Scheitert das Metaverse ohne besseres Internet?

Zusammen mit NFTs bildete das Metaverse das Trendthema des vergangenen Jahres. Um die Vorstellungen zu verwirklichen, die das Metaverse in die Realität umsetzen soll, muss allerdings noch einiges an Entwicklung stattfinden. Laut Mark Zuckerberg ist auch die Konnektivität noch viel zu schwach ausgebaut. Zuerst bedürfe es eines besseren Internets und Mobilfunknetzes.

2021: Metaverse wird zum Trend

Als NFTs 2021 den Durchbruch schafften und durch ihre teils extrem hohen Preise sogar die Aufmerksamkeit der Massenmedien auf sich zogen, entstand eine Reihe von Verkettungen, die den Medienkonzern Facebook nachhaltig prägte.

Nicht nur NFTs in Form einzelner Bilder wie etwa die CryptoPunks profitierten von einer Preisexplosion, sondern auch Projekte, die zeigten, dass NFTs mehr sind, als nur digitale Kunst. Verschiedenste Dinge lassen sich tokenisieren. So eben auch Grundstücke – sowohl in der digitalen, als auch in der physischen Welt.

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Das Videospiel Decentraland, das mit MANA eine eigene Währung als ERC-20 Token führt, startete bereits 2017 in die Beta-Phase und verkaufte seitdem digitales Land. Die Startpreise lagen damals noch bei umgerechnet 20 Euro. 2021 schossen diese Preise drastisch in die Höhe und stiegen bis in sechsstellige Bereiche.

Langfristig konnten sich die als NFTs veräußerten Grundstücke in Decentraland im fünfstelligen Bereich halten. Viele der Non-Fungible Token erzielen auch jetzt noch zehntausend bis dreißigtausend Euro pro Verkauf. Einzelne Ausreißer gibt es vor allem nach oben.

Sogar Prominente sprangen auf den Trend auf, erwarben NFTs und sogar Grundstücke in Decentraland. Eine der Personen ist der US-amerikanische Rapper Snoop Dogg, dessen Nachbargrundstück aufgrund der Nähe zu ihm erst vor wenigen Wochen für 450.000 US-Dollar den Eigentümer wechselte.

Facebook wendet sich dem Metaverse zu

Wind vom Aufstieg des Decentraland bekam auch Facebook und dessen Geschäftsführer Mark Zuckerberg. Für das Firmenkonglomerat schien das Konzept selbst äußerst interessant. Die Aussicht auf ganz neue Vermarktungsmöglichkeiten wirkte sogar so verlockend, dass Facebook kurzerhand eine Umbenennung zu Meta Platforms wagte.

Obwohl der Kurs von Mana und dem Mitbewerber The Sandbox explodierte, traf die Entscheidung nicht überall auf Gegenliebe. Facebook gilt vielen Personen in der Szene als offener Feind. Einerseits handelt es sich um ein zentralisiertes Unternehmen, andererseits ist die Plattform als stark zensiert verrufen.

Erst vergangene Woche berichtete Blockchainwelt über Facebooks Ideen bezüglich des Metaversums. Zum Zeitpunkt kündigte man an, eine künstliche Intelligenz zu entwickeln, die dazu in der Lage sei, alle Sprachen der Erde in kürzester Zeit zu erlernen.

Diese Entwicklung soll das Metaversum ein großes Stück voranbringen. In einem Gespräch mit CNBC erklärt Geschäftsführer Zuckerberg noch genauere Einzelheiten.

Mark Zuckerberg: Internet muss für Metaverse deutlich schneller werden

Die vorherrschende Meinung ist, dass ein Metaversum die physische Welt bis zur Perfektion nachbilden soll. Das unterscheidet das digitale Paralleluniversum von weiteren Videospielen. Tatsächlich ist Decentraland nicht das erste Projekt, das den Ausdruck zur Selbstvermarktung verwendet.

Das erste bekannte Metaversum bildete wohl Second Life ab, das unter dem Namen Linden World im Jahr 2003 startete. Vergleicht man die grafische Darstellung zwischen Second Life und Decentraland, lässt sich kein deutlicher Unterschied in der Wahrnehmung feststellen.

Das Videospiel Second Life

Im Gegensatz zu Second Life ist Decentraland jedoch für VR-Brillen optimiert. Künftig soll diese Technologie mit einer Grafik verbunden werden, die eher Grafik-Krachern wie Crysis oder Battlefield ähnelt.

Bildausschnitt einer Person im Metaversum von Decentraland
Bildausschnitt einer Person im Metaversum von Decentraland

Das erfordert langes Video-Streaming in höchster Qualität, was wiederum Internet mit enormer Geschwindigkeit voraussetzt. Zumindest die Mobilfunknetze seien dieser Anforderung bislang gar nicht gewachsen, sagt Dan Rabinovitsj, Vizepräsident von Meta Platforms.

Wenn man sich das Innovationstempo in der Telekommunikationswelt ansieht, fällt auf, dass diese Branche Schwierigkeiten hat, schneller zu werden.

Dem stimmt Geschäftsführer Mark Zuckerberg zu. Eine verbesserte Technologie im Metaversum lasse die Datenmenge enorm wachsen – dafür sei unser aktuelles Internet aber einfach noch zu schlecht.

Die Schaffung eines echten Gefühls der Präsenz in virtuellen Welten, die für AR-Brillen und VR-Headsets bereitgestellt werden, erfordert massive Fortschritte der Konnektivität.

Muss das Internet für das Metaversum neu erfunden werden?

Die Fortschritte, die Zuckerberg dafür erwartet, müssen größer sein, als sie bisher jemals waren. Telekommunikationsexperte Marc Allera erwartet zwar, dass sich das Metaversum zu einer wirklichen Belastung für das Internet entwickeln werde, hält die Hoffnung auf nötige Entwicklungen innerhalb der nächsten Jahre jedoch für realistisch.

Wenn man sich überlegt, was man heute mit einem Smartphone alles machen kann, im Vergleich zu vor 10 Jahren, dann ist es das Ergebnis der Telekommunikationsindustrie und der Netzbetreiber, die riesige Geldsummen investieren, ohne dass Unternehmen, die am Ende davon profitieren, einen Beitrag leisten.

Die Äußerungen der Meta Platforms hält Allera für eine Schmähung.

Ich versuche mal zu verstehen, welche Rolle sie bei der Unterstützung dieses Ökosystems spielen, abgesehen von der Frage, was wir überhaupt machen.

Muss das Metaverse tatsächlich immersiv und realistisch sein? Das 2D-Spiel Worldwide Webb verfolgt einen anderen Ansatz.

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Lennard ist ein überzeugter Krypto-Enthusiast. Als Freund der Selbstbestimmung begreift er Kryptowährungen als hohes Gut. Seine Begeisterung gilt vor allem den vertraulichen Kryptos.

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