Israel beschlagnahmt Bitcoin
Bitcoin und andere Kryptowährungen wurden verwendet, um die palästinensische Organisation Hamas zu finanzieren.
Nun beschlagnahmt Israel Bitcoin und weitere Kryptos im Wert von mehreren Hunderttausend US-Dollar.
Krypto im Israel-Palästina-Konflikt
Im kriegerischen Konflikt zwischen Israel und Palästina agiert die Hamas aufseiten Palästinas. Während sich Israel über die Zeit zunehmend ausbreitete, sahen sich viele Palästinenser in die Enge gedrängt.
Insbesondere am Gazastreifen spielt die Hamas eine wichtige Rolle. Dort stellt sie auch die Regierung. Gaza war 40 Jahre lang von Israel besetzt und erhielt 2007 schließlich Autonomie. Der Konflikt ist damit jedoch noch lang nicht überwunden.
Während die Hamas in vielen westlichen Staaten und in Israel als Terrororganisation eingestuft wird, empfinden viele Palästinenser das Gegenteil und fühlen sich von ihr gut vertreten.
Wegen ihrer Einschätzung als Terrororganisation ist eine Finanzierung jedoch schwierig. Übliche Wege über den Bankenstransfer werden durch Regulierung unmöglich. Die Hamas und ihre Unterstützer mussten sich daher etwas Neues einfallen lassen.
Krypto verhindert Regulierung
So kamen Unterstützer der Hamas auf die Idee, fortan eine Finanzierung durch Kryptowährungen vorzunehmen. Besonders aussichtsreich wäre diese Möglichkeit deshalb gewesen, da eine Familie aus Gaza eine eigene Krypto-Börse betreibe.
Der israelische Verteidigungsminister Benny Gantz gab an, dass dieser Finanzierungsweg israelischen Behörden schon länger aufgefallen sei. Nun sei der Zeitpunkt gekommen, um die Finanzmittel zu beschlagnahmen.
Er gibt der Israel Hayom auch die Information, dass eine Crypto-Exchange im Besitz einer Familie sei, die der Hamas positiv gegenüberstehe. Dabei handelt es sich um die Familie Malach, welche die Firmengruppe al-Mathaddon besitzt.
Der israelische Nachrichtendienst Aman hätte Untersuchungen vorgenommen, die zum Ergebnis hatten, dass die Hamas Waffen und weitere Kriegsmittel durch Zuwendungen in Form von Kryptowährungen finanzierte.
Transaktionen und die Verwendung von Konten war deshalb möglich, da Krypto ohne Identifizierung oder Regulierung funktioniert. Ein ähnlicher Versuch wäre mit Fiatwährungen nicht möglich gewesen.
Bitcoin und weitere Kryptos beschlagnahmt
Verteidigungsminister Gantz autorisierte eine Beschlagnahme der Finanzmittel aufgrund der Ermittlungen. Dabei sei ein ganzes Netz an elektronischen Wallets gefunden worden. Die Wallets beinhalteten Bitcoin und weitere Kryptowährungen, die nicht explizit genannt werden.
Die Hamas habe zudem weitere Finanzierung durch das Internet vorgesehen. So hätte sie zu Spenden in Kryptowährungen aufgerufen.
Nach Informationen der Israel National News konfiszierten die Behörden ein Vermögen von 836.467 US-Dollar.
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Mehr als 150 Wallets der al-Mathaddon Exchange seien dafür beschlagnahmt worden. Zuletzt kam der Palästinenser Hamed Ahmed Khudari durch die Intervention der israelischen Armee um.
Khudari war selbst für die Finanzierung der Hamas verantwortlich. Auch er verwendete Kryptowährungen, um Gelder aus dem Iran zu sammeln.
Diese Gelder dienten laut israelischen Informationen dem Bau von Raketen, die auf israelisches Gebiet abgeschossen wurden.
Bereits 2020 waren ähnliche Vorgänge US-amerikanischen Behörden aufgefallen, welche ein Gesamtvermögen von 2,3 Millionen US-Dollar beschlagnahmten.
Von 300 sichergestellten Konten wären über 150 für die Finanzierung der Hamas vorgesehen gewesen, berichtet Israel Hayom.
Die Formulierung lässt darauf schließen, dass Konten auf Exchanges Ziel der Beschlagnahmung waren, die durch Transaktionen an Wallets oder andere Konten auffielen, da sie bei Blockchain-Analysen negativ eingestuft wurden.
Auch die Konfiszierung der al-Mathaddon-Wallets legt nahe, dass im Vorfeld entweder durch eine Regulierung Informationen flossen, oder es sich dabei um Hot-Wallets auf der Exchange handelt.
Möglicherweise fühlten sich die Verantwortlichen durch den pseudonymen Charakter von Bitcoin oder ähnlichen Währungen zu sicher.
