Project Alvarium – Plattform für vertrauenswürdige Daten
Bereits seit Jahren gelten Daten als das Gold des 21. Jahrhunderts. Doch das reine Erheben von Daten bietet noch keinen Mehrwert. Vielmehr sind die Daten hinsichtlich deren Qualität zu validieren.
Im Zuge von Project Alvarium adressieren die Linux Foundation, Iota und Dell eben dieses Problem. Mithilfe der entwickelten Plattform möchten die Unternehmen das Vertrauen in Daten und Anwendungen nachhaltig steigern.
Die Linux Foundation kündigt Project Alvarium an
Am 28. Oktober hat die Linux Foundation das Project Alvarium angekündigt. Im Rahmen des Projekts entwickeln Iota, Dell Technologies und die Linux Foundation ein Data Confidence Fabric (DCF), um messbares Vertrauen in Daten und Anwendungen zu schaffen.
Dabei soll das DCF die Vertrauenswürdigkeit der Daten über verschiedene heterogene Systeme hinweg sicherstellen.
Die Programmierung der avisierten Plattform liegt in der Verantwortung von Dell Technologies. Dahingegen unterstützen weitere Branchengrößen wie Arm, die IOTA Foundation, IBM, MobiledgeX, OSIsoft und Unisys bei der Absicherung des Projekts.
Beim avisierten DCF oder „Trust Fabric“ handelt es sich um ein Framework, welcher für Vertrauen im Dateipfad sorgt. Folglich unterstützt dieser Ansatz bei der Orchestrierung vertrauenswürdiger KI-Modelle.
Auch die Bereitstellung von Daten unterschiedlicher Geräte und Anwendungen erfolgt mit messbarer Zuverlässigkeit.
Grundsätzlich soll dieses Vorgehen bei der Skalierung von Transformationsinitiativen unterstützen und die Aspekte Sicherheit, Datenschutz und -eigentum absichern.
Definition neuer Standards zur Sicherung der Datenvertrauenswürdigkeit
Dabei fördert das Project Alvarium eine Community, die bei der Entwicklung eines Open-Source-Grundgerüsts sowie deren APIs kooperiert.
Folglich übernimmt die Community die Definition der Algorithmen, welche die Vertrauensbewertung bei der Datenübertragung vornehmen.
Außerdem soll das Projekt mit anderen Initiativen kooperieren und auf diesem Weg bei der Etablierung neuer Branchenstandards mitwirken.
„Wir freuen uns beim Aufbau einer kollaborativen Community, die sich auf die Schaffung und Vereinheitlichung von Technologien zur Vertrauensinsertion konzentriert, mitzuwirken.“ – Arpit Joshipura, General Manager, Networking, Edge und IoT bei der Linux Foundation
Weiterhin merkt Joshipura an, dass ein Open Source Framework bei der zunehmenden Etablierung des Edge Computings unabdingbar sei, da es sich um eine Grundvoraussetzung für branchenübergreifendes Vertrauen handle.
Dell Technologies nimmt Entwicklungsarbeiten an Project Alvarium im kommenden Quartal auf
Obendrein verdeutlicht die Linux Foundation in der Pressemitteilung, dass Dell Technologies bereits im kommenden Quartal mit der Entwicklung der Plattform beginnt.
Bereits die Entwicklungsarbeiten des EdgeX Foundry-Projekts wurden im April 2017 durch Dell Technologies initiiert.
Mittlerweile gehört EdgeX zum LF Edge Umbrella und sichert die Interoperabilität von Geräten und Anwendungen am IoT Edge sicher.
Zudem ließen sich mithilfe von IoT Edge bereits mehr als eine Million Downloads von Mikrodiensten abwickeln – die Hälfte davon in den vergangenen zwei Monaten.
Ebenso gilt das EdgeX Framework als Standardkomponente im DCF Seed. Dennoch lässt sich auch diese Komponente gegen eine favorisierte Alternative austauschen.
Zahlreiche Initiativen adressieren Ratings zur Datenvertrauenswürdigkeit
Neben dem Project Alvarium konzentrieren sich auch andere Unternehmen auf die Absicherung der Datenherkunft.
Insbesondere der Umstand, dass immer mehr sensible Daten in Blockchains abgelegt werden, fördert die Entwicklung neuer Methoden zur Sicherung der Datenherkunft und -zulässigkeit.
Erst im Juli gab das japanische Technologieforschungsunternehmen Fujitsu Laboratories die Entwicklung eines Blockchain-basierten Systems zur Bewertung von Anmeldeinformationen und -identitäten bei Onlinetransaktionen bekannt.
Die avisierte Plattform soll demnach Benutzerbewertungen berücksichtigen und mit einem Vertrauenswürdigkeitsfaktor versehen.
Sobald Benutzer eine Transaktion ausführen, können sich diese zudem gegenseitig bewerten. Nach der Transaktion wertet die Plattform die vorliegenden Daten aus und bewertet die Beziehungen der Benutzer zueinander.
Fazit: Datenqualität und -herkunft gewinnen weiterhin an Relevanz
Die von der Linux Foundation angekündigte Plattform könnte für mehr Vertrauen bei der Datenevaluierung sorgen.
Vornehmlich das DCF Framework besitzt das Potenzial, um zum neuen Standard zu avancieren und somit branchenübergreifenden Einsatz zu erfahren.
Gleichwohl haben auch andere Unternehmen das Potenzial im Datenmarkt erkannt. Zudem eröffnet das vermehrte Veröffentlichen sensibler Daten in der Blockchain für neue Ansätze, um den harten Standards in den Bereichen Sicherheit und Datenschutz gerecht zu werden.
Aus meiner Sicht ist das Project Alvarium interessant und vielversprechend. Neben der Linux Foundation gehören auch Dell Technologies und die IOTA Foundation zu den führenden Entwicklungspartnern.
Außerdem sorgt die Erfahrung von Dell Technologies bei der Entwicklung von Frameworks für einen Vorteil gegenüber etwaigen Konkurrenten. Ein erfolgreicher Projektverlauf eröffnet zudem die Möglichkeit zur Etablierung neuer Branchenstandards.