Zwei neue CO₂-neutrale Krypto-ETPs in Schweizer Börse gelistet
Nach dem gewaltigen Erfolg im Jahr 2021 hat der Schweizer Finanzdienstleister Helveteq gleich zwei neue klimaneutrale börsengehandelte Kryptowährungs-Produkte an der größten Schweizer Börse, der SIX Swiss Exchange, aufgelegt.
Die zwei neuen ETPs basieren auf die Kryptowährungen Bitcoin und Ethereum und haben die Namen Bitcoin Zero (BTCO2) und Ether Zero (ETH2O).
Damit erhöht sich die Gesamtzahl der auf Kryptowährungen basierenden ETPs jetzt auf 155 und Helveteq hält davon 3 an der Schweizer SIX Swiss Exchange.
Ziel dieser beiden „klimaneutralen“ ETPs soll sein, die beiden bekanntesten und umsatzstärksten Kryptowährungen einer noch breiteren Masse an Finanzinvestoren zugänglich zu machen und dabei die CO₂-Bilanz beider zu verbessern.
Aber was sind ETPs eigentlich?
In der Finanzwelt ist häufig von ETPs, ETFs und ETCs die Rede, doch was steckt hinter den Begriffen, was ist das genau?
Diese Frage ist ganz einfach zu beantworten: ETP steht für „Exchange Traded Produkts“, auf Deutsch übersetzt ganz einfach Börsen (Exchange) gehandelte (Traded) Produkte (Produkts).
Bei diesen Produkten unterscheidet man grob in zwei große Gruppen, zum einen die ETFs (Exchange Traded Funds), das sind Sonderformen des guten alten Investmentfonds, die sich auf einen bestimmten Wertpapierindex beziehen.
Die andere Gruppe sind die ETC (Exchange Traded Commodities), also Schuldverschreibungen, die sich auf Rohstoffe und Edelmetalle beziehen und über Banken ausgegeben werden. Zertifikate oder Anleihen sozusagen.
Sinn und Zweck solcher Fonds ist es, ganze Gruppen von Anlagen zu bündeln und in kleinen Teilen auch Kleinanlegern als Investment anbieten zu können. Als Beispiel ein DAX-Fond, in dem sind Aktien aller im DAX enthaltenen Firmen in einer festgelegten Gewichtung enthalten. So kann ein Kleinanleger auch in den DAX investieren, ohne dass er sich von allen DAX-Firmen jeweils die Aktien selbst kaufen muss.
Genauso verhält es sich bei einem Bitcoin-ETF. In so einem Indexfonds wird in vielen verschiedenen Firmen investiert, die direkt mit dem Bitcoin zu tun haben. So kann ein Anleger in einen großen Teil der Bitcoin-Industrie investieren, ohne sich selbst an den einzelnen Firmen zu beteiligen.
Und diese ETFs werden in relativ kleinen Stückelungen angeboten, etwa für 20, 30, oder 50 € je ETF, sodass sich ein Kleinanleger schon für kleines Geld einen Teil der großen Bitcoin-Welt in sein Investment-Portfolio legen kann.
Dafür würde er von keiner Bitcoin-Firma auch nur eine einzige Aktie bekommen. Geschweige denn, in die gesamte Bitcoin-Welt investieren zu können.
Große Nachfrage an Krypto-ETPs
Die Nachfrage an ETPs, ETFs und ETCs, die auf Kryptowährungen aufgelegt sind, ist extrem groß. Bestes Beispiel ist der BTCetc Bitcoin ETP (BTCE), der es seinen Anlegern ermöglicht, in 240 der wertvollsten Firmen zu investieren, die auf dem Bitcoin basieren.
Dieser ETP wurde am 13. Januar des Jahres 2021 über die SIX Swiss Exchange gelauncht und konnte in Jahr 2021 sein Handelsvolumen um über 673 % steigern.
Die berechtigten Vorwürfe am Bitcoin, dass die extreme Energie-Intensität beim Schürfen des Bitcoins nicht akzeptabel ist, bringen immer mehr Firmen dazu, den Bitcoin ökologisch verträglicher zu erzeugen. Oder zumindest den Bitcoin zu Zwecken zu nutzen, die CO₂ einsparen oder rückumwandeln können. Wie etwa das Bitcoin Mining mit 100 % erneuerbarer Energie.
Solche Investments sind sehr gefragt, geben sie doch den Anlegern den Anschein des guten Gewissens. Und genau darauf ziehen die beiden neuen Krypto-ETPs von Helveteq ab.
In diesen Fonds werden nur Firmen aufgenommen, die sich dieser CO₂-Neutralität und ökologischer Werthaltigkeit verschreiben.
Das Bewusstsein für die Verbindung zwischen der Umwelt und der Blockchain-Wirtschaft steigt schnell und wir müssen alle zusammenarbeiten, um nachhaltige Lösungen zu finden. Deshalb fördert und kooperiert Helveteq mit der Universität Zürich für Forschung auf diesem Gebiet, auf deren Grundlage wir den Kohlenstoff Fußabdruck unserer Zero ETP-Familie kompensieren.
Fazit zu den neuen „Zero-Carbon“ ETPs von Helveteq
Die Nachfrage ist da und daher muss das Angebot auch zur Verfügung gestellt werden. Und die Anleger haben damit ein etwas besseres Gewissen. Aber ich verfolge da einen anderen Ansatz.
Natürlich ist es viel besser, wenn der Strom für die Rechenzentren, die die neuen Bitcoins schürfen, aus erneuerbarer Energiegewinnung stammt, als wenn der Strom dafür aus alten Kohlekraftwerken kommt.
Aber noch viel besser wäre es, wenn der Konsensmechanismus einer Kryptowährung erst gar nicht so energieintensiv ist. Und dass das problemlos möglich ist, zeigen hunderte Kryptowährungen, die anders als der Bitcoin ohne den Proof-of-Work auskommen.
Auch unter allen „alten“ Kryptowährungen mit dem Proof-of-Work-Konsensmechanismus verbraucht keine annähernd so viel Energie wie der Bitcoin.
Egal, wie man es dreht oder wendet, der Bitcoin arbeitet viel zu energieintensiv. Das ist eine unakzeptable Energieverschwendung, die unnötig ist und abgeschafft gehört. Ich würde ein Verbot des Bitcoin-Schürfens befürworten.