Investoren wünschen sich mehr Kryptowährungen
Kryptowährungen wachsen weiter und werden immer allgegenwärtiger. Der Bitcoin belegt im Vergleich zu allen anderen Währungen der Erde gemessen an der Marktkapitalisierung bereits den 14. Platz. Investoren wünschen sich noch mehr Kryptowährungen, aber wie schätzen sie die aktuelle Lage des Marktes ein?
Eine Umfrage von Toluna liefert Informationen darüber, wer an Kryptos glaubt, wer ihnen eher feindlich gegenübersteht und welche Entwicklungen und Veränderungen Investoren erwarten.
Kryptowährungen sind immer noch größtenteils unverstanden
Das Ergebnis der Umfrage wird einige Leser überraschen. Während in der Krypto-Szene der Grundsatz gilt, man solle nur in Projekte investieren, die man auch versteht, scheinen nicht alle Investoren von dieser Tugend überzeugt zu sein.
Zuerst wollte Toluna herausfinden, wie viele Personen überhaupt wissen, was Kryptowährungen sind. Das Ergebnis der Umfrage sagt, dass 61 Prozent der Personen weltweit schon von dem Begriff gehört haben, nur 23 Prozent sind jedoch mit der Thematik vertraut.
41 Prozent der Krypto-Investoren entschieden sich wegen der kurzfristigen Gewinnmöglichkeiten für Investitionen in den Markt, während 40 Prozent an langfristige Kursgewinne glauben. 33 Prozent der Befragten wollen ihr Portfolio diversifizieren.
Ein Drittel aller befragten Personen äußerte, sie seien im Kryptomarkt investiert. Allerdings erklärten nur 60 Prozent dieser Investoren, mit den Projekten ihrer Wahl tatsächlich vertraut zu sein.
Schwellenländer haben großes Vertrauen in Kryptowährungen
Weniger überraschend ist hingegen die Erkenntnis, dass vor allem Schwellenländer in Kryptowährungen vertrauen. Sie wittern in den Währungen mit enormem Wachstumspotenzial ihre Chance.
El Salvador ist das beste Beispiel dafür, dass man die Passivität der Konkurrenz sehr gut ausnutzen und durch eigene Initiative auch aus einer relativ schlechten Position viel erreichen kann.
Ebenso vermutbar ist der Aufschluss, dass Kryptos in Europa noch nicht so gut aufgestellt sind, wie auf anderen Kontinenten. Eine besonders kryptofreundliche Entwicklung legte Slowenien hin und bildet aktuell den europäischen Spitzenreiter in Sachen Krypto-Adaption.
Global gesehen öffnen sich vor allem Asien und Lateinamerika den neuen Währungen.
Investoren aus Schwellenländern wollen ihr Vermögen in Form von Kryptowährungen noch zu 75 Prozent ausbauen. Nur 57 Prozent der Anleger aus Industrieländern verfolgen das gleiche Ziel.
Während Industrieländer davon ausgehen, dass Kryptos nur eine kurzzeitige Mode sind, erwarten Schwellenländer eine langfristige Etablierung.
32 Prozent der Verbraucher in Schwellenländern geben an, dass sie Vertrauen in Kryptowährungen haben, verglichen mit nur 14 % in Industrieländern.
Im Bereich der Kryptowährungen investieren Schwellenländer deutlich aktiver als Industrieländer.
41 % der Verbraucher in den Schwellenländern geben an, in Kryptowährungen investiert zu haben, verglichen mit 22 Prozent in den entwickelten Ländern.
Krypto-Investoren erwarten moderne Technologie und mehr Angebot
CoinMarketCap listet aktuell ganze 18.000 Kryptowährungen. Die Flut an unnützen Projekten und Kopien ist riesig. Oft verkommen Kryptos zu Betrugsmaschen oder digitalen Spielereien ohne Funktion.
Verschiedene Länder haben das bereits erkannt und aufgrund vieler Beschwerden die Werbung von Kryptowährungen reglementiert – darunter Spanien und Singapur.
Während diese Maßnahmen auch für aufrichtige und sinnvolle Projekte Nachteile haben, scheinen viele Investoren mit dem bisherigen Angebot noch nicht gesättigt zu sein. Einer der Hauptwünsche seitens Investoren ist ein künftig noch breiteres Spektrum an Kryptowährungen.
45 Prozent der Nutzer sind sich jedoch sicher, dass es keine Garantie für den Erfolg eines Projektes gibt. Neben der Gefahr des Kursverlustes, hält die Befragten vor allem ihr Unwissen über die Thematik von weiteren Investitionen ab.
Nur ein Viertel aller Personen aus Schwellenländern hält Kryptowährungen für risikoreich. In Industrieländern sind es im Gegensatz 42 Prozent.
61 Prozent vertrauen Zahlungen über den traditionellen Weg – etwa mit einer Banküberweisung. 23 Prozent vertrauen lieber auf den Transfer mit Kryptowährungen.
Neben einem großen Angebot an Kryptowährungen erwarten Investoren vor allem, dass die Netzwerkgebühren und Wechselgebühren sinken, die Transaktionsgeschwindigkeit steigt, die Systeme sicherer und einfacher zu nutzen sind.
Junge Generationen treiben Kryptowährungen voran
Ältere Personen haben zudem große Vertrauensprobleme in Kryptowährungen, während jüngere Generationen immer weniger Vertrauen in Fiatgeld haben. 42 Prozent der Befragten in Schwellenländern, die im Alter von 18 bis 24 Jahren sind, gaben an, Investitionen in Kryptowährungen zu tätigen. In Industrieländern sind es 38 Prozent in der gleichen Altersgruppe.
In der nächsthöheren Altersklasse von 25 bis 34 wächst der Unterschied zugunsten der Schwellenländer auf sieben Prozent an. Dort sind es 44 Prozent, während Personen aus Industrieländern nur zu 37 Prozent investieren.
Ungefähr ein Fünftel aller Personen beider Märkte im Alter von 57 bis 64 plant eine Investition in Kryptowährungen.