Thailand – Einführung einer CBDC muss warten
Wie der Gouverneur der thailändischen Zentralbank, Sethaput Suthiwartnarueput, während des Weltwirtschaftsforums in Davos mitteilte, sieht die Bank of Thailand (BoT) keine Notwendigkeit für eine schnelle Einführung einer CBDC. Seiner Ansicht nach gibt es genügend Alternativen für eine CBDC auf dem thailändischen Finanzmarkt.
Der Gouverneur der thailändischen Zentralbank, Sethaput Suthiwartnarueput, erklärte in einem Interview während des Weltwirtschaftsforums in Davos, dass es keinen Grund zur Eile gebe, um eine CBDC in Thailand offiziell einzuführen.
Er betonte weiterhin, dass es genügend Alternativen zu dezentralen Zahlungsmethoden im thailändischen Finanzwesen gebe.
Zwar hatte die thailändische Zentralbank bereits im Jahr 2018 mit ersten digitalen Zahlungsmethoden experimentiert und die Entwicklung einer CBDC begonnen, doch alle diese Zahlungsmethoden haben den experimentellen Status noch nicht abgeschlossen. Auch wenn offiziell verboten, so boomt auch in Thailand der Handel mit Bitcoin und Co.
BoT arbeitet seit 2018 an digitalen Zahlungsmethoden
Eigentlich hatte sich das Königreich Thailand recht früh mit dem Thema digitaler Zahlungsmethoden beschäftigt. Die thailändische Zentralbank Bank of Thailand (BoT) hatte bereits im Jahr 2018 erste Proof-of-Concept-Programme gestartet.
Mit denen wurden grenzüberschreitende Zahlungskanäle mit der Hongkong Monetary Authority sowie mit der Bank of China aufgebaut und getestet. Allerdings haben diese Aktivitäten bis heute den Teststatus noch nicht überschritten.
Der Gouverneur der BoT erklärt, dass die Entwicklung erster grenzüberschreitender CBDC-Zahlungen, zunächst nur für interne Abwicklungen von einigen Großbanken, innerhalb der nächsten 5 Jahre Realität werden könnten.
Weiter warnte Sethaput Suthiwartnarueput davor, dass der Einsatz einer auf Blockchain basierenden Technik im Zahlungsverkehr unbeabsichtigte Folgen und Risiken haben kann, die sich aus intelligenten Verträgen ergeben würden.
Alternativen zur CBDC
Die Militärregierung, die seit dem Putsch von 2004 immer noch die Regierung im Königreich Thailand übernimmt, ist dezentralen Zahlungsmethoden gegenüber sehr feindlich eingestellt und fördert lieber die Mobiltechnologie.
Sie hat eine Initiative mit dem Namen „Thailand 4.0“ ausgerufen, die die Förderung und Weiterentwicklung der Mobiltechnologie vorantreiben soll. Auch der Zahlungsverkehr soll über die Mobiltechnologie laufen.
In Wirklichkeit haben sich alle diese Methoden, die meist auf QR-Code basieren, als ineffektiv und unpraktikabel herausgestellt. Zumal die überwiegend ältere thailändische Bevölkerung kaum Smartphones besitzt und mit dem Umgang nicht vertraut ist.
Thailands Verhältnis zu Kryptowährungen
Thailands Verhältnis zu Kryptowährungen und der Blockchain-Technologie ist uneinheitlich. Die Militärregierung ist generell dem gesamten Thema rund um dezentrale Zahlungssysteme gegenüber feindlich eingestellt und Bezahlungen mit Kryptowährungen sind für Privatpersonen verboten. Und die Thailändische Zentralbank sowie alle Banken in Thailand warnen ausdrücklich davor, sich am Handel mit Kryptowährungen zu beteiligen.
Wir wollen nicht, dass Banken direkt in den Handel mit digitalen Vermögenswerten einbezogen werden, weil Banken (verantwortlich) für Kundeneinlagen und die Öffentlichkeit sind und ein Risiko besteht.
Andererseits kommen aus dem Tourismusministerium gegenteilige Gedanken und Ideen. Sie versuchen Thailand, als Krypto-freundlich darzustellen, um Investoren in das Land zu ziehen.
Die sehen in dem Anlocken von digitalen Nomaden auf der Spur von Kryptowährungen und Blockchain-Technologie eine Möglichkeit, der kriselnden Touristik-Branche Thailands unter die Arme zu greifen.
So plant das Tourismusministerium sogar die Einführung einer eigenen Kryptowährung und eines TAT-Coins. Doch wenn sich die Zentralbank mit ihrer Krypto-feindlichen Politik durchsetzt, dann wird in Thailand niemand mit dem TAT-Coin bezahlen können.
Zu dieser uneinheitlichen Politik Thailands passt jetzt auch die Entscheidung des Finanzministeriums, die geplante Steuer auf Umsätze aus dem Kryptohandel vorerst auf Eis zu legen und bis 2024 auszusetzen. Was von den Kryptobefürwortern in Thailand gefeiert wird.
So sagte Akaradet Diawpanich, CEO der Cryptomind Group Holdings, dass Händler und Investoren eine Befreiung von der Kapitalertragssteuer auf den Kryptohandel befürworten würden. Schließlich würden solche Abgaben den Hauptteil der Kosten des Kryptohandels ausmachen.