Soluna mit Lösung für das Blockchain Energieproblem
Proof of Work Mining steht immer mehr in der Kritik, aufgrund des hohen Energieverbrauchs. Das Unternehmen Soluna hat einen Weg gefunden das Mining nachhaltiger zu gestalten. Ihr erstes Projekt ist bereits in Arbeit.
Bitcoin und Co. werden zur Belastung
Kryptowährungen werden immer beliebter, da sie für viele verschiedene Zwecke eingesetzt werden können. Ob Social Media, Marketing, Supply-Chain-Management, Trading oder von auch von Regierungen, Banken und Organisationen, Kryptowährungen sind kaum wegzudenken. Das Problem ist jedoch, dass Bitcoin und viele Altcoins auf dem Proof of Work Mining basieren. Dieser Konsens Algorithmus verbraucht Unmengen an Rechenleistung, wodurch sie auch immer wieder in der Kritik stehen.
Die Website Digiconomist hat sich näher mit dem Energieverbrauch von Bitcoin auseinandergesetzt und über einen längeren Zeitraum beobachtet. Seit Aufzeichnungsbeginn im Februar 2017 steigt der Stromverbrauch stetig weiter. Aktuell verbraucht das Bitcoin Mining etwa 72,8 TWh pro Jahr, das entspricht dem jährlichen Energieverbrauch von Österreich. Mit der Energie, die für eine einzelne Bitcoin Transaktion benötigt wird, könnten fast 31 US Haushalte einen Tag lang mit Strom versorgt werden. (Stand: 29. Juni 2018)
Dieser enorme Energieverbrauch wirft auf verschiedenen Ebenen Probleme auf. Transaktionen werden teurer, da die Kosten gedeckt werden müssen und das Mining sonst nicht rentabel ist. Die Nachfrage nach preiswerten Energiequellen steigt und das sind meist fossile Brennstoffe. Diese sind jedoch nicht nachhaltig und belasten die Umwelt massiv. Viele Regierungen wie in China, Island und Teilen der USA versuchen daher die Zahl der Mining-Farmen zu begrenzen. Soluna möchte etwas gegen die enorme Umweltbelastung unternehmen, ohne sich dabei gegen Kryptowährungen oder das Proof of Work Mining aussprechen zu müssen.
Soluna für mehr Nachhaltigkeit
Soluna ist ein Unternehmen mit Hauptsitz in New York und wurde Anfang 2018 von Brookstone Partners gegründet. Brookstone ist ein Private-Equity Unternehmen mit einem geschätzten Vermögen von 150 Millionen US$. Die Lösung von Soluna für das Energie-Problem der Blockchain basiert auf 3 Punkten:
- Vertikale Integration: Das Unternehmen betreibt private, verteilte und skalierbare Rechenzentren, für die sie auch selbst die Energie bereitstellen.
- Erneuerbare Energien: Für die Rechenzentren sollen ausschließlich erneuerbare Energien, insbesondere durch Wind- und Solaranlagen bereitgestellt werden.
- Utility Scale Computing: Soluna glaubt, dass unabhängige Rechenzentren in Zukunft nicht nur für das Minen von Kryptowährungen erforderlich sein wird. Auch andere mit Blockchain verbundene Anwendungen wie Datenspeicherung, Grafik Rendering, Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen benötigen viel Rechenleistung.
Soluna plant eines der größten Off-Grid-Projekte der Welt
Vor kurzem hat Soluna ein Grundstück von über 15.000 Hektar, das entspricht der Fläche von Manhattan, an der Südküste Marokkos gekauft. Das Gebiet in der Nähe von Dakhla, 1.400 km südlich von Marrakesch, gehört zu den windreichsten Gebieten der Welt. Das Ziel ist es einen Windkraftwerk mit einer Kapazität von 900 MW zu erbauen. Damit wäre es, wenn das Unternehmen sich dazu entscheiden sollte an kein Netzwerk angeschlossen zu sein, eine der größten Off-Grid-Mining Projekte der Welt. Für diesen Schritt wäre jedoch eine angemessene Energiespeicherlösung nötig, denn der Wind weht bekanntlich nicht pausenlos. In windstillen Phasen könnten die Rechenzentren dann nicht arbeiten.
Soluna plant daher nominale Energiespeicher zu bauen, wodurch Verbrauch und Erzeugung unabhängig voneinander möglich sind und mehr Flexibilität schaffen. Die Rechenzentren sollen ebenfalls so konzipiert werden, dass sie eine Anpassung des Energieverbrauchs erlauben. In der ersten Phasen werden 3 Pods errichtet, die insgesamt 36 MW Strom erzeugen können. Damit könnte bereits ein Krypto-Mining-Leistung von über 162.000 tera-hash/Sekunde produziert werden. Wenn die gesamte Fläche auf diese Weise bebaut wird, könnte die Windpark-Anlage allein ein Viertel der Energie für das Bitcoin Netzwerk bereitstellen.