Krypto-News der Woche 29. November 2024

Das Wichtigste in Kürze

  • MicroStrategy lockt mit seiner Bitcoin-Strategie neue Investoren an. Andre Tate und Rumble garantierten bereits ihre Investments, Microsoft ist im Gespräch.
  • Memecoins sorgten über die letzten Tage für einen Aufschrei in der Krypto-Szene. Über die Plattform Pump.fun kam es zu einer Reihe von geschmacklosen Werbestrategien.
  • Ein US-Gericht wertet einen Smart Contract erstmals als nicht sanktionsfähig und gesteht somit seine Dezentralität ein.
  • Binance veröffentlicht einen neuen Token namens BFUSD, der rasch für Kritik sorgt, Anlegern aber enorme Zinsen verspricht.

Bitcoin-Strategie von MicroStrategy lockt Investoren an

Die Bitcoin-Strategie des US-amerikanischen Softwareentwicklers MicroStrategy zieht vermehrt neue Investoren an. Während der Bitcoin-Kurs über die vergangenen Wochen mehrmals neue Rekorde aufstellen konnte, stieg das Interesse an der Kryptowährung.

Augenscheinlich überzeugen die jüngsten Gewinne immer mehr Privatpersonen und Unternehmen vom Bitcoin. MicroStrategy begann im September 2020 damit, massenhaft Bitcoin zu erwerben. Hinter dieser Idee steckt Michael Saylor, der zuweilen zu einem der bekanntesten Bitcoin-Maximalisten aufgestiegen ist.

Saylor konnte jüngst die Videoplattform Rumble davon überzeugen, ebenfalls in BTC zu investieren. Das Unternehmen will in einem unbekannten Zeitraum bis zu 20 Millionen US-Dollar anlegen. Die Einkaufszeitpunkte will man individuell an der Marktlage bemessen.

Einfacher hält es hingegen der bekannte Finanzguru Andrew Tate. Er will jeweils eine Million US-Dollar in BTC investieren, sobald ein weiteres Investment seitens MicroStrategy bekannt wird.

Seit einigen Tagen spekuliert die Szene zudem über einen Einstieg des Technologieriesen Microsoft. Das US-Unternehmen will am 10. Dezember während einer Aktionärsversammlung darüber abstimmen, ob man künftig in Bitcoin investiert. Gerüchten zufolge soll der Vorstand von dem Vorschlag negativ beeindruckt sein.

Darum sorgen Memecoins jetzt für Skandale

Im Januar ging mit Pump.fun eine neuartige Memecoin-Plattform online. Der Dienst erlaubt eine besonders einfache Erstellung nutzergenerierter Token. Die Veröffentlichung der Plattform läutete eine Zeit des extremen Memecoin-Wahns ein.

Über die letzten Tage sorgten Memecoins für Skandale in der Krypto-Szene. Schuld war einmal mehr Pump.fun. Die Plattform fügte im August eine Livestream-Funktion hinzu, über die die Situation in den letzten Tagen eskalierte.

In der Hoffnung, durch Memecoins reich zu werden, erschufen immer mehr Nutzer ihre eigenen Token und versuchten, diese auf extreme Arten zu bewerben. Durch pornografische, gewaltsame Inhalte oder durch aufgezeichneten Drogenmissbrauch wollten die Ersteller für Aufmerksamkeit sorgen.

In der Krypto-Szene führten diese Maßnahmen zu einem Aufschrei. Infolgedessen verzeichneten die Spaßwährungen unter den Top-100 auch keine beachtlichen Kursgewinne mehr. Dafür wäre die Zeit normalerweise reif gewesen, da der Bitcoin-Kurs stagnierte.

In dieser Aufnahme feuert der Ersteller eines Memecoins eine Pistole aus dem Fenster, um Käufe seines Tokens zu zelebrieren. Seinen Stream übertrug er via Pump.fun. Dieses Beispiel zählt zu den milderen Szenarien. Die Plattform entfernte die Livestream-Funktion nach einer Welle der Kritik vor wenigen Tagen.

US-Gericht wertet Smart Contracts erstmals als nicht sanktionsfähig

Ein US-Gericht wertete Smart Contracts am Dienstag erstmals als nicht sanktionsfähig. Das Gericht folgt damit einer Argumentation der gemeinnützigen Organisation Coincenter, wonach man einen automatisierten virtuellen Vertrag nicht wie eine reaktionsfähige Entität behandeln könne.

“Unsere Theorie wurde vom Gericht bestätigt”, schrieb Neeraj Agrawal über den Gerichtsprozess. Er verlinkte eine rechtliche Einschätzung, die Coincenter bereits 2022 veröffentlichte.

In der Entscheidung des Gerichts ging es konkret um die Zukunft des Ethereum-Mixers Tornado.cash. Das US-Finanzministerium sanktioniert den Dienst seit 2022. Trotz enormer Sanktionen kann man nur milde Erfolge verzeichnen. So wurde etwa die Webseite Tornado.cash konfisziert.

Der dezentrale Krypto-Mixer bleibt dennoch weiterhin erreichbar. Um seine Funktion außer Kraft zu setzen, müsste das gesamte Ethereum-Netzwerk offline gehen.

Das Sanktionsbüro des US-Finanzministeriums, kurz OFAC, behandelte den DeFi-Dienst wie eine reaktionsfähige Person oder Organisation. Laut Gerichtsentscheid handelte das Ministerium dabei rechtswidrig.

Laut Gesetzeslage sind derlei Sanktionen nur gegenüber Eigentum legal. Als dezentraler Dienst fällt Tornado.cash nicht in diese Kategorie, argumentierte Richter Don Willett.

Tornado.cash ist seit 2022 einer der wichtigsten Fälle rund um Krypto-Regulierung. Der Dienst zog viel negative Aufmerksamkeit auf sich, da er wiederholt von Kriminellen genutzt wurde, die dank ihm ihre Spuren verwischten. Zu den ständigen Nutzern zählte die Hackergruppe Lazarus.

Alexey Pertsev wurde im Mai zu fünf Jahren und vier Monaten Haft verurteilt. Weitere Klagen gegen Roman Semenov und Roman Storm laufen aktuell. Es handelt sich um die drei Hauptentwickler der dApp.

Die Haftstrafe Pertsevs verteidigte ein niederländischer Richter mit dem Argument, dass er keine Sicherheitsüberprüfung der eingezahlten Gelder implementiert habe. Eine solche Überprüfung ist nicht realistisch umsetzbar. Zudem verletzt es den Neutralitätsgrundsatz der Blockchain.

BFUSD: Binance veröffentlicht umstrittenen Token

Unter dem Namen BFUSD veröffentlichte die Krypto-Börse Binance am Mittwoch einen neuen, umstrittenen Token. Diesen können Kunden der Börse als Margin im Futures-Trading anlegen.

Es handelt sich um einen Belohnungstoken, von dem Nutzer nur Anteile entsprechend ihrem Rang auf Binance erwerben dürfen. Wer die Währung auf Binance anlegt, erhält einen effektiven Jahreszins von aktuell 19,5 Prozent.

Viele Nutzer stellen die Funktionsweise des Tokens infrage. Jameson Lopp hält seine Zinsrate für merkwürdig.

Diese Tatsache löste in der Krypto-Szene viele Fragen aus. Einige Nutzer kritisierten die Veröffentlichung des Tokens generell. Obwohl er dem Wert des US-Dollars entspricht, lässt er sich nicht außerhalb von Binance nutzen, da eine Auszahlung nicht möglich ist.

Die hohe Zinsrate rief immense Zweifel auf den Plan. Viele Kritiker zogen Vergleiche zum Anchor Protocol und dem gescheiterten Stablecoin TerraUSD (UST). Dort lockte man ebenfalls Kunden mit hohen Zinsen an.

Auch die Geldquellen seien ähnlich – Binance gibt hier Staking über Blockchains und Delta-Hedging an und tritt damit exakt in die Fußstapfen von Anchor.

Ein Großteil der ausgezahlten Zinsen dürfte jedoch aus Reserven von Binance stammen. Die Krypto-Börse schuf eine riesige Anzahl an Token, um diese als Zinsen auszuzahlen. So kann man Kunden über das Projekt anlocken.

Ein Crash wie bei Terra ist hierbei nicht zu erwarten, da BFUSD keine Wechselwirkung mit einer weiteren Kryptowährung aufweist.

DeFi-Blockchains stark im Aufwind

Im Wochentrend befinden sich vor allem DeFi-Blockchains stark im Aufwind. Auch die Token sogenannter Metaversen steigen stark an. So setzt sich das Metaverse The Sandbox (SAND) mit einem Plus von 79 Prozent als Wochensieger ab.

Auf Rang zwei folgt der Ethereum Name Service (ENS) mit einem Gewinn von 72 Prozent. Der Dienst bietet Web3-Domains an.

Auf dem dritten Rang folgt die Smart-Contract-Plattform Stellar (XLM), die über die letzte Woche um 69 Prozent zulegen konnte,

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Lennard ist ein überzeugter Krypto-Enthusiast. Als Freund der Selbstbestimmung begreift er Kryptowährungen als hohes Gut. Seine Begeisterung gilt vor allem den vertraulichen Kryptos.

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