Ripple nach Anklage unter Druck – so könnte es weitergehen
Der Start ins neue Jahr 2021 war für Ripple (XRP) äußerst turbulent. Infolge der drohenden Klage durch US-Behörden geriet Ripple Labs, das Unternehmen hinter XRP, unter Druck.
Die vielen Fragezeichen haben den Kurs von XRP auf Talfahrt geschickt und die Community gespalten.
Seit jeher gilt das Vorgehen der Verantwortlichen hinter dem Projekt als umstritten, nun sieht die Zukunft erneut ein ganzes Stück dunkler aus.
Da stellt sich die Frage, ob Ripple überhaupt noch eine Zukunft hat und wie es nun weitergeht. Wir ordnen das aktuelle Geschehen ein.
Ripple Labs im Würgegriff der US-Behörden
So richtig glauben konnte man die Nachrichten rund um die drohende Klage gegen Ripple kaum. Während der gesamte Krypto-Markt im Aufwind war, schockte die Meldung der United States Securities and Exchange Commission (SEC) die Anleger.
Die US-Regulierungsbehörde belastet Ripple Labs und die Geschäftsführer stark. Laut Anklage handelt es sich bei XRP um ein Wertpapier, welches jedoch ohne eine Genehmigung emittiert worden sei.
Ripple Labs selbst hält große Teile der geprägten XRP Token. Christian Larson und Brad Garlinghouse müssten sich gemäß Anklage bald für einen unerlaubten Börsengang mit einem Volumen von 1,3 Milliarden US-Dollar verantworten.
Der hohe Zentralisierungsgrad von XRP sei ausschlaggebend für die Klage gewesen.
Anders als der Bitcoin (BTC) oder Ether (ETH), welche stark dezentralisiert sind, weise XRP viele Merkmale eines klassischen Wertpapiers auf.
Die SEC stuft den Token gemäß dem amerikanischen Wertpapiergesetz ebenfalls als ein solches ein. Nach Ansicht vieler Experten ist die Lage sehr ernst.
Auch die Anleger erkannten dies und der XRP-Kurs schoss in den tiefroten Bereich. Bereits seit einigen Jahren hat die Behörde XRP auf dem Schirm, was die ausführliche und genau dokumentierte Anklage untermauert.
Einige Investoren von Ripple richten sich mit einer Petition an die US-Regierung, um die Verluste der Anleger aufzufangen. Der Erfolg dieser Petition wird als sehr gering eingestuft und spiegelt die aktuelle Verzweiflung wider.
Einige große Börsen, wie Coinbase und Binance, haben sich umgehend von Ripple abgewandt und geben die Token nicht mehr an Kunden aus den Vereinigten Staaten raus.
Ripples CEO Brad Garlinghouse weist die Vorwürfe von sich und geht bei Twitter in die Offensive. Noch kann nicht angesehen werden, welchen Ausgang die Klage nehmen wird. Die Aussichten sind derzeit jedoch ziemlich düster.
I’m not going to litigate the SEC’s unproven allegations on Twitter, and as you can imagine, there are new considerations to what can / should be said publicly after the litigation process starts. However, I would like to address 5 key questions I’ve seen. 1/10
— Brad Garlinghouse (@bgarlinghouse) January 7, 2021
Droht das Aus für Ripple?
Das Delisting vieler Börsen ist so etwas wie das Worst Case für ein jedes Kryptoprojekt. Da die meisten Krypto-Börsen keine Lizenz für den Handel mit Wertpapieren besitzen, war das Delisting von XRP die logische Konsequenz.
Derzeit ist der Handel für US-Kunden gestoppt, international ist der Handel mit XRP nach wie vor möglich. Ripple Labs konnte in der Vergangenheit viele Banken und Finanzinstitute von seinem Produkt überzeugen und sorgte mit starken Partnerschaften für Aufsehen.
Auch während der aktuellen Krise hält beispielsweise auch die japanische Großbank SBI Holdings zu Ripple und sichert seine Unterstützung zu.
So bedrohlich die aktuelle Lage für das Unternehmen hinter Ripple scheinen mag, muss es jedoch nicht das vollständige Aus für Ripple bedeuten.
Die aktuelle Situation lässt allerdings nur Raum für Spekulationen. Eine Tendenz lässt sich derzeit noch nicht erahnen. Es bieten sich allerdings mehrere Optionen, wie es mit Ripple weitergehen könnte.
Vieles hängt davon ab, ob sich Ripple Labs im Falle eines für das Unternehmen negativen Ausgangs der Klage vor einer Insolvenz retten kann.
Das Unternehmen wird vermutlich dazu verpflichtet, einen klassischen Börsengang zu initiieren. Daraus könnten sich auch neue Chancen ergeben, da eine neue Anlegergruppe direkten Zugang auf das neue Wertpapier hätte.
Als andere Option stünde die Trennung von XRP und Ripple Labs im Raum, um den Token zu dezentralisieren. Allerdings ist unklar, inwiefern diese Möglichkeit technisch umsetzbar ist.
Ohnehin kann es erst in naher Zukunft einen genaueren Aufschluss darüber geben, wie es mit Ripple weitergeht. Anleger sollten daher einen genauen Blick auf den kommenden Prozess und die damit verbundenen Meldungen haben.
Zusammenfassung: Ripple mit ungewisser Zukunft nach Klage durch SEC
Ripple sorgte mit der überraschenden Klage durch die US-Regulierungsbehörde SEC für einen Dämpfer während des ansonsten positiven Stimmungsbilds am Markt.
Die SEC stufte den XRP Token gemäß dem amerikanischen Wertpapiergesetz als klassisches Wertpapier ein. Da Ripple Labs dafür keine Genehmigung hatte, wurde das Unternehmen und seine Geschäftsführer verklagt. Vor allem CEO Brad Garlinghouse wehrte sich heftig gegen die Anschuldigungen.
Noch ist unklar, welchen Ausgang ein möglicher Prozess gegen Ripple nehmen könnte. Es bieten sich mehrere Optionen, welche derzeit allerdings rein spekulativ zu betrachten sind.
Die aufkeimenden Meldungen sorgten allerdings dafür, dass der Kurs auf Talfahrt ging. Allein innerhalb des letzten Monats fiel der Kurs von 0,64 auf knapp über 0,30 US-Dollar. Die Prognose für XRP ist zu diesem Zeitpunkt alles andere als aussichtsreich.