Großbritannien wirft NFT-Pläne über den Haufen
Das Wichtigste in Kürze
- Royal Mint lässt Pläne zur Einführung einer NFT-Kollektion fallen
- Das Vereinigte Königreich möchte ein Kryptozentrum werden, steht aber vor Schwierigkeiten und Unklarheiten
- Die Einführung einer CBDC ist noch nicht vom Tisch
Das britische Finanzministerium hat Pläne zur Einführung eines Non-Fungible Token (NFT) aufgegeben. Diese Pläne waren Teil eines größeren Angebots, um das Vereinigte Königreich zu einem attraktiveren Zentrum für Krypto-Innovationen zu machen.
Der Schritt wurde im Frühjahr 2022 vom britischen Royal Mint angekündigt. Der Vorschlag stammte ursprünglich vom damaligen Schatzkanzler und heutigen Premierminister Rishi Sunak.
Ebenfalls zu diesem Zeitpunkt unternahm die britische Regierung Schritte, um sogenannte Stablecoins in einen regulatorischen Rahmen zu bringen. Ziel war es, Stablecoins als Zahlungsmittel zu etablieren.
In einer schriftlichen Antwort auf Fragen, die am Montag auf der Website des britischen Parlaments veröffentlicht wurden, sagte Finanzminister Andrew Griffith:
Die Royal Mint verfolgt derzeit nicht die Einführung eines Non-Fungible Token, aber wird den Vorschlag weiter prüfen.
Welche Maßnahmen wollte Rishi Sunak mit seinen Vorschlägen umsetzen?
Wie bereits erwähnte, legte Sunak im April 2022 Vorschläge vor, um Großbritannien zu einem krypto-freundlichen Technologiezentrum zu machen.
Darin enthalten waren eben auch Pläne für eine offizielle NFT-Kollektion, die von Kritikern als „schlecht bewertete Spielerei“ bezeichnet wurde.
Zudem war eine recht schnelle Umsetzung geplant. Immerhin sollten die NFTs nach damaliger Aussage bereits im Sommer ’22 verfügbar sein.
Wie wir nun wissen, ist weder die Veröffentlichung der Kollektion Realität geworden, noch wird aktuell verstärkt an der generellen Umsetzung des Vorhabens von vor einem Jahr gearbeitet.
Stablecoins als Zahlungsmittel in Großbritannien
Sunak folgte auch dem Beispiel der USA für die Regulierung von Stablecoins. Er setzte sich dafür ein, um ihnen den Weg zu ebnen, in Großbritannien als anerkanntes Zahlungsmittel zu gelten.
Diese Schritte erfolgten damals inmitten einer langen Phase der Verwirrung über die Krypto-Regulierung in Großbritannien.
Denn die Unternehmen warteten auf eine Entscheidung der Finanzaufsichtsbehörde über die Zulassung zur Bekämpfung von Geldwäsche.
Das Verfahren der Financial Conduct Authority (FCA) zwang viele Unternehmen dazu, ihren Platz auf dem britischen Markt zu überdenken, darunter B2C2, ein Krypto-Marktmacher, Blockchain.com und das Wallet-Unternehmen Wirex.
Sie alle, und noch einige mehr, hatten sich entschieden, anderswo nach Lizenzen zu suchen.
Eine CBDC in Großbritannien
Dennoch ist Großbritannien entschlossen, den technologischen Fortschritt im Zahlungsverkehr voranzutreiben, wie Studien über die mögliche Einführung einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC) zeigen.
In den vergangenen Wochen bestätigte der stellvertretende Gouverneur der Bank of England, Jon Cunliffe, die Absicht, ein ähnliches Projekt in Großbritannien zu starten, insbesondere um Mikrozahlungen zu erleichtern. Er räumte aber auch ein, dass es an spezifischem Wissen fehle.
Daher sucht die Bank of England einen Head of Central Bank Digital Currency, der eine Einführungsstrategie entwickeln soll.