Krypto-News der Woche 23. Juni 2023

Das Wichtigste in Kürze

  • Neues Protokoll Ethscriptions erlaubt native NFTs auf der Ethereum-Blockchain.
  • Terra-Gründer Do Kwon wird wegen Einreise mit gefälschten Dokumenten in Montenegro verurteilt.
  • Die Deutsche Bank setzt ihre Krypto-Strategie mit dem Antrag auf eine Kryptoverwahrlizenz fort.
  • Der IWF fordert international die Förderung von CBDCs. Im Kampf gegen Krypto sollen diese interoperabel sein.
  • Der Bitcoin-Kurs explodiert nach dem Einstieg mehrerer Wall Street Firmen in die Kryptobranche.

Ethscriptions: Neues Protokoll ermöglicht native ETH-NFTs

Ein neues Protokoll namens Ethscriptions ermöglicht native ETH-NFTs. Die zweitgrößte Blockchain führt zwar schon seit Jahren non-fungible Token, diese sind jedoch in den meisten Fällen nicht direkt auf der Blockchain gespeichert. Stattdessen wird ein Link hinterlegt, der auf einen zentralen oder dezentralen Speicherort verweist.

In der Vergangenheit hat das bereits mehrfach zu Auseinandersetzungen und Problemen geführt. Wer ein digitales Kunstwerk erwarb, der konnte sich bereits über dessen plötzliches Verschwinden wundern. Darüber hinaus besteht so die Möglichkeit, die hinterlegte Datei zu verändern.

Um diese Schwächen zu beheben, rief der Mitgründer der Musik-Plattform Genius, Tom Lehman, das Protokoll Ethscriptions ins Leben. Es beruht auf dem Prinzip der Ordinals, die auf der Bitcoin-Blockchain seit Januar enorme Erfolge feiern.

Native NFTs waren auf Bitcoin zuvor nicht möglich. Das neue Protokoll speichert Bilder direkt auf der größten Blockchain mit einer Größe von bis zu vier Megabyte. Lehman entwickelte ein ähnliches Prinzip für Ethereum. Hier nutzt er als Speicherort die Calldata der Ethereum Smart Contracts.

Calldata definiert normalerweise die Funktionsweise von Smart Contracts. In diesem Fall wird der Speicher jedoch umfunktioniert, um Pixelkunst darin zu hinterlegen. Anders als beim Bitcoin darf die Datei jedoch maximal 96 Kilobyte groß sein.

Während übliche Ethereum NFTs Zertifikate für jedes erfindliche Objekt sein können, sind Ethscriptions bislang immer nur Bilder. Erfinder Lehman will an dem Projekt weiterarbeiten, um künftig auch andere Mediendateien zu erlauben.

Der US-Amerikaner will durch seine Arbeit zu mehr Dezentralisierung in Ethereums NFT-Ökosystem führen. Ethscriptions sind durch die engere Verwendung der Blockchain weniger empfindlich für Manipulation.

Terra-Gründer Do Kwon kommt hinter Gitter

Monatelang befand sich Terra-Gründer Do Kwon auf der Flucht vor Behörden, nun kommt er hinter Gitter. Dem Südkoreaner drohen in seiner Heimat Südkorea und in den USA verschiedene Klagen, die ihm vor allem den Betrug vorwerfen. Die Anschuldigungen kamen nach dem Kollaps der Kryptowährung Terra (LUNA) im Mai 2022 auf.

Kwon behauptete immer wieder, nicht auf der Flucht zu sein. Nachdem er Südkorea verlassen hatte und sich zeitweise in Singapur niederließ, reiste er jedoch nach Dubai und von dort aus auf den Balkan. So hielt er sich in Serbien und Montenegro auf.

In Montenegro wurden Behörden schließlich auf den Südkoreaner aufmerksam, als er sich mit einem Kollegen in einem Flugzeug befand. Der Privatjet sollte nach Dubai abfliegen. Kwon und sein enger Mitarbeiter hatten sich offenbar in Europa aufgehalten, um Firmen und Bankkonten zu eröffnen.

Montenegro warf beiden Beschuldigten vor, gefälschte Pässe bei ihrer Einreise verwendet zu haben und jeweils einen weiteren gefälschten Pass im Gepäck geschmuggelt zu haben. Kwon und sein koreanischer Landsmann Han Chang-joon verwendeten bei ihrer Einreise Pässe des Staates Costa Rica. Die im Gepäck befindlichen Dokumente wiesen eine Staatszugehörigkeit zu Belgien aus.

Laut Aussagen der Südkoreaner waren die gebrauchten costa-ricanischen Pässe echt. Nur die belgischen Fassungen seien Fälschungen gewesen. Ein Gericht in Montegro wies diese Behauptung jedoch zurück und verurteilte den Terra-Gründer und seinen Angestellten zu vier Monaten Haft.

Für Kwon wird die juristische Auseinandersetzung erst beginnen. Wesentliche Klagen dürften ihn in Südkorea oder in den USA nach einer Auslieferung durch Montenegro erwarten. Die erste Verurteilung geht für ihn glimpflich aus. Kwon befindet sich seit März in Untersuchungshaft in Montenegro.

Die dabei bereits abgesessene Haftzeit wird auf seine Verurteilung angerechnet. Demnach dürfte er in knapp einem Monat bereits wieder ein freier Mann sein. Eine weitere Anklage könnte ihn erwarten, da ihm vorgeworfen wird, den Politiker Milojko Spajić bestochen zu haben.

Deutsche Bank beantragt Krypto-Lizenz bei BaFin

Die Deutsche Bank beantragt eine Krypto-Lizenz bei der deutschen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Es geht dabei um eine Erlaubnis, als Verwahrer von digitalen Währungen aufzutreten.

Zwar beschreibt die Lizenz nicht konkret, dass es sich hierbei um Kryptowährungen wie Bitcoin handeln muss, digitale Währungen umfassen jedoch auch Kryptowährungen. Ziel einer neuen Strategie des Unternehmens ist es, mehr Einnahmen durch Gebühren zu erzielen.

Diese Gebühren sollen durch digitale Währungen generiert werden. Nahe liegt demnach eine Betätigung der Deutschen Bank als Krypto-Börse oder in einem ähnlichen Feld. Augenscheinlich soll das Angebot zunächst oder generell institutionellen Kunden gelten.

Der Antrag auf die digitale Lizenz ist ein weiterer Schritt innerhalb eines breiteren Trends bei der Deutschen Bank. So finanzierte das Unternehmen bereits eine digitale Handelsplattform namens Taurus mit 65 Millionen US-Dollar. Derzeit arbeitet man an der Bereitstellung von digitalen Produkten wie Krypto-ETPs.

IWF fordert interoperable CBDCs

Der Internationale Währungsfonds (IWF) fordert interoperable CBDCs. Das geht aus einer Konferenz hervor, welche die Organisation jüngst in Marokkos Hauptstadt Rabat veranstaltete.

Dort erklärte die Direktorin des IWF, Kristalina Georgiewa, man müsse aktiv an CBDCs arbeiten. Die bulgarische Politikerin will mit dem digitalen Zentralbankgeld ein Gegengewicht zu Kryptowährungen erschaffen.

Um auch für Investoren interessant zu sein, sollen die digitalen Währungen jedoch nicht nach dem übllichen Fiat-Prinzip gestaltet werden, sondern durch Echtwerte gedeckt sein. Zudem bittet sie die Zentralbanken der Erde darum, CBDCs interoperabel zu gestalten.

Internationale Zahlungen sollen so viel einfacher und kostengünstiger werden als bisher. Kryptowährungen lassen sich unter diesen Gesichtspunkten heute bereits besser verwenden als klassische Zahlungsmethoden. Selbst langsame Kryptowährungen wie Bitcoin lässt sich deutlich schneller und billiger rund um den Globus senden.

“CBDCs sollten keine fragmentierten nationalen Angebote sein… Für effizientere und fairere Transaktionen brauchen wir Systeme, die Länder miteinander verbinden: Wir brauchen Interoperabilität. Aus diesem Grund arbeiten wir beim IWF am Konzept einer globalen CBDC-Plattform.” Erklärte die Bulgarin.

Die CBDC-Plattform des IWF trägt den Namen XC und soll als zentrale Anlaufstelle dienen. Es ist ein Konzept, das bereits von mehreren Krypto-Unternehmen aufgegriffen wurde. Eines davon ist XRP-Herausgeber Ripple.

Ripple stellte im Mai seine neue CBDC-Plattform vor. Dort können Zahlungen verschiedener Zentralbankwährungen nicht nur digital abgewickelt werden – die Währungen können darauf kinderleicht entstehen.

Das Potenzial einer solchen Plattform ist laut IWF enorm. Aktuell zahlen Nutzer pro Jahr ganze 44 Milliarden US-Dollar, um internationale Zahlungen zu absolvieren. Durchschnittlich entfallen 6,3 Prozent internationaler Transfers auf die erhobenen Gebühren.

Behebt man diese Schwachstelle, so könne man mit Kryptowährungen konkurrieren und den drohenden Bedeutungsverlust von Zentralbanken vermeiden.

Hoffnungsvolle Ripple-Anhänger glauben, die internationale Finanzorganisation kooperiere zur Umsetzung der Pläne mit dem Unternehmen Ripple. Beweise gibt es dafür bislang nicht.

Bitcoin Kurs explodiert nach Einstieg der Wall Street

Der Bitcoin Kurs explodiert, nachdem bekannte Firmen der Wall Street in die Kryptobranche einsteigen. Zuletzt war ein deutlicher Abwärtstrend zu vernehmen. Der Grund: Die Kryptobranche wird zunehmend attackiert – insbesondere in den USA.

Die regulatorische Unklarheit führte bei vielen Investoren zu tiefer Sorge. Sogar das Fortbestehen der Kryptobranche in den USA galt als unklar. Neueste Entwicklungen lösen jedoch eine Bullenstimmung aus.

Maßgebend dafür sind klassische Finanzunternehmen – auch als Wall Street Firmen betitelt. Es handelt sich insbesondere um BlackRock, Citadel, Fidelity und Charles Schwab. Die Finanzunternehmen wagen trotz – oder gerade wegen – der Konflikte in den USA gerade jetzt den Einstieg die Kryptobranche.

BlackRock meldete einen verheißungsvollen Bitcoin Spot ETF an, dessen Vorbild inzwischen mehrere Firmen folgten. Citadel, Fidelity und Charles Schwab finanzieren die Krypto-Börse EDX Markets, die am 20. Juni startete.

Der Einstieg dieser großen, etablierten Firmen löst am Markt das Gefühl der Sicherheit aus. Der Bitcoin-Kurs springt infolgedessen mehr als 21 Prozent in den letzten sieben Tagen in die Höhe. BTC notiert zu Redaktionsschluss bei 31.320 US-Dollar. Auch Ethereum wächst mit 15 Prozent deutlich und wird für 1.930 US-Dollar gehandelt.

Bitcoin Kurs 17. bis 26. Juni
Der Bitcoin-Kurs in US-Dollar vom 17. bis zum 26. Juni

Der gesamte Kryptomarkt legt allein seit gestern um drei Prozent zu. Wochensieger ist erneut der Memecoin Pepe (PEPE) mit +90 Prozent. Darauf folgen Bitcoin Cash (BCH) mit +70 Prozent und die chinesische Smart Contract Plattform Conflux (CFX) mit einem Gewinn von 49 Prozent.

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Lennard ist ein überzeugter Krypto-Enthusiast. Als Freund der Selbstbestimmung begreift er Kryptowährungen als hohes Gut. Seine Begeisterung gilt vor allem den vertraulichen Kryptos.

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