Shinhan Card erhält Patent für Blockchain-Zahlungssystem
Der führende südkoreanische Zahlungsanbieter Shinhan Card hat ein Patent für ein Blockchain-basiertes Zahlungssystem erhalten. Demnach handelt es sich nun um das erste Unternehmen, welches einen Kredittransaktionsdienst auf Basis der neuen Technologie implementiert hat.
Kredittransaktionsdienst auf Blockchain-Basis
Wie die TheKoreaTimes am 15. Juli 2019 berichtete, hat der südkoreanische Zahlungsanbieter Shinhan Card ein Patent für einen Blockchain-basierten Kreditservice erhalten. Hierbei handelt es im Speziellen um einen Kredittransaktionsdienst, der die Distributed Ledger Technologien zur Vergabe und Dokumentation nutzt.
Mithilfe des Patents realisiert das Unternehmen nun einen DLT-basierten Kredittransaktionsprozess. Dieser soll zahlreiche Funktionalitäten, etwa die Definition eines maximalen Ausgabelimits, monatliche Ratenzahlungen sowie Transaktionsabwicklungen zwischen Kunden und Händlern unterstützen. Wie ein offizieller Vertreter des Unternehmens gegenüber der TheKoreaTimes bestätigte, soll der neue Zahlungsdienst zahlreiche Vorteile bieten. Mitunter sollen die klassischen Schlüsselfunktionen von Kreditarbeiten in das DLT-System einfließen. Folglich sei dies auch eine eklatante Verbesserung zum aktuellen Status Quo. Zudem stellt das System auch eine Verbesserung gegenüber anderen DLT-Zahlungssystemen dar. Diese beschränken sich im Regelfall auf die Identifizierung von Benutzern und die Abwicklung von Transaktionen.
Shinhan Card setzt auf disruptive Technologien
Außerdem merkte der Unternehmensvertreter an, dass das Unternehmen das Patent rund eineinhalb Jahre nach der Durchführung einer Studie erhielt. Neben der reinen Technologieprüfung untersuchte Shinhan Card auch die Realisierbarkeit einer solchen Lösung. Im Fokus stehen nunmehr Maßnahmen zur Durchsetzung des Patents in Europa, den USA, Japan, China, Vietnam und Indonesien.
Bis zu diesem Zeitpunkt soll das neue Zahlungssystem vor allem auf dem südkoreanischen Markt ausgerollt werden. Hierbei setze das System bereits zu Beginn auf kartenlose Transaktionen. Folglich können die Benutzer die gewünschten Transaktionen App-to-App über mobile Endgeräte ausführen. Langfristig ließen sich durch diesen Ansatz klassische Intermediäre eliminieren. Insbesondere hebt das südkoreanische Unternehmen hierbei die klassischen Kreditkartenunternehmen, die Value-Added-Network-Anbieter (VAN) und die Payment Gates hervor. Unter den aktuellen Bedingungen berechnen diese drei Intermediäre Gebühren pro Transaktion. Insbesondere bei Geldtransaktionen in Echtzeit mussten Kunden entsprechende Gebühren zahlen. Im Normalfall verbietet der VAN die Kreditkartenunternehmen mit den Partnergeschäften. Anschließend prüft und genehmigt der VAN die Transaktion. Die Durchführung der finalen Transaktion erfolgt durch das Payment Gate. Neben des enormen Umfangs einer solchen Transaktion ist auch der zeitliche Aufwand sowie Verzug zu berücksichtigen.
Der Einsatz der Blockchain-Technologie erweitert das Potenzial im Zahlungsverkehr dahingegen enorm. So erwartet Shinhan Card, dass auch Zahlungsanforderungen von Haushaltsgeräten oder Automobilen realisierbar sind. Der Nutzer könne hierbei fixe Ausgabegrenzen definieren, welche eine automatisierte Verarbeitung der Transaktionen ermöglicht. Dementsprechend beschleunige das Zahlungssystem die vollständige Integration intelligenter Geräte im Alltag. Dieser Ansatz gehe auch mit dem Internet of Things einher, welches bereits heute als eines der Zukunftsthemen gelte. Im Fokus stehe die Ausweitung der Konnektivität auf physische Endgeräte und Objekte. Shinhan Card setze als führendes Finanztransaktionsunternehmen Südkoreas auf moderne Geschäftsmodelle. Dabei spiele auch eine Implementierung unter Berücksichtigung der staatlichen Regularien eine entscheidende Rolle.