Nike erhält Patent zur Tokenisierung von Schuhen auf der Blockchain

Der Sportartikelhersteller Nike hat sich ein Patent für die Tokenisierung von Schuhen auf der Ethereum Blockchain gesichert. Bei den emittierten Tokens handelt es sich um sogenannte Non-Fungible Token (NFT). In dem entsprechenden Patent ist die Rede von einem digitalen Asset für Schuhwerk sowie den entsprechenden Anwendungsfällen. Mithilfe eines ERC721 oder ERC1155 Tokens möchte der Hersteller die Authentizität eines Schuhs sicherstellen und die Transaktion des physischen Produkts realisieren.

Schuhe auf der Blockchain – Nike wagt den ersten Vorstoß

In den vergangenen Jahren haben Sportartikelhersteller wie Nike vom zunehmenden weltweiten Wohlstand profitieren können. Immer mehr Menschen tragen die beliebten Sneakers im Alltag und tragen einen Anteil zum stark wachsenden Umsatz bei. Nichtsdestotrotz sind auch eben solche Konsumgüterunternehmen dazu gezwungen, neue Technologien zu implementieren.

Ein Patent vom 10. Dezember 2020 spricht Nike nun ein digitales Asset für Schuhe sowie entsprechende Einsatzmöglichkeiten zu. Aus dem Patent geht hervor, dass der Sportartikelhersteller die Tokenisierung von Schuhen plant. Mithilfe eines ERC721 Tokens oder eines ERC1155 Tokens möchte der Hersteller die Authentizität des Artikels sicherstellen sowie den Handel verbessern.

Token-Zuweisung erfolgt im Kaufprozess

Aus dem Patent geht hervor, dass das entsprechende Token beim Kauf des physischen Schuhs durch die Eingabe eines Identifikationscodes entsperrt wird. Dabei avisiert der amerikanische Sportartikelhersteller vor allem das Problem gefälschter Produkte. Durch den Einsatz der Blockchain-Technologie ließe sich die Echtheit eines Produkts nachweisen.

„Potenzielle und aktuelle Eigentümer können digitale Assets über einen oder mehrere Blockchain Ledger, die auf dem dezentralen Computersystem ausgeführt werden, kaufen oder verkaufen. Beispielsweise kann ein Nutzer ein neues Paar gesuchter Sneakers von einem verifizierten Anbieter, der die authentifizierten Herkunftsnachweise vorlegen kann, kaufen. Nach dem Erhalt des Schuhkartons mit den gekauften Schuhen scannt der Benutzer den UPC des Kartons mit einem Barcode-Scanner in einer Sneakers-App auf dem Smartphone.“ – Auszug aus dem Patentantrag

Des Weiteren schlägt Nike vor, dass die Token-Erstellung mit dem Verkauf von Schuhen verbunden wird. Entsprechend ließe sich auch die Knappheit der im Umlauf befindlichen Exemplare nachweisen.

Nike spricht sich für Übergabe des Tokens beim Verkauf aus

Sobald ein Schuh den Besitzer wechselt, lässt sich das Eigentum an dem digitalen Token auf den neuen Eigentümer übertragen. Auf diese Weise wechseln das physische Produkt sowie das digitale Äquivalent beim Handel den Besitzer. Für die Verwaltung sieht das Patent eine separate Applikation vor. Neben der einfachen Handhabung aus Sicht des Benutzers bietet die App auch eine Anlaufstelle, um das Markenengagement zu verbessern.

„Wenn ein Verbraucher ein echtes Paar Schuhe kauft, wird möglicherweise eine digitale Darstellung einer Show erzeugt, mit dem Benutzer verknüpft und ein kryptografisches Token zugewiesen. Hierbei stellen der digitale Schuh und das kryptografische Token zusammen einen CryptoKick dar.“ – Auszug aus dem Patentantrag

Das Patent basiert auf dem Ansatz des beliebten Krypto-Sammelkartenspiels CryptoKitties. Dementsprechend stellen alle verfügbaren Tokens einen realen Wert dar, welcher sich jedoch nicht separat auf der Blockchain handeln lässt.

Nike ermöglicht Züchtung neuer Schuhe auf der Blockchain

Des Weiteren gibt das Patent einen Hinweis darauf, dass die Benutzer die Möglichkeit haben, eigene Schuhe zu züchten.

„Mit dem digitalen Vermögenswert kann der Käufer das materielle Paar Schuhe sicher handeln oder verkaufen, den digitalen Schuh handeln oder verkaufen oder den digitalen Schuh in einer Wallet aufbewahren. Auch das Züchten mit einem anderen digitalen Schuh, um Nachkommen zu züchten und den gezüchteten Nachkommen als neues physisches Paar Schuhe nach Maß herstellen zu lassen, soll im Rahmen der Möglichkeiten liegen.“ – Auszug aus dem Patentantrag

Aktuell zeigt sich, dass mit zunehmender Reife der Blockchain auch das Interesse der Unternehmen steigt. Allerdings warnen Experten bereits heute davor, dass der Blockchain-Sektor wahrscheinlich nicht durch US-amerikanische Unternehmen dominiert wird. Insbesondere ein Blick auf die jüngsten Patentanmeldungen verdeutlicht, dass China die führende Rolle in diesem Bereich einnimmt. Nichtsdestotrotz sind auch Vorstöße großer und etablierter Unternehmen maßgeblich für den Erfolg der neuen Technologie.

Fazit: Nike springt auf den Zug der NFTs

Mit dem genehmigten Patent zur Tokenisierung von Schuhen scheint nun auch Nike den Weg auf die Blockchain zu vollziehen. Wie das Patent verdeutlicht, bildet die beliebte Ethereum Blockchain die technologische Grundlage für das avisierte Vorgehen.

Vor allem die Herstellung von Fälschungen ließe sich auf diese Weise bekämpfen. Käufer können von mehr Transparenz profitieren, während auch Verkäufer höhere und stabilere Preisen genießen. Beim anschließenden Handel eines Sneakers lässt sich das digitale Token auf den neuen Eigentümer übertragen. Die Dokumentation des Eigentumsübergangs erfolgt anschließend auf der Blockchain – hierdurch steigt auch die Transparenz im Markt.

Ich begrüße es, dass mit Nike jetzt einer der größten Sportartikelhersteller den Weg auf die Blockchain findet. Insbesondere der Handel wertvoller und stark limitierter Sondermodelle lässt sich auf diese Weise effizienter und transparenter abwickeln. Die Sinnhaftigkeit dieses Modells für einen Großteil des Sortiments sehe ich allerdings nicht. Vor allem Alltagsschuhe, welche nicht für den Handel geeignet sind, benötigen keine Dokumentation auf einer Blockchain.

Kommentare
  1. Hallo,

    bisher haben wir noch nichts neues zur Umsetzung durch Nike gehört. Sollte es ein Update geben, veröffentlichen wir das natürlich als News.

    Viele Grüße
    Sebastian

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