Browser kämpfen um Vorherrschaft im Web3: Opera und Solana kooperieren!

Brave engagierte sich früh in der Krypto-Welt. Auch Opera erkannte sein Potenzial und bemüht sich um eine native Unterstützung. Im Kampf um die Vorherrschaft im Web 3.0 macht Opera nun Ernst und geht eine Kooperation mit Solana ein.

Brave stieg schnell auf

Erst 2016 entstand Brave und erreichte Ende August dieses Jahres bereits 39 Millionen Nutzer. Täglich verwenden davon 12,5 Millionen Nutzer den Browser. Angesichts seines geringen Alters ist das bereits ein großer Erfolg.

Tatsächlich hatte Brave von Beginn an einen anderen Ansatz als die Konkurrenz. Statt bloß auf visuelle Verbesserungen zu setzen oder dem Nutzer einen größeren Nutzungskomfort zu bieten, wollte Brave auf wesentliche Wünsche der Nutzer eingehen.

Das ist primär der eingebaute Werbeblocker, durch den der Browser in kurzer Zeit für große Aufmerksamkeit im Internet sorgte. Ebenso werden Tracker blockiert. Google geriet zunehmend für seine überzogene Datensammlung in Verruf, während Brave an Reputation gewann.

Schließlich greifen beide auf die gleiche Engine namens Blink zurück. Blink entstand im Rahmen von Googles Chromium Project und hat wegen seines quelloffenen Charakters inzwischen einige verschiedene Entwickler. Dazu gehört auch Opera.

Da viele Nutzer den Chrome Browser für seine Schnelligkeit und Einfachheit loben und die Verwendung einer quelloffenen Engine einfach und unkompliziert ist, nutzte Brave Blink und verzichtete auf Funktionen, welche die Privatsphäre der Anwender wesentlich beeinträchtigen.

Braves eigenes Ökosystem

Mit Brendan Eich hat Brave einen prominenten Gründer aus der IT-Branche. Eich war bereits Entwickler des frühen Browsers Netscape, der schließlich in der Gründung von Mozilla mündete.

Zudem war Eich einer der Gründer der Mozilla Foundation, die heute für die Entwicklung des Firefox zuständig ist. Lange Zeit war er technischer Direktor von Mozilla und von März bis April 2014 knapp über eine Woche lang auch Geschäftsführer. Wegen öffentlicher Aufregung über einige seiner Spenden an konservative Politiker trat Eich 2014 schließlich von seinen Ämtern zurück.

Im Mai 2017 veröffentlichte Brave schließlich seinen eigenen Ethereum-Token namens BAT (Basic Attention Token). Durch ein Initial Coin Offering nahm Brave rund 15 Millionen US-Dollar an Investitionen ein.

BAT erhalten Nutzer bei der Verwendung von Brave, sofern sie Werbung anzeigen lassen. Wird Werbung angezeigt, bezahlt Brave den Nutzer dafür. Zu beachten ist, dass Brave weiterhin die eingebundene Werbung der Webseiten blockiert und stattdessen eigene Werbung anzeigt.

Die Privatsphäre des Nutzers wird durch Braves Werbung nicht beeinträchtigt, so der Entwickler. Zudem sei diese Werbung unabhängig vom Surfverhalten des Nutzers.

Opera legt nach

Dass Opera nach einer Unterstützung von Kryptowährungen und Blockchain strebt, ist für den eingefleischten Enthusiasten nichts Neues. Bereits als Unterstützer der neuartigen dezentralisierten NFT Domains agierte Opera neben Brave als Avantgardist.

So können der Opera Browser und Brave Unstoppable Domains nativ aufrufen. Alle großen Konkurrenten müssen mit einem spezifischen DNS-Server verbunden werden, damit Adressen, die beispielsweise auf .crypto oder .blockchain enden, aufgerufen werden können.

Im Gegensatz zu Brave hat Opera keinen eigenen Token mit zugrunde liegendem Ökosystem. Jedoch stellt Opera ebenfalls eine eigene Krypto-Wallet bereit, die im Browser implementiert ist.

Bislang unterstützte diese Wallet Bitcoin, Ethereum, Tron sowie Celo. Nun kooperiert Opera mit Solana und ermöglicht in Zukunft nahtlosen Zugang zu Web3-Anwendungen, die auf Solana bauen.

Durch einen Tweet macht Opera aber auch klar; diese Neuerung betrifft einzig die Nutzer von Opera Android. Geringe Gebühren und schnelle Transaktionen sollen zugunsten der Kundschaft umgesetzt werden.

Ausgerechnet Solana?

Zugegebenermaßen, diese Nachricht ist nicht besonders erstaunlich. Nach Marktkapitalisierung handelt es sich bei Solana schließlich um die aktuell drittgrößte Smart Blockchain. Lediglich Ethereum und die Binance Smart Chain liegen noch vor SOL. Dennoch stellt sich die Frage nach der strategischen Bedeutung.

In der von Opera veröffentlichten Pressemitteilung lassen sich Antworten auf diese Frage finden. Susie Batt, die bei Opera für Krypto-Implementierungen verantwortlich ist, äußert:

Solana will eine Milliarde Menschen in die Krypto-Welt verbringen. Wir teilen dieses Ziel. Kein anderer Browser hat Web3 so früh unterstützt wie Opera. Wir freuen uns auf diese Zusammenarbeit.

Tatsächlich lässt Solana seinen Konkurrenten Ethereum in Sachen Transaktionsgeschwindigkeit und Netzwerkgebühren um Längen zurück. Derzeit befinden sich viele DeFi-Projekte im Aufbau, die auf Solana zurückgreifen. Unter anderem Serum, Raydium, Metaplex, Orca und Audius.

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Lennard ist ein überzeugter Krypto-Enthusiast. Als Freund der Selbstbestimmung begreift er Kryptowährungen als hohes Gut. Seine Begeisterung gilt vor allem den vertraulichen Kryptos.

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