Smart Package | Blockchain-Patent von Walmart
Der US-amerikanische Einzelhandelsriese Walmart hat ein neues Patent auf die Nutzung der Blockchain-Technologie angemeldet. Lebensmittel-Lieferungen sollen durch ein durchdachtes Tracking-System besser nachvollzogen werden. Walmart spricht in diesem Zusammenhang von einem Smart Package. Dieses zeichnet Informationen über Lebensmittel, darunter Herkunft und Inhalte, auf der Blockchain auf und soll damit zu Sicherheit, Transparenz und Vertrauen beitragen.
Walmart: Smart Package für die Lebensmittelindustrie
Wie das United States Patent and Trademark Office (PTO oder USPTO) am Donnerstag mitteilte, beschreibt Walmart ein so genanntes Smart Package. Schon im August 2017 hat Walmart das Patent erstmals eingereicht. Es nimmt Bezug auf ein von Walmart geplantes Blockchain-basiertes Tracking-System für die Zustellung per Drohne. Das nun angemeldete Patent für das Smart Package beinhaltet ein Gerät, das relevante Informationen über Lebensmittel auf einer Blockchain aufzeichnet. Dazu gehören auch die Herstellungsbedingungen sowie die Stationen in der gesamten Lieferkette.
In der Patentanmeldung schlägt Walmart ebenso vor, das Smart Package im Zusammenhang mit anderen aufstrebenden Technologien zu nutzen. Hierzu gehören etwa die Drohnen-Technologie sowie selbstfahrende Fahrzeuge. Walmart betont in der Patentanmeldung, dass das Online-Shopping mit neuen Herausforderungen einhergeht. Im Hinblick auf die Lieferung und Zustellung sehen sich insbesondere Händler mit dem Problem verderblicher Lebensmittel konfrontiert. Auch Verbraucher profitieren von einer besseren Kontrolle der Umstände, unter denen Lebensmitteln in den Handel gelangen.
Ebenso geht aus der Patentanmeldung hervor, dass die Blockchain-Komponente auf dem Gerät verschlüsselt ist. Anhand der Lieferkette des Produktes wird das Gerät mit den wesentlichen Schnittstellen kommunizieren können. Dies geschieht über die privaten Schlüssel der Verkäufer, der Zusteller und der Käufer. Über die Nutzung im Zusammenhang mit der Drohnen-Zustellung plant Walmart, die Blockchain auch in anderen Geschäftsbereichen einzusetzen.
Hintergrund: Kooperation mit IBM
Schon im letzten Jahr hat sich der Einzelhandelskonzern in einer Partnerschaft mit IBM den Firmen Kroger und Nestlé angeschlossen. In dieser Zusammenarbeit soll die Blockchain zur besseren Nachvollziehbarkeit des Lieferweges von Lebensmitteln eingesetzt werden. Ein ähnliches Bestreben zeigt Walmart seit Dezember in Zusammenarbeit mit JD.com. Ziele sind Sicherheit und Transparenz in der Lebensmittel-Lieferkette.
Dies geht mit Vorzügen für die Lebensmittel Sicherheit einher. Lebensmittel-Skandale, wie sie in jüngerer Zeit immer wieder in den Medien auftauchen, könnten rechtzeitig unterbunden werden. Da jeder Schritt in der Wertschöpfungskette auf der Blockchain nachvollzogen wird, lassen sich Probleme bereits früh im Vorfeld erkennen.
Da Walmart für mehr als 20 Prozent der Lebensmittel-Versorgung in den Vereinigten Staaten verantwortlich ist, kommt dem Handelsriesen hier eine besondere Verantwortung zu. Walmarts Vizepräsident für Lebensmittelsicherheit Frank Yiannas sprach im Zusammenhang mit der Blockchain-Technologie von einem „heiligen Gral„.
In Pilotprojekten konnte Walmart bereits zeigen, dass es unter herkömmlicher Methode mehr als 6 Tage dauert, bis etwa der Weg einer exotischen Frucht aus dem Handel bis zurück zum Anbauort lückenlos nachvollzogen werden kann. Die exakte Aufzeichnung jeden Schritts auf der Blockchain ermöglicht die Identifikation sämtlicher wichtiger Daten über die Lebensmittel innerhalb von Sekunden.
Nicht nur die Lebensmittelsicherheit wird erhöht, ebenso minimiert die Blockchain möglicherweise den Ausschuss und spart damit Geld. Da betroffene unsichere Lebensmittel sofort identifiziert und entfernt werden können, lassen sich im Umkehrschluss die nicht betroffenen Lebensmittel problemlos in Umlauf bringen.