Splice Interview mit Stefan Adolf

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Stefan „elmariachi“ Adolf gibt uns spannende Einblicke in Splice und erklärt, warum er seinen Job bei der Turbine Kreuzberg an den Nagel hing und nun im NFT-Space unterwegs ist.

Blockchainwelt: Hallo Stefan, schön Dich wiederzusehen. Es ist viel passiert seit unserem letzten Interview. Damals warst Du noch für die Turbine Kreuzberg in Berlin tätig. Du hast einige berufliche Entwicklungen hinter Dir. Unsere Leser freuen sich auf mehr Details zu Deinen leidenschaftlichen Themen rund um NFT.

Stefan: Hallo Stefanie. Danke, dass ich noch einmal bei der Blockchainwelt Gelegenheit bekomme. NFT sind absolut ein spannendes Produkt und die Technologie entwickelt sich rasch. Daher habe ich mich beruflich neu orientiert und berichte heute gerne über Splice.

Blockchainwelt: Na, dann leg mal los. Woher kommt der Name „Splice“ denn überhaupt?

Stefan: Der Begriff „Splice“ existiert als „Spleiß“ auch im Deutschen. Das ist ein Verfahren der Materialbearbeitung und in der Seefahrt, bei dem Seil- oder Kabelenden über ihre einzelnen Stränge mechanisch miteinander verbunden werden.

Und wir fanden, dass dieses Wort genau das ausdrückt, was unser Protokoll tut. Nämlich aus einem oder mehreren bereits existierenden NFTs ein neues NFT erzeugen.

Slice extra colors

Blockchainwelt: Kannst Du uns hierzu bitte mal einen Use Case vorstellen oder mehr Details geben?

Stefan: Stell Dir vor, Du besitzt einen Bored Ape NFT, den Du als Profile Picture – die Szene kürzt sowas gerne als PFP ab – für Dein Twitter-Profile nutzt. Oder einen Moonbird oder eine Cool Cat, oder grundsätzlich jede NFT-Collection, die Bilder nutzt, die sich auch als Avatar für soziale Profile eignen.

Seit einigen Wochen kannst Du unter bestimmten Voraussetzungen solche PFPs bei Twitter offiziell als Profilbild einstellen. Das erscheint dann sechseckig und deutet so darauf hin, dass Du tatsächlich die Eigentümerin des NFTs bist.

Splice ist nun ein Protokoll, das zu Deinem Avatar ein passendes Hintergrundbild erzeugen kann, das Du als eigenständiges NFT minten kannst.

Blockchainwelt: Wie muss man sich das technisch ungefähr vorstellen?

Stefan: Splice beruht auf generativen Algorithmen, die programmatische Kunstwerke erzeugen können, Kunst als Code sozusagen. Auf getsplice.io suchst Du Dir zunächst einen davon aus, der Deinem Geschmack entspricht.

Wir extrahieren dann in Deinem Browserfenster die Farben und die Attribute des PFP-NFTs und übergeben sie an den Algorithmus. Der erzeugt aus den Daten und dem Code ein Kunstwerk zu Deinem Avatar, das auf dessen Farben und Eigenschaften basiert.

Wenn Dir das Bild gefällt, kannst Du es direkt auf dem Splice-Contract als neues NFT minten. Die auf Splice verfügbaren Algorithmen erzeugen damit je nach Stil etwas potenziell Hochwertigeres als ihre Eingabe.

Denn Du kannst aus jedem PFP-NFT, das seinen Marktwert verloren hat, etwas Neues, ganz spezielles machen. Etwas, das ästhetisch zu Deinem PFP passt, technisch aber nicht wirklich daran gebunden ist.

Der Avatar bleibt immer Dein NFT, das Splice NFT kommt technisch gesehen einfach dazu.

Stefan Adolf ist studierter Mathematiker, seit 2002 Enterprise Web-Entwickler und früher Entrepreneur, der Anfang 2022 seinen alten Job als Developer Ambassador für eine Berliner Digitalagentur an den Nagel gehängt hat, um sich in Vollzeit eigenen Projekten, DAOs und Communities im Web3 zu widmen.

Stefan ist Head-Kurator der Code.talks Entwicklerkonferenz, jahrelanger Organisator der Coding.Berlin Entwickler-Community und war auf unzähligen Meetups und Konferenzen als Speaker zu Gast.

Heute ist er aktives Mitglied vieler Meetups der Berliner NFT-Szene und berät Unternehmen, Entwickler und Gründer zu Web3-Themen.

Stefan Adolf
Stefan Adolf

Blockchainwelt: Bei NFTs geht es ja nicht immer nur um den Community-Gedanken, sondern auch um den finanziellen Anreiz. Womit kann man da Geld machen?

Stefan: Dazu muss man erst verstehen, wie der Künstler damit Geld verdient. Die generativen Algorithmen auf Splice sind selbst NFTs, die von den Code-Künstlern veröffentlicht und geminted wurden.

Sie gehören den Künstlern und lassen sich wie jedes andere NFT auch auf Marktplätzen handeln. Hier geht es zu den NFT-Anwendungsfällen.

Künstler legen den Minting-Preis, den sie für die Generierung eines Splice-NFTs verlangen, beim Erzeugen ihres Code-NFTs fest. Der Preis wird fällig, sobald Du als Nutzerin Dein Hintergrundbild als NFTs mintest.

Derzeit unterstützt das Protokoll lediglich Fixpreise. Das lässt sich aber dank des Aufbaus der Splice-Contracts demnächst um viele Preis-Variationen erweitern.

Blockchainwelt: Wie wird dieser Fixpreis denn aufgeteilt? Erhält der Künstler den Großteil? Und wenn ja, wo bleibt der Verdienst für Splice?

Stefan: Das Protokoll teilt die Minting-Gebühr automatisch so auf, dass Künstler 85 % bekommen und 15 % zugunsten der Multisig des Splice-Protokolls einbehalten werden.

Blockchainwelt: Gibt es darüber hinaus Verdienstmöglichkeiten für die Künstler und Euch als Unternehmen?

Stefan: Ja, besonders spannend ist die Tatsache, dass nicht nur die Minting Fees aufgeteilt werden, sondern auch die Gebühren auf Secondary Sales, auch bekannt als Royalty Fees. Marktplätze wie OpenSea, Coinbase oder LooksRare unterstützen solche Royalties mit ihren Protokollen.

Looksrare
Quelle: www.looksrare.org

Sobald ein Splice-NFT auf einer dieser Plattformen verkauft wird, überweisen sie 10 % des Verkaufspreises an den Splice-Contract. Diese Royalty-Einnahmen teilen wir ebenfalls wieder nach den 85/15 % zwischen dem Code-Künstler und uns auf.

Blockchainwelt: Können sich die Künstler denn noch weitere Partner besorgen, um ihre NFT einem bereiten Publikum anbieten zu können?

Stefan: Ja, das ist in der Tat vorgesehen. Wir unterstützen Partnerschaften, indem wir es Künstlern während des Mints ihres Code-NFTs erlauben, einen dritten Begünstigten zu benennen.

Die Minting-Gebühren und Royalties werden dann im Verhältnis 85 / 7,5 / 7,5 % aufgeteilt. Wir teilen sozusagen unseren Anteil mit Partnern oder befreundeten Collections, die dafür ihren Communities Splice-Mints näher bringen.

Blockchainwelt: Wo liegen die besonderen USP von Splice?

Stefan: Splice erlaubt es Dir ganz generisch und dezentral, aus beliebigen NFTs und Code neue NFTs zu erzeugen, das ist absolut nicht auf Hintergrundbilder für Twitter-Profile beschränkt.

Du kannst aus NFTs, die Farben, Wörter oder Metaverse-Grundstücke repräsentieren, reproduzierbar NFTs erzeugen, die aus diesen Eingaben neue Elemente fürs Metaverse erzeugen. Das sind z. B. Quests, Charaktere oder Landkarten.

Das ist tatsächlich auch die langfristige Monetarisierungsoption des Protokolls. Je mehr NFT Building-Blocks existieren, desto mehr Möglichkeiten existieren, um daraus programmatisch neue Elemente zu erzeugen.

Momentan hat sich noch kein Metaverse-Protokoll eindeutig durchgesetzt. Aber alle sind sich einig, dass NFTs in ihnen eine ganz zentrale Rolle spielen werden.

Stefan Adolf

Blockchainwelt: Wie viele Künstler sind denn schon dabei?

Stefan: Zum Launch am 04.03.22 hatten wir neben unserer Design-Mitgründerin Emily Weil aus New York zwei weitere bekannte Künstler mit ihren generativen Artworks am Start. Loren Bednar und Fernando Jerez, die ihre Kunst auch erfolgreich bei Artblocks veröffentlichen.

Inzwischen haben wir neue Stile von Lisa Orth und Rvig gelauncht, die bei Artblocks und Foundation aktiv sind. Und haben noch weitere 5 Künstler in der Pipeline, deren Namen ich jedoch zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht veröffentlichen kann.

Blockchainwelt: Wie ist es denn überhaupt zum beruflichen Neuanfang gekommen? Oder bist Du wieder in der U-Bahn engagiert worden?

Stefan: Haha, nein. In meiner Rolle als Developer Ambassador bei Turbine Kreuzberg war ich auf vielen Hackathons unterwegs und bin im September 2021 mit meinem Team beim ETHOnline21 angetreten. Bei dem wir 3 Wochen lange Zeit hatten, uns mit der Idee eines derivativen NFT-Protokolls zu beschäftigen, aus dem dann Splice wurde.

Die letzte Woche des Hackathons fiel mit meinem Herbsturlaub im Schwarzwald zusammen, sodass ich eine Woche lang von 8 Uhr bis nachmittags wandern war und dann im Hotel bis in die Nacht durchprogrammiert habe.

Die Belohnung war eine Demoversion von Splice, die uns unter 218 Einsendungen einen der 17 Finalplätze einbrachte. Als dann eine Woche nach meinem „Urlaub“ auch noch ein Team auf mich zukam, das mich als technischen Co-Founder für eine wirklich coole DAO-Idee in der Creator-Economy rekrutieren wollte, habe ich kurzerhand meinen Job gekündigt. Und mich erstmal drauf fokussiert, die Splice-Contracts fähig fürs Ethereum-Mainnet zu machen.

Obwohl mehrere Investoren, Web3-Inkubatoren und Accelerators gleich nach dem ETHOnline21 aktiv an uns herantraten, haben wir uns zunächst entschieden, Splice ohne Investment als künstlerisches Projekt weiterzuentwickeln.

Wir sehen das auch nicht als Start-up, sondern wollten erstmal launchen und sehen, wie weit wir damit allein kommen. Das Feedback der einschlägigen Community ist bisher überwältigend positiv. Aber bis da wirklich was rumkommt, muss man schon den richtigen Nerv treffen und in den richtigen Twitter Spaces zugegen sein.

Blockchainwelt: Was ist die nächste Hürde, die ihr bei Splice nehmen wollt?

Stefan: Die nächste Hürde, die wir nehmen wollen, ist die Aktivierung von Partnerschaften und sogenannte Multimints. Also Stile, die mehrere NFTs als Eingangsdaten verwenden.

Darüber hinaus arbeiten wir zusammen mit NFT-Communities wie NFT Club Berlin, DoinGud und Brightmoments daran, den eigentlichen Wert von NFTs – die klar definierte Ownership – in ein breiteres Bewusstsein zu bringen.

Blockchainwelt: Wie sieht die Vision von Splice aus?

Stefan: Wenn jemand darüber nachdenkt, was er mit seinem NFT anfangen kann, soll er idealerweise sofort an Splice denken und wer nach einem passenden Hintergrundbild für sein Twitter-Profilbild sucht, soll bei Splice immer einen starken Stil finden, der sich gerade minten lässt.

Blockchainwelt: Splice läuft auf dem Mainnet von Ethereum, richtig?

Stefan: Ja, das ist korrekt, und daher ist die Erzeugung von Splices – wie bei allen NFTs auf dem Mainnet – ökologisch eher fragwürdig. Aber wir mussten das fast zwangsläufig so entscheiden, weil wir während des Mintings prüfen, ob Du auch wirklich gerade Besitzerin des Eingangs-NFTs bist.

Würde man das Minting auf einer Sidechain oder einem L2 durchführen wollen, wäre dieser Nachweis nur sehr kompliziert zu erbringen, und würde die User Experience ziemlich stark beeinträchtigen.

Blockchainwelt: Wie viele Mints hat es denn bisher gegeben auf getsplice.io?

Stefan: Wir hatten bisher 28 Splice-Mints, darunter viele Artblocks-Collectors und Bored Apes Holder, aber auch von unserem ETHOnline21-Juror und einem wirklich bekannten Entwickler der Web3-Szene, Austin Griffith.

Blockchainwelt: Wo siehst Du die Zielgruppe für Splice? Sind das Kunstliebhaber jeder Art oder doch NFT-Sammler?

Stefan: Ich würde sagen, Splice platziert sich entweder in der stark wachsenden Nische der generativen Kunstszene, oder als echtes Mehrwertprotokoll im Metaverse, das hängt von der weiteren Entwicklung der Szene ab.

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass viele glücklose NFT-Sammler in ein paar Monaten Splice für sich entdecken, weil sie aus ihren Nieten sehr anspruchsvolle Kunstwerke ableiten können.

Langfristig wollen wir zum festen Bestandteil der Wertschöpfungskette im NFT-Space werden und den klassischen „Building Blocks“-Gedanken des Web3 ins Metaverse transportieren.

Stefan Adolf

Blockchainwelt: Warum glaubst Du an den Erfolg von Getsplice?

Stefan: In den letzten 3 – 4 Jahren ist eine Economy Community entstanden, die aus der Instagram-Influencer-Szene hervorging. Da liegt meiner Meinung nach wirklich großes Business, wie man das monetarisieren kann.

Es handelt sich um Content Creator auf der einen Seite und Plattformen für die Monetarisierung auf der anderen Seite.

Autor
Autorin

Stefanie Herrnberger ist als freiberufliche Referentin und Redakteurin tätig. Ihre langjährige berufliche Erfahrung im Bereich der Industrie 4.0, Digitalisierung und Blockchain bieten ihr den perfekten Background, um über Anwendungsfälle der Distributed-Ledger-Technologie in der globalen Industrie und Wirtschaft zu berichten.

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