Quantencomputer stellen die Blockchain vor Herausforderungen

Xinxin Fan, Leiter des Kryptografie-Bereichs bei IoTeX, sieht drei fundamentale Herausforderungen für die Blockchain-Technologie. Insbesondere die Quantencomputer, welche aktuell Fortschritte verzeichnen, stellen die Distributed-Ledger-Technologien vor Herausforderungen. In einem öffentlichen Artikel fordert Fan die Blockchain-Community dazu auf, sich mit den Fortschritten im Bereich der Quantencomputer auseinanderzusetzen.

Quantencomputer sind eine potenzielle Gefahr für Blockchains

In einem Artikel der International Business Times vom 7. November geht Xinxin Fan, Leiter des Kryptografie-Bereichs bei der IoT-fokussierten Blockchain-Plattform IoTeX, auf Entwicklungen der Quantencomputer ein.

Dabei merkt Fan an, dass die kurzfristigen Entwicklungen in diesem Bereich eher bescheiden sind. Nichtsdestotrotz merkt der Blockchain-Experte an, dass die Distributed-Ledger-Technologien mit dieser Entwicklung schritthalten müssen. Insb

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esondere das weitere Wachstum sowie die Verbesserung der Technologie könnte dazu beitragen, dass Quantencomputer Blockchains überholen.

Im Zuge dessen merkt Fan drei grundsätzliche Entwicklungen an, welche die Community schnellstmöglich forcieren sollte. Hierzu gehören:

  • Standardisierung quantenresistenter Kryptografie
  • Kryptografische Agilität
  • Blockchain Governance

Bedarf nach einer standardisierten und quantenresistenter Kryptografie

Laut der Ansicht des Experten handelt es sich bei der ersten Entwicklung um einen Prozess zur Schaffung einer standardisierten, quantenresistenten Kryptografie. Dabei merkt Fan an, dass das National Institute of Standards and Technologie bereits die Entwicklung eines entsprechenden Standards initiiert hat. Für Fan hat eine entsprechende Standardisierung der Kryptografie Priorität.

„Die Entwicklung und Implementierung von Fähigkeiten, die speziell dafür entwickelt wurden, Quantencomputern standzuhalten, sind ein Schlüssel für die Zukunft und das Überleben von Blockchains. Blockchain-Unterstützer und -Entwickler sollten daher den Standardisierungsprozess genau überwachen und sich darauf vorbereiten, die Ergebnisse in bestehende und zukünftige Projekte zu integrieren.“ – Xinxin Fan

Blockchain-Entwickler müssen agil auf mögliche Änderungen reagieren

Des Weiteren geht Fan auf die kryptografische Agilität ein. Demnach müssen Blockchain-Entwickler in Zukunft agil auf Änderungen reagieren können. Insbesondere sollten diese dazu fähig sein, quantenresistente Upgrades in bestehende Blockchain-Netzwerke zu implementieren.

Beispielhaft geht der Experte auf das bekannte Ethereum-Netzwerk ein. Dabei merkt er an, dass vor allem solch große Blockchain-Netzwerke regelmäßig aktualisiert werden müssen. Insbesondere die zahlreichen Plattformen, welche von einem solchen Netzwerk abhängen, erfordern diese regelmäßigen Updates.

Etablierung von Bereitstellungsverfahren als Aufgabe der Blockchain-Governance

Die dritte Entwicklung fordert Fan im Bereich der Blockchain-Governance. Dabei sollen Blockchain-Projekte Verfahren entwickeln, welche klar definieren, wann und auf welche Art und Weise „quantensichere“ Upgrades implementiert werden.

Insbesondere die bisherigen Probleme, welche Blockchains bei der Einführung von Governance-Strukturen hatten, sieht der Experte als kritisch an. Dementsprechend sollte sich die Community die Frage stellen, wie es sich sicherstellen lässt, dass Governance kein Hindernis für die Weiterentwicklung der Technologie darstellt.

Quantencomputer revolutionieren den gesamten Technologiesektor

„Es besteht kein Zweifel, dass Quantencomputing auf dem Vormarsch ist und erhebliche Auswirkungen auf den Technologie haben wird. Aber diejenigen, die glauben, dass seine einfache Existenz eine Todesursache für die Blockchain ist, können nicht in Betracht ziehen, dass letztere neben dem Quantencomputing wächst und sich weiterentwickelt. Es kann viel getan werden, um Blockchains dynamischer und robuster zu machen – und wenn wir diese Dinge tun, müssen wir uns in naher Zukunft keine Gedanken mehr über die Quantenüberlegenheit machen.“ – Xinxin Fan

Auch der Ethereum-Gründer Vitalik Buterin gab am 23. Oktober ein Statement über die sogenannte Quantenüberlegenheit ab. Dabei sei die Beziehungen zwischen Quantencomputern und sonstigen Technologien vergleichbar mit Wasserstoffbomben und deren Bedeutung für Kernfusionen.

Folglich gibt es zwar Beweise für dieses Phänomen und die Möglichkeit daraus Energie zu gewinnen, doch reale Anwendungsfälle seien bisher schlichtweg nicht möglich. Dementsprechend sieht Buterin zwar Forschungsarbeiten im Bereich des Quantencomputings, doch Geschäftsmodelle lassen auf Basis dieser Forschung nicht entwickeln.

Fazit: Experte stellt zum Schutz der Technologie Forderungen an die Blockchain-Community

Mit Xinxin Fan stellt ein Experte aus dem Bereich der Kryptografie drei fundamentale Forderungen an die Blockchain-Community. Auslöser der Forderungen sind die Entwicklungen im Bereich der Quantentechnologie. Insbesondere Google forciert zum aktuellen das Quantencomputing und hat jüngst einen ersten respektablen Durchbruch erzielt. Sollte die Technologie funktionieren, so überstiege die erzielbare Rechenleistung die Leistung aktueller Supercomputer um ein Vielfaches.

Dementsprechend hätte die Technologie auch das Potenzial, um Blockchains zu manipulieren. Folglich fordert Xinxin Fan die schnelle Weiterentwicklung der Blockchain. Dabei konzentriert sich der Experte auf quantensichere, kryptografische Verfahren, agile Änderungsprozesse und eine neue Art der Blockchain-Governance.

Aus meiner Sicht sind die Xinxin Fans Forderungen löblich. Nichtsdestotrotz ist hierbei zu berücksichtigen, dass es zum aktuellen Zeitpunkt nicht absehbar ist, dass die Technologie die Marktreife erreicht. Vielmehr verdeutlicht auch Buterin, dass es keine konkreten Anwendungsfälle gibt, die einen Einsatz rechtfertigen. Allerdings hat auch die Vergangenheit gezeigt, dass sich neuartige Technologie immer schneller durchsetzen – vielleicht auch die Quantentechnologie.

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