StayCay Blockchain für Hotels und Einkaufspassagen
Das singapurische Tech-Startup FundPlaces und der malaysische Konzern Hatten Land haben ein gemeinsames Joint Venture angekündigt, welches die erste Blockchain namens StayCay für Hotels und Einkaufspassagen entwickeln möchte.
Aus der Mitteilung der beiden Unternehmen geht hervor, dass das geplante Joint Venture zu 85 Prozent im Eigentum von Hatten Land liegen wird.
Als Ziel der Kooperation wollen die Unternehmen eine Blockchain-Plattform entwickeln, die für Hotels und Malls angewendet werden kann.
Dabei spricht Hatten Land von der ersten südostasiatischen Blockchain für die Verwaltung von Besucherrechten. Die geplante Blockchain-Plattform wird unter dem Namen StayCay publiziert und soll zwei verschiedene Tokens anbieten.
Die ersten Tokens können von Kunden gekauft werden, um verschiedene Hotel-Pakete von Hatten Land sowie von der gesamten Hatten Group zu erwerben.
Somit können Kunden diese Tokens direkt in verschiedene Dienstleistungen bei den Hotels umwandeln. Des Weiteren können Kunden auch andere Tokens erwerben.
Diese stellen eine Art Loyalitätsprogramm für Hotelgäste und Käufer dar. Die Hatten Group verfügt neben den Hotels auch über zahlreiche Geschäfte, sodass Kunden für ihren Konsum belohnt werden und Treuepunkte in Form von Tokens sammeln. D
iese können im Nachgang für besondere Belohnungen genutzt werden oder gegen andere Tokens getauscht werden.
Laut den beiden Firmen soll die Plattform bereits im Dezember dieses Jahres veröffentlicht werden. Zu Beginn soll StayCay über mehr als 3.400 Hotelzimmer und mehr als 5.000 Geschäfte verfügen, welche von der Hatten Group verwaltet werden.
Das Belohnungsprogramm wird zudem im Web und auf dem Smartphone etabliert. Zudem soll dieses auch mit anderen Programmen zusammenarbeiten und auf der FundsPlaces-Blockchain basieren, welche bereits vor zwei Jahren entwickelt wurde.
Vorteile und Risiken von StayCay
Der Einsatz einer Blockchain soll es Kunden erleichtern, die Belohnungen für verschiedene Transaktionen im Rahmen des Hatten-Netzwerks nachzuvollziehen.
Dies ist ein Vorteil für Kunden, denn in aktuellen Systemen werden Transaktionen nicht sofort angezeigt und eine Nachvollziehbarkeit ist nicht gewährleistet.
Durch die Möglichkeit Hoteldienstleistungen gegen Tokens zu tauschen, hat die Hatten Group zudem die Möglichkeit Gewinne zu realisieren, bevor die eigentliche Dienstleistung erbracht wurde.
Des Weiteren sorgt die verwendete Blockchain dafür, dass ein einzigartiger Eintrag generiert wird, der weder repliziert noch gefälscht werden kann.
Schlussendlich erlaubt die Blockchain auch, dass die Hatten Group grenzüberschreitende Transaktionen veranlasst.
Auch John DeCleene, ein Fondsmanager von OCIM, sagt, dass ein effektiver Distributed Ledger die Effizienz von Hotel-Buchungssystemen erhöhen kann.
Somit soll der Buchungsprozess und das Reservierungsmanagement optimiert werden. Zudem werden die Buchungen im internationalen Kontext optimiert, sodass die bisherigen Nachteile bei Transaktionen, welche aus Drittländern ausgingen, egalisiert werden.
Allerdings muss ein besonderer Aspekt auf den Datenschutz gelegt werden. Grundsätzlich müssen Firmen darauf achten, dass die Kundendaten in einer Blockchain gesichert sind und nicht im Rahmen eines Angriffs gestohlen werden.
Zudem müssen auch staatliche Richtlinien befolgt werden, welche die Ausgabe von Kryptowährungen betreffen. Laut den Entwicklern soll im Rahmen von StayCay sichergestellt werden, dass Kundendaten nicht gestohlen werden können. Zudem werden sämtliche Geldwäschegesetze eingehalten.
StayCay und die regulatorischen Bedenken
Bei StayCay handelt es sich nicht um das erste Blockchain-Projekt, an dem die Entwickler von FundPlaces gearbeitet haben. Bereits im letzten Jahr haben die Entwickler eine Plattform namens Tiles veröffentlicht.
Diese wurde jedoch von den Finanzbehörden Singapurs untersucht, da die Plattform kriminelle Aktivitäten gefördert haben soll.
Auch Monate nach der ersten Untersuchung stand die Plattform weiter im Fokus der Behörden, sodass das Token-Angebot nun reguliert werden könnte.
Ein Teil dieser Regulierung sieht vor, dass FundPlaces eine offizielle Banklizenz erwirbt. Laut des Medienportals „Tech in Asia“ sollen die Entwickler aktuell den Vergabeprozess zur benötigten Banklizenz durchlaufen.