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EU und Bitcoin: Mining-Verbot wegen Klimaschutz?

Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) hat einen Bericht veröffentlicht, in dem sie vorschlägt, dass die EU-Mitgliedsstaaten kommerziellen Unternehmen verbieten sollten, Gelder über Kryptowährungen zu beschaffen, die Proof-of-Work-Mining-Algorithmen verwenden.

Bitcoin Mining, Umweltschutz und Klimaziele

Erik Thedéen, der stellvertretende Vorsitzende der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde, sagte, dass die Klimaziele möglicherweise nicht erreicht werden, wenn das Bitcoin-Mining im derzeitigen Tempo weitergeht.

Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde hat gewarnt, dass das Bitcoin-Mining mehr Umweltverschmutzung pro generiertem Dollar verursacht als das Visa-Kreditkartennetz oder Google.

Hier muss aber auch gesagt werden, dass durch die Erzeugung von Kryptowährungen neue Chancen für den Klimaschutz bestehen.

Schweden, das den größten Markt für erneuerbare Energien in Europa verwaltet, hat erkannt, dass das Krypto-Mining zu einem Problem für sein Land sowie für andere Länder wird, die ebenfalls auf erneuerbare Energien umstellen.

Thedéen sagte der FT, dass die schwedische Zentralbank und ihre Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) grundlegende Fragen zu den Risiken des Krypto-Minings stellten und damit einen wachsenden Trend beleuchteten, der Regionen auf der ganzen Welt in Schwierigkeiten bringt, mit dem Energieüberschuss für das Mining umzugehen.

Erneuerbare Energien
Erneuerbare Energie und Klimaschutz sind in aller Munde: Wie sieht es bei Kryptowährungen aus?

Schweden und dessen Einwohner stehen dem bargeldlosen Bezahlen grundsätzlich positiv gegenüber, weshalb auch dieses Land sich mit dem Entwickeln einer eigenen e-Währung beschäftigt. Gleichzeitig ist auch hier bekannt, dass die etablierte Erzeugung von Bitcoin langfristig zu gravierenden Energiebelastungen sorgen wird. Hierfür muss eine Lösung gefunden werden.

Von Proof-of-Work zu Proof-of-Stake

Auch der oben bereits erwähnte Erik Thedéen, hat kürzlich erklärt, dass er auf ein Verbot des Proof-of-Work-Modells drängt und dazu aufruft, das Proof-of-Stake-Modell einzuführen. Dies würde der Energiewirtschaft Millionen von Dollar ersparen und sich auch von der zentralisierten Macht, die Krypto darstellt, wegbewegen.

Zwar wurde in jüngster Vergangenheit weltweit viel getan, um Krypto-Mining zu erschweren, doch gibt es immer noch viele Gründe, optimistisch über das Mining und die Mining-Industrie zu sein. Trotz einer Verlangsamung des Kryptomarktes und eines Blockchain-Mining-Verbots in China hat die für das Mining eingesetzte Rechenleistung ein Rekordniveau erreicht. Die Branche ist auf dem Vormarsch.

Proof-of-Work (PoW) wird verwendet, um Transaktionen und die Legitimität von Blöcken durch zeitaufwendige Berechnungen zu verifizieren. Es stellt sicher, dass eine Gruppe von Knoten zusammenarbeitet, um einen gemeinsamen Konsens zu erhalten.

Proof-of-Work, der beliebteste und zuverlässigste Konsensalgorithmus, zeigt allerdings aufgrund seines enormen Energieverbrauchs schnell seine Schwächen.

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Andererseits ermöglicht Proof-of-Stake (PoS) die Überprüfung von Transaktionen durch eine wesentlich geringere Anzahl von Parteien als beim PoW. Die Teilnehmer setzen ihre eigene Kryptowährung ein, um Validierungsknoten zu erzeugen, die dann die Transaktionen überprüfen.

Beide Konsensalgorithmen erklären wir in unserem Artikel Proof-of-Work und Proof-of-Stake näher.

Ein Verbot ist nicht angestrebt

Durch das Verständnis der Unterschiede zwischen den beiden Konsensmechanismen können Anleger eine fundierte Entscheidung treffen. Wichtig ist hierbei auch, dass die Forderung nicht als Verbot angesehen wird und von den Medien fehlinterpretiert wurde. Dies wird im Tweet des EU-Parlamentariers Stefan Berger deutlich:

Konsensmechanismen, die im Ethereum-Ökosystem auch als kryptoökonomisches System bezeichnet werden, sind zwei einzigartige Protokolle, die in verschiedene Blockchains implementiert wurden. Sie sind für das Erreichen eines Konsenses auf der Blockchain verantwortlich. Wie genau diese funktionieren, wird nun erläutert.

Proof of Work vs. Proof of Stake

Proof-of-Work ist ein System, das den Betreibern einen hohen Ressourceneinsatz abverlangt, im Gegenzug allerdings ein hohes Maß an Sicherheit bietet.

Das bedeutet aber auch, dass Testtransaktionen auf der Blockchain mehr kosten als herkömmliche Transaktionen und dass das Netzwerk nur schwer skalierbar ist.

Der PoW-Algorithmus ist energieintensiv und langsam, aber deshalb auch extrem sicher im Vergleich zu anderen Optionen.

Blockchain-Netze werden durch PoS-Technologien aufrechterhalten, was bedeutet, dass der Konsens auf der Grundlage von Münzen oder Token im Besitz eines Validierers gewonnen wird.

Dies hat den Vorteil, dass es ressourcenschonend ist und es jedem ermöglicht, sich am Mining zu beteiligen, indem er einfach Coins oder Token besitzt. Der Nachteil dabei ist, dass man das Netzwerk effektiv zerstören kann, wenn man 51 % der Münzen oder Token kontrolliert und das Netzwerk angreift.

Ein solches Szenario ist grundsätzlich auch bei PoW-Blockchains möglich, allerdings weitaus unrealistischer.

Die schnellere Blockzeit macht die Währungen in erheblichem Maße skalierbar. Dies ist jedoch nicht ohne Risiken. Das Netzwerk kann angegriffen werden, indem es komplett aufgekauft wird. Dies würde die Währung lahmlegen, was zu einem niedrigen Wert und dem Ende ihrer Verwendung führen würde.

Bitcoin als Münze
Bitcoin ist bekannt dafür, sehr viel Energie zu benötigen.

Chancen für den Umweltschutz durch Bitcoin Mining

Blockchains können dazu beitragen, die Umwelt zu schützen und die globale Erwärmung zu verringern, indem sie künstliche Abfälle vermeiden. Überdies können sie jetzt so konzipiert werden, dass sie nur minimale Auswirkungen auf die Umwelt haben.

Zudem ist es möglich, dass Klimaschutz und Bitcoin-Mining keinen Widerspruch darstellen. Das Erzeugen von Kryptowährungen kann für das Erreichen von Klimazielen und der Energiewende sogar hilfreich sein.

So kann bereits vorhandener, überschüssiger Strom für das Bitcoin-Mining genutzt werden und muss nicht aus Mangel an Abnehmern im Nirwana verschwinden.

Somit könnten insbesondere entlegene Gebiete, die Strom aus erneuerbaren Energien produzieren, davon profitieren. Denn oftmals ist der zusätzliche Transport der erzeugten Energie zu potenziellen Abnehmern kostenintensiv.

Nutzt man sie allerdings für das Bitcoin-Mining direkt vor Ort, ist eine zusätzliche Refinanzierung aller beteiligten Prozesse möglich.

Diese Punkte sind hilfreich für eine Umsetzung des Klimaschutzes und der Energiewende, weshalb die Kritik der ESMA, des Vize-Präsidenten der ESMA Thedéen und weiterer Kritiker als zu kurz gedacht angesehen werden kann.

Weitere Details und Gedanken zum Klimaschutz und Bitcoin Mining erklärt Dir Till in seinem neuesten Video:

Konkrete Einsatzbereiche für den Klimaschutz

Der dezentrale Charakter der Blockchain ermöglicht es einer größeren Zahl kleiner Energieerzeuger, am Markt teilzunehmen, was zu einer wettbewerbsfähigeren Energieversorgung führt. Allerdings bringt sie auch neue Herausforderungen mit sich, wie die Gewährleistung der Stabilität des Stromnetzes.

Die Blockchain-Technologie kann auch eingesetzt werden, um den gesamten Prozess der Lieferkette transparent und nachvollziehbar zu machen, indem Produktions-, Transport- und Verbrauchsprozesse in einem fälschungssicheren Hauptbuch aufgezeichnet werden.

Mit dieser Technologie kann jeder, der an der Wertschöpfungskette beteiligt ist, sehen, wie viel CO₂ und Material in jeder einzelnen Phase verbraucht wird – und wo Effizienzsteigerungen möglich sind.

Emissionsgutschriften werden über die Blockchain zu digitalen Vermögenswerten. Die britische Regierung etwa hat anerkannt, dass die Blockchain-Technologie dazu beitragen könnte, den Emissionshandel transparenter zu gestalten.

Die Blockchain ist das perfekte Speichersystem, um die CO₂-Kompensation zu verfolgen. Der Standort und die Details dieser Vermögenswerte sind wichtig, und die Blockchain kann eine einfache Möglichkeit bieten, all dies zu speichern.

Autor

Eva Steinmetz zeigt großes Interesse an den Themen Krytowährungen, Tokenisierung und Künstliche Intelligenz zur Optimierung von bereits bestehenden Systemen, wie der Immobilien- oder Finanzbranche. In diesem Zuge liegt ein Fokus auf die Veränderungen zur Regulierungen der Kryptowährungen weltweit.

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