Krypto-News der Woche 10. Mai 2024
Das Wichtigste in Kürze
- Kraken erwirbt über eine Partnerschaft eine BaFin-Lizenz in Deutschland und bereitet sich so auf die Durchsetzung von MiCA vor.
- Revolut eröffnet mit Revolut X eine eigene Krypto-Börse, die zunächst nur in Großbritannien verfügbar ist.
- Die EU-Behörde ESMA denkt über die Zulassung von Kryptowährungen für Investmentfonds nach.
- Apple löst einen Ansturm auf dezentrale Rechennetzwerke aus, während der Bitcoin-Kurs wechselhaft bleibt.
Krypto-Börse Kraken expandiert nach Deutschland
Die Krypto-Börse Kraken will mit Hilfe einer BaFin-Lizenz nach Deutschland expandieren – das geht aus einer Pressemitteilung des US-Unternehmens hervor.
Seit 2011 öffentlich zugänglich, gehört Kraken aktuell zu den ältesten noch bestehenden Krypto-Börsen.
Die Handelsplattform ist für deutsche Nutzer bereits zugänglich, verfügt in Deutschland aber über keine explizite Lizenz. Ab 2024 wird das EU-weite Krypto-Gesetz MiCA gültig, für dessen Inkrafttreten sich Kraken nun vorbereitet.
Um nach dem 30. Dezember 2024 weiter Nutzer aus der Europäischen Union bedienen zu dürfen, benötigen Krypto-Börsen eine Lizenz der EU. Nationale Lizenzen wie die der BaFin behalten weiter ihre Gültigkeit.
Kraken greift dafür auf eine Partnerschaft mit dem Unternehmen DLT Finance zurück, das von der BaFin bereits eine entsprechende Lizenz erhielt.
“Mehr als 5 Prozent der Deutschen besitzen bereits Kryptowährungen, und wir sind zuversichtlich, dass unser innovatives Produktangebot – zusammen mit dem ausgezeichneten Kundenservice in der jeweiligen Landessprache – für potenzielle Kunden attraktiv sein wird, da Krypto in Europa immer beliebter wird”, erklärte Kraken-Geschäftsführer David Ripley.
In der Vergangenheit konnte Kraken eine gute Reputation als zuverlässig und sicher aufbauen. Die Unternehmensführung unter Jesse Powell machte sich über viele Jahre hinweg in der Krypto-Szene beliebt. Ripley arbeitete zuvor an der Seite von Powell.
Gleichzeitig sind die von Kraken geforderten Gebühren höher als die vieler Wettbewerber. Durch die Zusammenarbeit mit DLT Finance wird sich für Kunden der Handelsplattform nichts ändern.
Neobank Revolut eröffnet eigene Krypto-Börse
Die britische Neobank Revolut eröffnet eine eigene Krypto-Börse namens Revolut X und vertieft damit ihr Krypto-Engagement. Seit 2017 bietet man den Kunden der Bank bereits den Kauf von Bitcoin und weiteren Kryptowährungen an.
Unter eingefleischten Krypto-Nutzern war dieses Angebot aufgrund hoher Gebühren und einer geringen Auswahl an Kryptowährungen bisher nie sonderlich beliebt. Dieser Zielgruppe will Revolut mit der eigenen Krypto-Börse nun eine bessere Option bieten.
Dass Revolut dieses Anliegen ernst meint, fällt bei den erhobenen Gebühren sofort auf. Nutzer müssen keinerlei Maker Fee zahlen und nur 0,09 Prozent Taker Fee.
Etablierte Handelsplätze wie Binance oder KuCoin erheben 0,1 Prozent Gebühren – allerdings sowohl auf Maker- als auch auf Taker-Orders.
Die Gebühren von Revolut X sind damit konkurrenzfähig. Zum Vergleich: Bisher verlangt Revolut Gebühren in Höhe von 1 Prozent.
Sämtliche Nutzer, die über ein Revolut-Konto verfügen, sollen künftig Zugriff auf die Krypto-Börse erhalten. Zunächst gilt das Angebot allerdings nur für britische Nutzer.
Gelingt Bitcoin der Durchbruch in europäischen Investmentfonds dank neuer Regelung?
Dem Bitcoin könnte der Durchbruch innerhalb europäischer Investmentfonds gelingen – davon berichtet BeInCrypto. Demnach prüft die Marktaufsichtsbehörde der EU, ESMA, aktuell die Zulässigkeit von Kryptowährungen laut OGAW-Richtlinien.
Unter OGAW versteht man die Vorgaben, welche die EU Investmentfonds macht. Darin wird festgelegt, in welche Finanzinstrumente die Fonds laut Gesetz investieren dürfen. In der EU vereinen diese Fonds ein Vermögen von 12,4 Billionen Euro.
Sollten Bitcoin und weitere Kryptowährungen die Zulassung erhalten, könnten diese Anlagen kräftige Zuflüsse verzeichnen. Besonders beliebt wäre höchstwahrscheinlich der Marktführer Bitcoin.
Zuletzt erhielt dieser kräftige Zuflüsse seitens US-Institutionen. Im Januar genehmigte die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC Bitcoin-Spot-ETFs.
In der EU sei eine derlei spezifische Genehmigung allerdings nicht denkbar. Hier führt man Debatten um die generelle Zulassung sämtlicher Kryptowährungen.
Seit Januar erzielten Bitcoin-Spot-ETFs in den USA Netto-Zuflüsse in Höhe von fast zwölf Milliarden US-Dollar. Der Bitcoin-Kurs entwickelte sich dadurch auffällig positiv und erzielte infolgedessen sogar ein neues Allzeithoch.
Bitcoin-Kurs bleibt weiterhin wechselhaft
Der Bitcoin-Kurs entwickelte sich über die letzten Tage weiterhin wechselhaft. Zu Beginn der Woche notierte die größte Kryptowährung bei 61.700 US-Dollar.
Sie erreichte ihr Hoch am Montag bei 65.370 US-Dollar und liegt zu Redaktionsschluss bei 62.900 US-Dollar.
Am 5. Mai erreichte Bitcoin einen Meilenstein: Eine Milliarde Transaktionen wickelte die Blockchain über die letzten 15 Jahre seit ihrem Start 2009 ab.
Im Wochentrend liegt BTC letztlich nur 1,44 Prozent im Plus. Im Tagestrend fallen die Gewinne mit 2,05 Prozent schon höher aus.
Der gesamte Kryptomarkt legte mit +2,60 Prozent noch kräftiger zu und vereint einen Gesamtwert von 2,33 Billionen US-Dollar.
Als Wochensieger setzt sich diese Woche das Akash Network (AKT) mit +41 Prozent durch. Akash stellt über sein Netzwerk dezentrale Rechenleistung bereit.
Dieselbe Aufgabe erfüllen mit Render (RNDR) und AIOZ Network (AIOZ) auch der Zweit- und Drittplatzierte. Render gewinnt 39 Prozent an Wert, während AIOZ nur um 25 Prozent zulegte.
In einer Präsentation des neuen M4 Prozessors nahm Apple auch Bezug zur App Octane X, die auf das Render-Netzwerk zugreift, um grafische Darstellungen zu berechnen.
Die neue Aufmerksamkeit, die Apple dem Projekt schenkte, scheint infolgedessen einen Ansturm auf den Token und ähnliche Produkte angestoßen zu haben. Eine direkte Partnerschaft zwischen Apple und Render besteht nicht.