Kryptos mit Hebel handeln

Jetzt Kryptowährungen mit Hebel handeln

Krypto-News der Woche 20. Januar 2023

Das Wichtigste in Kürze

  • Genesis ist insolvent, Muttergesellschaft DCG leitet bereits Sparmaßnahmen ein
  • Der digitale Euro soll kein Überwachungsinstrument werden, das Bargeld nicht ersetzen und die Entscheidungen des Nutzers nicht einschränken
  • SHIB-Layer-2 Shibarium nähert sich der Betaphase

 

Krypto-Lender Genesis ist insolvent

Die Risikokapitalgesellschaft Digital Currency Group gilt als letztes großes Risiko des Kryptomarktes während der Baisse. Kritiker befürchten schon seit Monaten, dass es auch hier zu Einbrüchen kommen könnte. Besonders laut wurden die Stimmen nach dem FTX-Crash im November.

Nun bewahrheiten sich die Befürchtungen – zumindest in ihrem Ansatz. Krypto-Lender Genesis ist insolvent. Heute stellte das Unternehmen einen Insolvenzantrag im US-Bundesstaat New York. Erst vorgestern machten Gerüchte die Runde, die von einem Insolvenzantrag sprachen. Bloomberg hatte die These verbreitet und berief sich dabei auf Insider.

Genesis verfügt aktuell laut eigenen Aussagen über ein Vermögen von 150 Millionen US-Dollar. Dieses Geld soll in die Restrukturierung fließen, die man durch das Insolvenzverfahren anstrebt.

Genesis Trading ist – wie der Name bereits sagt – ein Tradingunternehmen. Zu dem Konzern gehören jedoch auch über 200 weitere Betriebe. Zum Firmenkonglomerat gehört auch Genesis Global Capital – ein großer Krypto-Lender, der sich auf institutionelle Geschäfte konzentrierte.

Mittlerweile scheint es, als betätigte sich Genesis in den gleichen Feldern wie die bereits gescheiterte FTX-Gruppe und der ebenfalls insolvente Krypto-Lender Celsius.

Demnach verwendete man die Leihgaben der Kunden, um damit auf Marktbewegungen zu spekulieren. Es folgt die Illiquidität, die im November zum Auszahlungsstopp führte, schließlich auch die Insolvenz.

Ausstehend sind nach derzeitigen Angaben etwa drei Milliarden US-Dollar. Fast 1,7 Milliarden US-Dollar gingen von Genesis direkt an den Mutterkonzern DCG.

Dieser gab zuletzt bekannt, vor Einbrüchen am Kryptomarkt zwar nicht gefeit zu sein, den Betrieb allerdings wie gewohnt weiterzuführen. Kredite von Genesis zahle man pünktlich zurück.

Opfert die DCG Genesis zum eigenen Schutz?

Aufgrund der inneren Verstrickungen überrascht es wenig, dass viele Kritiker der DCG einen kritischen Zustand attestieren, wenn Genesis bereits zu dem Mittel des Insolvenzverfahrens greifen muss.

Dieses werten einige Marktbeobachter obendrein als einen Akt der Strategie. Schon gestern behauptete Twitter-Nutzer AP_Abacus, derartige Gerüchte von Mitgliedern der Branche erfahren zu haben. Inzwischen gibt es von Gemini-Geschäftsführer Cameron Winklevoss erste öffentliche Aussagen.


Gemini ist eine Krypto-Börse, die zu den rund 100.000 Gläubigern von Genesis gehört. Gemini verfügt darüber hinaus selbst über 340.000 Nutzer, die Genesis Geld verliehen. Sie erlangten den Zugang über eine Schnittstelle auf Gemini.

Winklevoss geriet mit DCG-Geschäftsführer Barry Silbert über die vergangenen Wochen bereits mehrfach aneinander. Er unterstellt Silbert Betrug. Durch das Insolvenzverfahren versuche er sich aus der Schlinge zu ziehen und seine Risikokapitalgesellschaft DCG zu retten.

Winklevoss droht deshalb mit Klagen. Es sei nicht hinzunehmen, dass man Missetäter davonkommen lasse. Diese müsse man zur Rechenschaft ziehen, so der Tenor.

Die Kryptobranche könnte unterdessen noch größere Sorgen haben. Der Bärenmarkt von 2022 ließ bereits unzählige Unternehmen zusammenbrechen. Neben den bekannten Namen 3AC, Celsius oder FTX gab es auch etliche kleinere Firmen, die den Einbrüchen nicht mehr standhalten konnten.

Im Hintergrund vieler insolventer Unternehmen stand Genesis als Geldgeber. Kritiker glauben, dass die DCG, zumindest aber Genesis, das Jahr nicht überleben. Erneute Crashes dürften dem Kryptomarkt wieder kräftige Hiebe versetzen und die Kurse erneut torpedieren.

EU richtet digitalen Euro neu aus

In der Krypto-Szene sind CBDCs ebenso bekannt wie verhasst. Als Instrument staatlicher Überwachung gelten sie als das genaue Gegenteil von Kryptowährungen. Auch sonst findet das digitale Zentralbankgeld wenige Freunde.

Augenscheinlich sind sich die zuständigen Behörden dieser Tatsache bewusst und ändern immer öfter den Kurs. Das ließ sich bereits vor Monaten in Australien beobachten.

Dort machte die Zentralbank den Kritikern plötzlich Zugeständnisse und brachte die Idee ins Gespräch, eine eigene CBDC auf Basis von Ethereum zu erschaffen, die dann die Privatsphäre der Nutzer respektiert und ohne Identifizierungen auskommt.

Auch die EU richtet den digitalen Euro nun neu aus. Die rechtliche Grundlage soll noch 2023 geschaffen werden und darauf eine Forschungsphase folgen, die bis zum nächsten Jahr konkret entscheiden soll, ob eine CBDC tatsächlich eingeführt wird oder nicht.

In einem Positionspapier erklärt die Euro-Gruppe, der digitale Euro sei nur als Komplementärwährung gedacht, soll das Bargeld aber keinesfalls ersetzen. Auch programmierbar dürfe die CBDC nicht sein.

Die zwei größten Kritikpunkte an einem digitalen Euro wären damit hinfällig. Die EU bemüht sich um die Einschränkung des Bargelds. Erst im Dezember einigte man sich auf eine Bargeldobergrenze von 10.000 Euro.

Fraglich bleibt, wie viel Glauben man den Aussagen der Euro-Gruppe schenken kann. Diese setzt sich aus den Wirtschaftsministern der Mitgliedsstaaten der EU und weiteren Wirtschaftspolitikern zusammen.

Möglich ist hier der Einsatz der Fuß-in-der-Tür-Technik. Durch einen Kompromiss werden Wogen geglättet, nur um die eigentlichen, dystopischen Ziele letztlich dann einfach zu einem späteren Zeitpunkt umzusetzen.

E-Euro nicht programmierbar – was bedeutet das?

Eine CBDC könnte Behörden nicht nur ermöglichen, jede Transaktion haargenau nachzuvollziehen, sondern darüber hinaus auch festzulegen, welche Zinsen auf das Vermögen des Nutzers anfallen oder wie er sein Geld einsetzen darf – in einem solchen Fall spricht man von der Programmierbarkeit.

Mit Negativzinsen sind einige Personen mittlerweile vertraut. Wie drastisch diese Maßnahmen wirklich sein könnten, fällt jedoch auf, wenn man annimmt, dass eine CBDC eines Tages wirklich das Bargeld ersetzt. Dann gäbe es aus dem Würgegriff des Staates keinen Ausweg mehr.

Programmierbar heißt auch, dass die Organisation hinter einer CBDC einschränkt, wie die Nutzer ihre Gelder gebrauchen können. Der Kauf bestimmter Produkte oder die Überschreitung bestimmter Limits würde sich dann durch Behörden verhindern lassen – gegen den Willen des Nutzers selbst.

Shibarium Beta: Start steht kurz bevor

Der Memecoin Shiba Inu (SHIB) entwickelt sich weiter. Die Betaphase der Layer-2-Lösung Shibarium steht kurz bevor. Das Problem: SHIB ist ein ERC20 Token. Aufgrund der geringen Skalierbarkeit der Ethereum-Blockchain ist eine Versendung der Spaßwährung teuer und zeitaufwändig.

Den Entwicklern und Nutzern des Projekts spielen diese Mängel nicht in die Hände. Sie möchten lieber eine durchsatzstarke Blockchain nutzen und entwickeln daher Shibarium. Der DEX ShibaSwap soll die Layer-2-Blockchain integrieren.

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Lennard ist ein überzeugter Krypto-Enthusiast. Als Freund der Selbstbestimmung begreift er Kryptowährungen als hohes Gut. Seine Begeisterung gilt vor allem den vertraulichen Kryptos.

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