Krypto-News der Woche 18. April 2025
Das Wichtigste in Kürze
- Base veröffentlichte einen eigenen Memecoin und sorgte damit für einen immensen Aufschrei in der Krypto-Szene. Die Entwickler wollen sogenannte Contentcoins dennoch weiter fördern.
- Mantra (OM) konnte seinen Crash von 90 Prozent bisher nicht umkehren. Die Entwickler planen bereits den Start von Rettungskonzepten.
- Die USA führen weiterhin drei wichtige Krypto-Klagen, deren Ausgang wegweisend für die Zukunft der Kryptobranche ist.
- Der Kryptomarkt ist stark umkämpft. Die Hälfte der Top-100 schreibt grüne Zahlen, während die zweite Hälfte im Verlust liegt.
BASE Token sorgt für Aufschrei
Die Entwickler des Netzwerks Base veröffentlichten am 16. April einen eigenen Token namens Base if for everyone (BASE) in ihrem eigenen Netzwerk. Der neue Token sorgte rasch für Wirbel, da einige Nutzer vermuteten, es handele sich um einen nativen Token des Netzwerks.
“Base ist für jeden da”, hieß es zunächst in einem X-Beitrag. Es ist der Leitspruch des Netzwerks. In einem Folgebeitrag berichtete man dann: “Coined it” und wies darauf hin, dass man diesen Beitrag über die Memecoin-Plattform Zora in eine Kryptowährung verwandelt hatte.
Coined it: https://t.co/iXmYbZ45xN
— Base (@base) April 16, 2025
Allerdings ist der neue BASE-Token bloß ein weiterer, nutzloser Memecoin. Zur Veröffentlichung der Base-Blockchain im Jahre 2023 rühmten sich die Entwickler noch damit, keinen eigenen Token zu veröffentlichen. Stattdessen werden Netzwerkgebühren in Ethereum bezahlt.
Wieso veröffentlichte Base nun also doch einen eigenen Token? Laut einer Erklärung der Entwickler handelte es sich dabei augenscheinlich um Spaß an der Freude.
“Base postet auf Zora, weil wir glauben, dass jeder seine Inhalte auf die Blockchain bringen und die Werkzeuge nutzen sollte, die das möglich machen. Memes. Momente. Kultur”, schrieb Base anschließend in einer Erklärung.
“Um das klarzustellen: Base wird diese Token niemals verkaufen, und es handelt sich nicht um offizielle Netzwerk-Token für Base, Coinbase oder ein anderes verwandtes Produkt”, fuhr man fort.
Obwohl viele Krypto-Enthusiasten mit Hohn und Spott auf den Token reagierten, erreichte er auf CoinMarketCap innerhalb kürzester Zeit den ersten Rang der aktuellen Trends. Zum Redaktionsschluss verfügt er über eine Marktkapitalisierung von rund 8,9 Millionen US-Dollar.
So reagiert die Szene auf die Kritik am BASE Memecoin
Alon, einer der Gründer der Memecoin-Plattform Pump.fun reagierte auf den Ärger rund um den BASE-Memecoin. Seiner Einschätzung nach sei das Vorgehen von Base verantwortungslos gewesen.
“Ich denke, es gibt eine Realität, in der das, was Base getan hat, in ein paar Jahren normal ist – aber heute ist es das definitiv nicht, und das hat zu Ärger geführt”, so Alon. “Wenn man einen Coin herausgibt UND sozialen Einfluss hat, geht das mit Verantwortung einher”, erläuterte er weiter.
Dieser Verantwortung sei Base nicht gerecht geworden. Die zuständigen Entwickler rudern aber nicht etwa zurück – sie gingen anschließend weiter in die Offensive.
“Base wird mehr Inhalte in Kryptowährungen verwandeln. Ich werde mehr Inhalte in Kryptowährungen verwandeln. (…) Warum nicht? Es ist doch eindeutig kein Memecoin”, erklärte Base-Hauptentwickler Jesse Pollak im Gespräch mit Bankless.
Pollak will damit darauf hinweisen, dass keine aktive Bewerbung des Tokens stattfindet. Deshalb stuft er sie nicht als Memecoin ein. Laut ihm seien Token wie BASE die beste Möglichkeit, um die Ersteller digitaler Inhalte für ihre Arbeit zu entlohnen. Der Markt, so erklärt er, werde die Bewertung eigenständig vornehmen. Das einzige Problem: Der Kauf solcher Token birgt für Käufer keinerlei Vorteile.
Auch Pollaks Gespräch mit Bankless verwandelte Base über Zora in einen neuen Token. Die Erklärung des Entwicklers sorgte unter den meisten Zuhörern für deutliche Ablehnung. In einem weiteren Beitrag definierte Pollak derlei Token als “Contentcoin”.
Just coin it. https://t.co/RB6BF9wrjh
— Base (@base) April 16, 2025
Mantra-Crash: Entwickler versprechen Rettung des OM-Tokens
Am Sonntag erlebte die Kryptowährung Mantra (OM) plötzlich einen massiven Crash. Innerhalb von drei Stunden verlor die digitale Währung mehr als 90 Prozent ihres Werts. Seither ist umstritten, wie es zu dem Wertverlust kam.
Kritiker vermuten, dass es sich um einen absichtlichen Rugpull handelt, den die Herausgeber der Kryptowährung aus Profitgier orchestrierten. Die Entwickler von Mantra, allen voran Geschäftsführer John Patrick Mullin, wiesen die Schuld von sich.
Laut Mullin seien massenhafte manipulative Liquidierungen der Grund für den Absturz der Kryptowährung. Er erklärte wiederholt, die schuldigen Krypto-Börsen benennen zu wollen, kam diesem Versprechen jedoch bis heute nicht nach.
Auch sonst verheddert sich Mullin in Widersprüchen. Zunächst hatte er behauptet, die Krypto-Börse Binance habe keine Schuld an dem Kollaps. Zuletzt teilte er jedoch den Beitrag eines Nutzers, in dem dieser Binance explizit für schuldig erklärte.
Am Mittwoch gab Mullin eine Erklärung ab, in der er versicherte, dass es die von Kritikern vermuteten Abverkäufe von OM-Token durch Entwickler nie gegeben hat. Als Zeichen seines guten Willens kündigte er an, sein betribliches OM-Vermögen zu vernichten, um die Versorgung der Kryptowährung zu verknappen.
Die Vernichtung seiner Token soll Teil eines generellen Token-Burns sen, der gemeinsam mit einem Buyback-Programm zur Erholung der abgestürzten Kryptowährung führen soll. Kurz nach der Ankündigung stieg der OM-Kurs, doch zum Redaktionsschluss kehrte er bereits zu 90 Prozent Verlust im Wochentrend zurück.
Mullin versprach zudem, die Token-Ökonomie aufzuschlüsseln. Kritiker vermuten, dass 90 Prozent aller OM-Token im Besitz der Entwickler liegen.
USA führen fundamentale Krypto-Klagen weiter
Obwohl die USA im Januar durch den Amtsantritt der Trump-Regierung eine Kehrtwende in Sachen Krypto hinlegten, führt das Land einige fundamentale Krypto-Klagen der vorhergehenden Biden-Regierung bislang weiter.
Diesen Zustand kritisierte die Interessengemeinschaft Coin Center. Sie fordert die US-Regierung zur Aufhebung von drei bestimmten Klagen auf. Sollte dies nicht gelingen, so sei die Zukunft der USA als Krypto-Standort weiterhin gefährdet, glaubt Coin Center.
To End ‘Regulation by Prosecution’ Drop These Three Cases https://t.co/DFs9gXS30g
— Coin Center (@coincenter) April 15, 2025
Für Krypto-Nutzer liefern die Klagen wichtige Lerninhalte. Es handelt sich bei zwei der Klagen um direkte Angriffe auf Entwickler dezentraler Protokolle – nämlich die von Tornado.cash und der Samourai Wallet.
In beiden Fällen haben die entwickelten Protokolle den Nutzern den Schutz der Privatsphäre ermöglicht – und das auf transparenten Blockchains. In dem dritten Rechtsstreit geht es um die Manipulation sogenannter MEV-Boosts. Diese Dienste sind in der Krypto-Szene seit jeher stark umstritten.
Zwei Brüdern war es gelungen, eine Schwachstelle im Dienst Flashbots auszunutzen, um angreifende Sandwich-Bots zu ihrem eigenen Vorteil zu missbrauchen. Die US-Behörden werten dies als Betrugsfall – laut Coin Center zu Unrecht.
Alle drei Klagen haben eines gemein: Den Angeklagten ist es misslungen, ihre eigene Identität geheim zu halten. Blockchain-basierte Privatsphäre werde in Zukunft immer wichtiger – das erklärte auch Ethereum-Gründer Vitalik Buterin in seinem neuesten Blogeintrag.
Kryptomarkt von Bären und Bullen umkämpft
Aktuell ist der Kryptomarkt von Bären und Bullen merklich umkämpft. Der Bitcoin-Kurs notiert zum Redeaktionsschluss bei 84.540 US-Dollar. Im Wochentrend gelangen dem Marktführer Gewinne in Höhe von 3,25 Prozent.
Etwa die Hälfte der 100 größten Kryptowährungen liegt im Wochentrend ebenfalls im Plus, während die andere Hälfte Verluste schreibt. Mantra (OM) ist durch seine Verluste von 90 Prozent mit Abstand der Wochenverlierer.
OM befindet sich mittlerweile am unteren Ende der Top-100 und nimmt dort den 88. Rang ein. Hohe Verluste verzeichneten auch Movement (MOVE) mit -27 und Onyxcoin (XCN) mit -16,40 Prozent.
Wochensieger Raydium (RAY), der Utility Token eines gleichnamigen Marketmakers, legte um ganze 25 Prozent zu. Danach finden sich Helium (HNT) mit 17,40 Prozent Gewinn und Artificial Superintelligence Alliance (FET) mit 16,30 Prozent Gewinn ein. Helium ist ein IoT-Netzwerk und FET ist der geteilte Token verschiedener KI-Projekte.