Honduras startet erstes Bitcoin Valley
Die kleine, touristisch geprägte Gemeinde Santa Lucia in Honduras will Bitcoin-affine Touristen und Investoren anlocken, indem der Bitcoin an vielen Zahlstellen als offizielles Zahlungsmittel anerkannt wird. Es sind bereits über 60 Kaufleute und lokale Unternehmen mit im Boot.
In Lateinamerika sind die Kryptowährungen, allen voran der Bitcoin, kräftig auf dem Vormarsch und gewinnen immer mehr an Bedeutung.
So hat jetzt auch die touristisch geprägte Gemeinde Santa Lucia in Honduras den Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel für touristische Leistungen ins Rennen geschickt.
Bisher haben sich über 60 lokale Unternehmen der Aktion angeschlossen und akzeptieren die Bezahlung mit dem Bitcoin.
Das Programm, das in Zusammenarbeit mit der Kryptobörse Coincaex, der Kryptofirma Blockchain Honduras und der Technischen Universität von Honduras entwickelt worden ist, soll am kommenden Donnerstag, 04. August 2022, den Echtbetrieb starten.
Dabei stellt Coincaex die Ausrüstung und Dienstleistung bereit, die für die Abwicklung des Zahlungsverkehrs nötig sind. Und Blockchain Honduras organisiert Schulungen für die Mitarbeiter der beteiligten Firmen.
So soll das Programm im Bitcoin Valley ablaufen
Die Touristen und Investoren bezahlen ihre Rechnungen und Leistungen bei den lokalen Unternehmen mit ihrem Bitcoin-Vermögen.
Diese Werte werden von Coincaex in Echtzeit in die Landeswährung von Honduras, den Lempira, umgerechnet und den Händlern gutgeschrieben. Dadurch bewahrt man die lokalen Händler vor der Gefahr von großen Kursschwankungen.
Honduras launches 'Bitcoin Valley' 🇭🇳
Over 60 businesses have adopted #bitcoin in the small town of Santa Lucia. They will get training in the new technology and how to market their products and services.https://t.co/O8nh543ehG
— Documenting Bitcoin 📄 (@DocumentingBTC) July 29, 2022
Das stellen sich die offiziellen Stellen vor
Mit dieser Aktion beabsichtigt die Region, die Einnahmen aus dem Tourismus wieder anzukurbeln, die seit der Covid-Pandemie eingebrochen sind.
Vor Covid konnte die honduranische Region im Jahr 2019 Tourismuseinnahmen in Höhe von über 556 Millionen US-Dollar verzeichnen. Durch die Pandemie und sind diese um über 66 % eingebrochen und liegen derzeit unter 189 Millionen US-Dollar.
Von weltweit agierenden Krypto-Jüngern und Bitcoin-Besitzern erhoffen sich die örtlichen Verantwortlichen einen großen Schub. Schließlich setzten auch etliche Nachbarländer Latein-Amerikas auf den Bitcoin und die Investitionen in Kryptowährungen.
Die Akzeptanz von Bitcoin wird es uns ermöglichen, einen weiteren Markt zu öffnen und mehr Kunden zu gewinnen. Wir müssen globalisieren. Wir können uns der Technologie nicht verschließen, und wir dürfen nicht zurückgelassen werden, wenn andere Länder es bereits tun.
Auch andere Länder in Lateinamerika setzen auf den Bitcoin
So hat El Salvador bekanntlich bereits im September 2021 den Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel des Landes eingeführt. Ebenso wurden weitere Aktionen rund um die Nutzung von Bitcoin und Co. eingeführt, wie die Bitcoin Beach Touristenaktion in der Region El Zonte, die auch Vorbild der Bitcoin Valley in Santa Lucia ist.
Auch in Guatemala erhofft man sich zusätzliche Einnahmen im Tourismus durch Anerkennung des Bitcoins als Zahlungsmittel. Die dortige Testregion ist das Atitlan Seengebiet in den Bergen der Sierra Madre, die sogenannte „Bitcoin-Lake-Initiative“.
Auch der Bürgermeister von Panajachel, Cesar Piedrasanta, steht auf den Bitcoin, so hat er überschüssige Energie der Region zum Schürfen von Bitcoins eingesetzt, bevor diese ungenutzt verschwendet wäre.