Mastercard ermöglicht Tokenisierung von CBDC
Das Wichtigste in Kürze
- Mastercard hat eine neue Technologie vorgestellt, die digitale Zentralbankwährungen (CBDCs) auf mehreren Blockchains tokenisiert und damit eine neue Ära des vertrauenswürdigen Web3-Commerce einläutet.
- Das Pilotprojekt, das in Zusammenarbeit mit der Reserve Bank of Australia und dem Digital Finance Cooperative Research Centre durchgeführt wird, demonstriert die sichere und effiziente Nutzung von CBDCs in Live-Umgebungen, einschließlich des Kaufs von NFTs auf der Ethereum-Blockchain.
Am 12. Oktober 2023 stellte Mastercard in Sydney, Australien, erfolgreich eine neue Technologie vor, mit der digitale Zentralbankwährungen (CBDCs) auf verschiedenen Blockchains tokenisiert oder „verpackt“ werden können.
Diese innovative Demonstration stellt einen großen Schritt in Richtung interoperabler CBDCs für vertrauenswürdigen Web3-Commerce dar, nicht nur in Australien, sondern weltweit.
Die Vorstellung ist Teil eines Pilotprojekts mit der Reserve Bank of Australia (RBA) und dem Digital Finance Cooperative Research Centre (DFCRC) ist.
Sichere und einfache Nutzung von CBDC
Die innovative Lösung, die in Zusammenarbeit mit Cuscal und Mintable entwickelt wurde, ist das Ergebnis umfangreicher Forschungsarbeiten zur Untersuchung möglicher Anwendungsfälle für eine CBDC in Australien.
Sie beinhaltet strenge Kontrollen, um sicherzustellen, dass das Pilot-CBDC nur von autorisierten Parteien genutzt werden kann.
Diese müssen von lizenzierten Dienstleistern einer umfassenden KYC-Prüfung und Risikobewertung unterzogen worden sein.
Richard Wormald, Division President, Australasia bei Mastercard, sprach über die aufkommende digitale Wirtschaft und das wachsende Bedürfnis der Verbraucher, über mehrere Blockchains hinweg Handel zu treiben.
Er betonte, dass die entwickelte Technologie nicht nur die Wahlmöglichkeiten der Verbraucherinnen und Verbraucher verbessert.
Sie soll zudem neue Perspektiven für die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Netzwerken eröffnen, die einen erheblichen Einfluss auf den Bereich der digitalen Währungen haben.
In einer Live-Umgebung demonstrierte Mastercard die Funktionsfähigkeit der Lösung. So konnte der Inhaber einer Pilot-CBDC den nahtlosen Kauf eines Non-Fungible Token (NFT), der auf der öffentlichen Blockchain von Ethereum verzeichnet ist, durchführen.
Dabei wurde eine bestimmte Menge an Pilot-CBDC auf der RBA-Plattform „gesperrt“ und anschließend ein entsprechender Wert an gewrappten Pilot-CBDC-Token im Ethereum-Netzwerk geprägt.
Entscheidend für den Erfolg dieser Testtransaktion war, dass die Ethereum-Wallets des Käufers und des Verkäufers zusammen mit dem NFT Marketplace Smart Contract auf der Plattform „zugelassen“ waren.
KYC als wichtiges Kriterium
Dieser entscheidende Aspekt zeigte, dass die Plattform in der Lage ist, strenge Kontrollen auch auf öffentlichen Blockchains durchzusetzen, da alle nicht autorisierten Überweisungen aus dem gepackten Pilot-CBDC effektiv blockiert wurden.
Dieses Pilotprojekt nutzte das Multi-Token-Netzwerk von Mastercard, das im Juni 2023 eingeführt wurde und die Grundlage für die Verbesserung von Zahlungs- und Handelsanwendungen mit Blockchain-Technologie bildet.
Es umfasst das Mastercard Crypto Credential, das gemeinsame Verifizierungsstandards und eine Infrastruktur für vertrauenswürdige Blockchain-Interaktionen schafft und eine skalierbare Interoperabilität zwischen den unterstützten Zahlungstoken und Netzwerken gewährleistet.
Multitokennetzwerk von Mastercard essenziell für Blockchainnutzung
Das Multitokennetzwerk, das sich derzeit in der Beta-Phase befindet, ist ein zentraler Bestandteil der Strategie von Mastercard, die Nutzung der Blockchain-Technologie in verschiedenen Zahlungsszenarien zu verbreiten.
Es ermöglicht regulierten Unternehmen, die Funktionen digitaler Vermögenswerte zu nutzen, und wird derzeit mit ausgewählten Finanzinstituten weltweit getestet.
Zack Burks, CEO und Gründer von Mintable, lobte das enorme Potenzial von NFTs, das sich in diesem innovativen CBDC-Pilotprojekt zeige.
Gemeinsam mit Mastercard hat Mintable einen transformativen Anwendungsfall identifiziert. Dabei kommen digitale Währungen und NFTs zusammen, um Betrug und Diebstahl zu verhindern, den Verlust von Dokumenten zu vermeiden und ungeahnte Geschäftsmöglichkeiten zu eröffnen.
Mintology, der B2B-Zweig von Mintable, steht an vorderster Front, wenn es darum geht, die Zugänglichkeit und den Wert von NFTs durch kreative Anwendungen zu steigern.
📣 Exciting news! We’ve partnered with @Mastercard and @Cuscal on a #CBDC pilot in Australia. The project advances CBDC interoperability and enables secure #NFT transactions across blockchains. 🌏https://t.co/Jco9GcbLJd
— Mintable (@mintable_app) October 13, 2023
Nathan Churchward, Domain Lead, Payments bei Cuscal, zeigte sich begeistert von der Zusammenarbeit mit Mastercard bei diesem Projekt, bei dem neue Strategien für das Management von Abwicklungs- und Liquiditätsrisiken im Rahmen des CBDC-Pilotprojekts getestet werden.
Diese Partnerschaft ebnet den Weg für zukünftige Bank- und Zahlungslösungen in Australien.
Das Pilotprojekt der RBA und der DFCRC hat die möglichen Anwendungen eines CBDC in Australien eingehend untersucht.
Im Rahmen des Projekts hat die RBA ein „Pilot“-CBDC herausgegeben, das für die RBA rechtlich bindend ist und von ausgewählten Branchenteilnehmern genutzt wird.
Damit soll demonstriert werden, wie eine CBDC australische Haushalte und Unternehmen bei Zahlungs- und Abwicklungssystemen innovativ unterstützen kann.