Krypto-News der Woche 28. März 2025

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine neue Bundesregierung zwischen CDU/CSU und SPD plant die Abschaffung der Krypto-Haltefrist. Statt möglicher Steuerfreiheit wären dann generell 30 Prozent Kapitalertragsteuer auf realisierte Kursgewinne fällig.
  • GameStop könnte mehrere Milliarden US-Dollar in Bitcoin investieren. Das Unternehmen hält derzeit rund fünf Milliarden US-Dollar in seiner Reserve und kündigte den Kauf von BTC an.
  • Donald Trump veröffentlicht einen eigenen Stablecoin und kooperiert mit der Krypto-Börse Crypto.com, um eigene ETFs international zu starten.
  • Der Kryptomarkt scheint erneut in einen Abwärtstrend zu verfallen.

Mögliche neue Bundesregierung plant Abschaffung der Krypto-Haltefrist

Eine mögliche neue Bundesregierung zwischen CDU/CSU und SPD plant die Abschaffung der einjährigen Krypto-Haltefrist. Bislang sind Gewinne aus Krypto-Trades in der Bundesrepublik Deutschland steuerfrei, sofern die Kryptowährungen für mindestens 365 Tage gehalten wurden.

Schon in der Vergangenheit war die Steuerfreiheit auf Krypto-Profite einzelnen Elementen in der deutschen Politik ein Dorn im Auge. 2022 verhandelte die Politik darüber, ob statt der einjährigen Haltefrist stattdessen die zehnjährige Spekulationsfrist für Kryptowährungen gültig ist. Damals wurde dieser Gedanke verworfen.

Im Frühjahr 2024 machte die Grüne Partei Schlagzeilen, da sie erneut die Abschaffung der Haltefrist forderte. Dasselbe Konzept verfolgt mittlerweile die SPD, wie BTC-Echo aus Insiderkreisen erfahren haben soll.

Zur Verhandlung über eine mögliche Koalition zwischen CDU/CSU und SPD kamen verschiedene Arbeitsgruppen zusammen, deren Ziel die Erstellung eines Koalitionsvertrags ist. Die Arbeitsgruppe “Haushalt, Steuern, Finanzen” kommentierte in der finalen Fassung ihres Plans auch die aktuelle Gesetzeslage für Krypto-Steuern.

“Den Abgeltungssteuersatz auf private Kapitaleinkünfte erhöhen wir auf 30 Prozent. Einkünfte aus Kryptowährungen besteuern wir wie Kapitaleinkünfte”, heißt es darin.

Demnach soll die einjährige Haltefrist und damit die mögliche Steuerfreiheit auf Krypto-Gewinne künftig entfallen. Laut BTC-Echo sei die Idee bei CDU/CSU nicht auf Gegenliebe gestoßen. In einer finalen Fassung der Arbeitsgruppe war sie trotzdem enthalten.

Auf Rückfrage des Nachrichtenmagazins sollen Politiker abgewunken haben. Es handele sich nur um einen Nebenaspekt, der für die Unionsparteien nicht maßgebend sei. Eine Einführung der neuen Steuer drohe demnach nicht.

Ob sich die Krypto-Szene auf das Versprechen der CDU verlassen kann, sei dahingestellt. Neben einer generellen Steuer auf Krypto-Gewinne droht auch eine Steueranhebung auf sämtliche Kapitaleinkünfte um fünf Prozentpunkte. Die aktuelle Kapitalertragsteuer liegt bei 25 Prozent. Eine Regierungsbildung zwischen CDU/CSU und SPD gilt als sehr wahrscheinlich.

GameStop könnte Milliarden US-Dollar in Bitcoin investieren

Die US-amerikanische Einzelhandelskette GameStop könnte einige Milliarden US-Dollar in Bitcoin investieren. Diese Woche kündigte das Unternehmen an, Bitcoin als betriebliche Reserve zu nutzen.

Diese Ankündigung folgt auf das Zusammentreffen des GameStop-Geschäftsführers Ryan Cohen mit dem Bitcoin-Maximalisten Michael Saylor im Februar. Saylor erlangte 2020 große Bekanntheit in der Krypto-Szene, da er mit seinem Unternehmen Strategy (damals noch MicroStrategy) eine milliardenschwere Bitcoin-Investmentstrategie begann.

“Ein Schritt in die richtige Richtung”, kommentierte Saylor GameStops neue Bitcoin-Strategie.

Saylor und Cohen sprachen vermutlich darüber, wie GameStop seine Zukunft mit ähnlichen Bitcoin-Investments retten könnte. Das Kerngeschäft beider Unternehmen gilt als rückläufig. Besonders GameStop hat mit einer Erneuerung seiner Branche zu kämpfen.

Der Verkauf von physischen Videospielen nimmt in den letzten Jahren zunehmend ab. Wachsende Teile der Kundschaft wandern zu digitalen Angeboten ab und kaufen die Spiele lieber über das Internet.

GameStop könnte deshalb versuchen, sich an der Börse als Bitcoin-Proxy-Investment zu etablieren. Die GME-Aktie würde dann also vor allem einer Investition in Bitcoin gleichkommen – allerdings über ein reguliertes Aktienunternehmen, statt eines direkten Kaufs der Kryptowährung.

Aktien wie MSTR oder COIN gelten bereits seit Längerem als Krypto-Proxy-Investments. Auch im Bezug auf das mögliche Ausmaß könnte GameStop in die Fußstapfen von Strategy treten. Aktuell verfügt das Unternehmen über US-Dollar-Rücklagen in Höhe von rund fünf Milliarden US-Dollar.

2024 erzielte die Einzelhandelskette 3,8 Milliarden US-Dollar an Nettoeinnahmen. Demnach könnte das Unternehmen künftige Einkünfte ebenfalls in Bitcoin investieren, um allmählich eine Reserve anzulegen.

Saylor ist nicht der einzige Stratege, der GameStop vom Bitcoin-Investment überzeugt hat. Auch Matt Cole, Geschäftsführer des Vermögensverwalters Strive, rief GameStop im Februar zu Bitcoin-Käufen auf. Wegen der US-Dollar-Rücklagen in Milliardenhöhe warnte er vor enormen Verlusten, die durch die Inflation drohen.

Welche Summen die Einzelhandelskette tatsächlich in BTC investieren möchte, ist bislang nicht bekannt. Die GME-Aktie verzeichnete nach der Ankündigung zunächst starke Gewinne und stürzte dann deutlich ab.

Trump baut Krypto-Investment aus

Der kryptofreundliche Politiker und amtierende US-Präsident Donald Trump baut sein Krypto-Investment weiter aus. Zuletzt kündigte sein Unternehmen, die Trump Media & Technology Group (kurz TMTG) eine Partnerschaft mit der Krypto-Börse Crypto.com an.

Crypto.com zählt zu den zehn größten Handelsplätzen der Erde, die den An- und Verkauf von Kryptowährungen erlauben. Laut eigenen Angaben sind bereits 140 Millionen Nutzer weltweit registriert.

Über ein Tochterunternehmen des Marktplatzes – Foris Capital US – möchten die beiden Unternehmen künftig gemeinsam Krypto-ETFs veröffentlichen. Laut Bekanntmachung sollen die Fonds sowohl einzelne Kryptowährungen als auch Kollektionen mehrerer Kryptos oder Wertpapiere von Blockchain-Unternehmen umfassen.

Während Crypto.com für die Verwaltung der ETFs verantwortlich ist, profitiert Trump von der Namensgebung. Die ETFs sollen unter dem Markennamen Truth.Fi auf den Markt kommen. Der Begriff ist ein Kofferwort, das Trumps Marke Truth Social mit Fi – einer Kurzfassung für Finance – verschmilzt.

Nur einen Tag später kündigte die von TMTG betriebene Finanzplattform World Liberty Financial (WLFI) den Start eines eigenen Stablecoins namens USD1 an. Der Token soll vorrangig auf WLFI zum Einsatz kommen. Das Geschäftskonzept ist auf Krypto-Lending durch institutionelle Investoren ausgerichtet.

BlackRock startet europäisches Bitcoin-ETP

Nach dem durchschlagenden Erfolg der iShares Bitcoin ETF seit Januar 2024 startet BlackRock nun auch ein eigenes europäisches Bitcoin-ETP. Das neue iShares Bitcoin ETP (2BTC) ist in der Schweiz registriert und lässt sich an den Börsen von Paris, Amsterdam und Frankfurt am Main handeln.

Unter einigen Krypto-Enthusiasten sorgte die Meldung für Heiterkeit. Zwar genießt BlackRock als größter Vermögensverwalter der Erde unter vielen Investoren einen besonderen Status, jedoch gilt der europäische Markt nicht als besonders bullisch.

21Shares startete das erste europäische Bitcoin-ETP bereits im Jahr 2018. Seither kamen viele weitere Krypto-ETPs und neue Anbieter hinzu. Ein durchschlagender Erfolg, wie ihn die US-amerikanischen BItcoin-ETFs Jahre später erlebten, gelang in Europa nie.

Laut JustETF konnte 2BTC bereits einige Investments einsammeln. Das ETP verwaltet demnach bereits 694 Millionen US-Dollar.

Kryptomarkt schreibt rote Zahlen

Über die letzten Stunden schreibt der Kryptomarkt überwiegend rote Zahlen. Der Bitcoin-Kurs notiert bei 84.366 US-Dollar. Im Wochentrend stieg er um milde 0,34 Prozent, doch im Tagestrend zeichnen sich Verluste ab. So sank BTC seit gestern um 2,61 Prozent.

Damit ähnelt Bitcoins Kursbewegung auch dem Rest des Kryptomarktes, der seit gestern 2,97 Prozent seines Werts verlor und nun 2,74 Billionen US-Dollar vereint.

Im Wochentrend gibt es einige nennenswerte Profiteure. Cronos (CRO), die Kryptowährung der Krypto-Börse Crypto.com stieg um 38 Prozent auf 0,10 US-Dollar und führt damit den Markt an.

Auf dem zweiten Platz folgt der Memecoin Four (FORM), der um 33 Prozent auf 2,40 US-Dollar stieg. Four entstand anscheinend in Anlehnung an die Ausdrucksweise des Binance-Gründers Changpeng Zhao. CZ erwähnt die Zahl “4” auf sozialen Netzwerken üblicherweise, um auf Täuschungen oder Panikmache in Medien hinzuweisen.

Auf dem dritten Rang findet sich Berachain (BERA) mit 26 Prozent Gewinn und einem Marktwert von 8,37 US-Dollar. Berachain ist eine EVM-fähige Smart-Contract-Plattform.

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Lennard ist ein überzeugter Krypto-Enthusiast. Als Freund der Selbstbestimmung begreift er Kryptowährungen als hohes Gut. Seine Begeisterung gilt vor allem den vertraulichen Kryptos.

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