel die Telekom, abzugeben. Wir haben das früh erkannt und denken, dass mit Staking noch viel mehr möglich ist und ein Kreislauf entsteht, der nie endet.

Blockchainwelt: Kannst du uns das bitte näher erläutern?

Andreas: Sehr gerne. Wie zuvor erwähnt, bedeutet Staking, am Proof-of-Stake Konsens-Mechanismus des Netzwerkes teilzunehmen. Technisch bedeutet das, dass wir einen Validator Node auf der Blockchain zur Verfügung stellen. Die Adresse des Validators ist öffentlich und jeder Netzwerkteilnehmer hat die Möglichkeit, wie vorhin beschrieben, diesen Validator auszuwählen.

Mit der Teilnahme am Staking halten wir das Netzwerk sicher und transparent. Ist das Netzwerk sicher, dann wird es auch benutzt, indem Netzwerkteilnehmer Transaktionen ausführen.

Für Transaktionen fallen dann Gebühren an, die wiederum an diejenigen ausgeschüttet werden, die sichere Transaktionen gewährleisten. Dies sind diejenigen, die am Proof-of-Stake-Mechanismus teilnehmen und vor allem an deren Delegatoren. Wir helfen also dem Netzwerk und dafür erhalten wir eine Belohnung.

Das Geld, was die Telekom dann aus den Transaktionsgebühren erhält, wird wiederum direkt ins Netzwerk investiert, und zwar in Form von Anwendungen, die wir entwickeln.

Ein Beispiel hierfür wäre ein dezentraler Marktplatz, auf dem aktiv digitale Assets ausgetauscht werden können, wodurch sich dann folglich auch das Transaktionsvolumen des Netzwerkes erhöht.

Hier schließt sich ein Kreislauf, denn beim Staking geht es um ein Investment in das Netzwerk, welches durch Infrastrukturleistungen abgesichert wird und so die stabile Basis für Anwendungen auf der Blockchain bildet.

Erfolgreiche Anwendungen erhöhen wiederum den Marktwert der Tokens. Zusammen mit dem CO₂-neutralen Ansatz der Celo Blockchain ist nicht nur das Businessmodell langfristig nachhaltig, sondern auch der Einfluss auf die Umwelt.

Blockchainwelt: Noch eine Frage zur unmittelbaren Zukunft, was sind anstehende Projekte?

Andreas: Zusätzlich zu Celo planen wir natürlich auch noch auf weiteren Blockchain-Netzwerken Infrastruktur zur Verfügung zu stellen.

Im Gegensatz zu den bis jetzt eher kleinen Netzwerken sind jetzt schon ein paar sehr große Blockchain-Netzwerke in den Startlöchern.

Außerdem sind Themen wie Self-Sovereign Identity und Anwendungen für Non fungible Token auf unserer Roadmap. Mehr dazu dann gerne im nächsten Interview.

Über T-Systems Multimedia Solutions

Die T-Systems MMS begleitet Großkonzerne und mittelständische Unternehmen bei der digitalen Transformation.

Der Digitaldienstleister geht mit seinen Kunden neue Wege und entwickelt zukunftsfähige Geschäftsmodelle in den Bereichen Industrial IoT, Customer Experience, New Work sowie Digitale Zuverlässigkeit.

Mit rund 2.100 Beschäftigten an sieben Standorten und einem Jahresumsatz von 190 Mio. € im Jahr 2020 bietet T-Systems MMS ein dynamisches Web- und Application-Management und sorgt mit einem akkreditierten Test-Center für höchste Softwarequalität, Barrierefreiheit und IT-Sicherheit.

Autor
Autorin

Stefanie Herrnberger ist als freiberufliche Referentin und Redakteurin tätig. Ihre langjährige berufliche Erfahrung im Bereich der Industrie 4.0, Digitalisierung und Blockchain bieten ihr den perfekten Background, um über Anwendungsfälle der Distributed-Ledger-Technologie in der globalen Industrie und Wirtschaft zu berichten.

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